6 Sätze, die alles ausdrücken, worum es mir bei meiner Arbeit geht und worum es im Marketing wieder mehr gehen sollte, möchte ich mit dir teilen. Und das, was es besonders berührend macht: Nicht ich habe sie geschrieben, sondern ich wurde richtig verstanden. Von denjenigen für die ich genau diese Arbeit hier mache.
Inhalt:
Wenn du so gut verstanden wirst, dass du es selbst nicht besser sagen könntest
Als ich neulich meine Content-Essentials-Workshops gab, erreichte mich im Feedbackbogen eine sehr berührende Nachricht. Ich darf sie hier teilen (vielen Dank dafür, liebe Andrea!). Und das möchte ich auch ohne weitere einleitenden Worte tun, denn diese sechs Sätze sagen letztlich alles aus, worum es mir geht, ohne dass ich sie selbst schreiben musste.
Andrea schrieb:
„Vor der Teilnahme an dem Workshop war ich komplett verwirrt und befürchtete, dass ich meine Werte aufgeben müsste, um erfolgreich zu werden. Diese aufdringliche, laute, ständig präsente Marketingstrategie auf Social-Media ist nicht mein Ding. Das wollte ich auf keinen Fall, lieber hätte ich auf mein Business verzichtet. Durch den Workshop habe ich erkannt, dass es auch den anderen, ruhigen, unaufdringlich, herzlichen Weg gibt, der mir viel mehr liegt. Das macht mir wieder Mut, doch noch meinen Weg mit meinem Herzensbusiness gehen zu können, um anderen Menschen zu helfen. Auf meine Art und in meinem Tempo. [Vielen Dank Sonja! Ich freue mich schon auf Dich, Deine herzerwärmende Art und die gemeinsame Zusammenarbeit!]“
Sie schreibt, dass sie komplett verwirrt war und befürchtete, der Erfolg würde sie ihre Werte kosten.
Lies das nochmal und lass mal wirken, was das wirklich bedeuten würde. Ohne deine Werte unterwegs sein müssen. Was gibt dir dann noch Halt, wo es eh so viel ist, was auf dich von überall her einprasselt?
Weiter sagt sie, dass sie nicht aufdringlich sein möchte, nicht laut. Und wenn das der einzige Weg sei, hätte sie lieber auf ihr Business verzichtet.
Wie unfassbar schade wäre das gewesen? Und was mich besonders schmerzt:
Genau diese Gedanken machen sich etliche Menschen!
Und sie verzichten! 💔
Weil sie denken, es ginge nur so:
- laut
- aufdringlich
- mit Ellbogenmentalität
- mit irgendwelchen unangenehmen Verkaufstricks
- mit Höher-schneller-weiter
- mit dem Zweck, der jedes Mittel heiligt, aber die Moral vergisst
Wegen ihnen werde ich nicht müde das Gegenteil zu behaupten und zu beweisen.
Kund*innen gewinnen, ohne die eigenen Werte zu verraten
Die Alternative zu dem, was viele eben nicht machen wollen, klingt zugegebenermaßen wenig glamourös.
- Angebotsnutzen und Einzigartigkeit definieren,
- eine langfristige Sichtbarkeitsstrategie aufsetzen,
- Content für alle relevanten Stationen der Kundenreise erstellen,
- kontinuierlich veröffentlichen.
Aber das Ding ist: Genau das funktioniert richtig gut, wenn wir nicht nur auf den schnellen Schein gucken, sondern auf die tatsächlichen Ergebnisse.
Auf lange Sicht zahlt es sich aus, kontinuierlich kleine, dafür aber relevante Schritte zu gehen. (Auch mittelfristig tut es das bereits.)
Ein Blogartikel, der gerade veröffentlicht wurde – nahezu unsichtbar. Definitiv. Aber auf lange Sicht, nach ein paar Wochen oder wenigen Monaten vielleicht die zuverlässige Konstante, die nach und nach immer wieder die richtigen Menschen zu dir führt.
Einen Newsletter zu verschicken und von deinem Angebot erzählen. Einmalig vielleicht ein Ruf in den luftleeren Raum. Aber auf lange Sicht das verbindende Element zwischen dir und denen, denen du weiterhelfen kannst mit deiner Arbeit.
Du musst dich für keinen Erfolg der Welt selbst verraten. Im Gegenteil: Der Erfolg kommt dann, wenn du dir treu und beharrlich darin bleibst, die richtigen Dinge umzusetzen. Finde den Weg an diesem Getöse vorbei und geh ihn, ohne abzuwerfen, was dir lieb und teuer ist. Geh die relevanten Schritte, statt alles mitmachen zu müssen, was dir entgegengeworfen wird.
Und klar, das ist eine Herausforderung und viele brechen zwischendrin ab, weil es zu lange dauert, weil an jeder Ecke eine viel schnellere, angeblich viel bessere Wundermethode angepriesen wird. Am Ende zählen die langfristigen Ergebnisse und dass du dich mit deinem Marketing gut fühlst. Lass dich nicht verunsichern, sondern bau auf Stabilität. Hol dir Unterstützung dabei (genau dieses stabile Fundament bauen wir z.B. in meinem Programm Content-Juwel auf): Die Sichtbarkeit wird kommen und sie wird viel nachhaltig sein, sodass du wirklich entlastet wirst und nicht noch in drei Jahren ständig im Notfallmodus von einer schnellen Strategie zum nächsten magischen Marketingtrick hetzen musst.
Der Wandel im Marketing, den ich mir wünsche
Viele Menschen sind müde geworden. Müde von den Dingen, die sie angeblich alle tun müssen. Und klar, ich bin mir dessen bewusst, dass das, was ich kommuniziere, nicht die sexiest Marketingmessage ever ist. Grundlagen schaffen, relevanten Content schreiben und veröffentlichen, mehr als ein oder zwei Mal, das ist nicht unbedingt so fluffig leicht wie manche andere Versprechen, die du zu hören bekommst. Aber das Problem ist: Wenn im Marketing nur noch davon gesprochen wird, dass du alles mit einem Fingerschnips erreichen kannst, wirst du zwangsläufig über kurz oder lang feststellen, dass das ja gar nicht stimmt. Du wirst enttäuscht sein und an allem zweifeln. Noch schlimmer: auch an dir selbst. Du wirst noch genauer überprüfen, wem du dein Vertrauen noch schenken kannst, weil dir ja schon so viel versprochen wurde. Das ist eine Spirale, die sich immer schneller dreht.
Glanzvolles Versprechen
Versuch
Klappt nicht.
Frust.
Aufgeben oder noch skeptischer werden.
Irgendwann allen misstrauen.
Was wir in der Rolle der Anbieter*innen ändern sollten
Ich sehe uns Selbstständige, die anderen ein Angebot machen, hier klar in der Verantwortung, einfach keinen Quatsch zu erzählen, sondern realistische Möglichkeiten aufzuzeigen. Tun wir das nicht, schaden wir letztlich allen, weil niemand mehr irgendjemandem traut.
Marketing darf natürlich Lösungen aufzeigen, das soll es sogar. Marketing darf zum Träumen einladen. Aber es sollte nicht bewusst irreführen und dann nach der Buchung schert einen „sein Geschwätz von gestern“ plötzlich nicht mehr.
Also: Zeige die Lösungen auf, die du anderen anbietest, aber versprich nicht die Lösung mit Fingerschnips für sämtliche Probleme auf der Welt. Mal ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein 149€-Produkt mein ganzes Leben umkrempeln wird? Aber es kann ganz sicher einige wichtige Dinge anstoßen. Das ist genug, wenn du es richtig kommunizierst. Je mehr das machen, umso leichter wird es für alle, weil wir uns nicht gegenseitig mit den aberwitzigsten Verkaufsargumenten überbieten müssen.
Was wir in der Rolle der Kund*innen ändern sollten
Gleichzeitig dürfen wir aber auch als Kund*innen realistischer und vor allem eigenverantwortlicher werden. Selbst wenn es dir irgendwo so versprochen wird, hinterfrage mal ganz nüchtern: Wie wahrscheinlich ist es, dieses Versprechen zu erreichen und was ist MEIN Part bei diesem Deal?
Es gibt definitiv richtig tolle Dienstleistungen und Kurse, die angeboten werden, aber auch ein riesengroßes Missverständnis: Es gehören immer zwei dazu und die Aufgabe der Kund*innen endet nicht mit der Überweisung des Betrags.
- Wenn du dir eine Website betexten lässt, zahlst du dafür und gibst diese Aufgabe ab. Aber natürlich hast auch du etwas zu tun in dieser Angelegenheit, z.B. ist es deine Verantwortung deiner Texterin alle notwendigen Informationen rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
- Wenn du ein Coaching buchst, das dir helfen soll zu mehr Entspannung zu finden, ist es auch nicht so, dass der Coach dir den ganzen Stress irgendwie wegmacht. Nein, er stellt dir einen Rahmen zur Verfügung, innerhalb dessen du es leichter haben kannst, deine Entspannung zu finden. Aber auch du musst mitmachen: Du musst dich z.B. auf die Fragen einlassen.
- Wenn du ein Programm wie Content-Juwel buchst, das dir helfen soll Sichtbarkeit aufzubauen, bekommst du dort natürlich das notwendige Knowhow und Motivation und Unterstützung on top. Aber die geschrieben Texte musst du auch veröffentlichen. Wenn dir etwas unklar ist, musst du eine Frage stellen. Man sieht dir leider nicht an, woran es gerade hakt, wenn du nicht sprichst.
Wenn wir über Marketing und große Versprechungen schimpfen, sollten wir unbedingt so fair sein und beide Seiten berücksichtigen. Es gehören die dazu, die ein gutes Angebot machen und realistisch kommunizieren, was ich als Kund*in damit erreichen kann. Und es braucht die, die keine Wunder erwarten, sondern sich dessen bewusst sind, dass auch sie immer selbst aktiv werden müssen und sich nicht alle Probleme der Welt allein mit der Buchung in Luft auflösen.
Kein Wundermittel, aber fundierte Ergebnisse
Um das Ganze abzuschließen, nochmal das Wesentliche: Der Erfolg eines sichtbaren Business‘ liegt darin anzufangen, die wesentlichen Dinge zu tun, dein Business kontinuierlich zu zeigen (z.B. eben über deinen Content, deine Inhalte) und dranzubleiben. Niemals darin, den nächsten Makel an dir zu suchen und dich in irgendeine Schablone zu pressen, die gar nicht zu dir passt. Niemals darin, deine Werte zu verraten. Aber eben auch niemals darin die komplette Verantwortung für deinen Erfolg abzugeben, indem du etwas buchst.
Such dir Unterstützung, um besser umsetzen zu können. Such sie dir dort, wo du dich verstanden fühlst und mit der beworbenen Vorgehensweise d’accord bist. Und, ganz wichtig: Sei aktiv und setze die Dinge, die man dir zeigt auch um; schließlich ist es dein Business!
Liebe Sonja,
erst einmal ein herzliches Dankeschön für diesen tiefgreifenden Beitrag. Ich muss sagen, ich habe selten einen so authentischen und von Herzen kommenden Text über das Marketing gelesen. Was du hier ansprichst, ist so elementar und wird von so vielen in der Branche übersehen: Das wertebasierte Marketing.
Es ist wirklich tragisch, dass viele Menschen glauben, sie müssten ihre Werte über Bord werfen, um erfolgreich zu sein. Diese Mentalität des „schnellen Erfolges“ und „alles geht sofort, wenn du nur willst“ hat zu einer Reihe von flüchtigen und oberflächlichen Marketingstrategien geführt, die letztlich zu Enttäuschungen und Misstrauen führen.
Andreas Feedback ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie essentiell es ist, echten Wert zu liefern und authentisch zu sein. Ihre Worte verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass wir uns in der Geschäftswelt treu bleiben, besonders wenn der Druck groß ist, uns anzupassen und den schnellen Weg zu gehen. Wie du sagst, es gibt keine Abkürzungen zu echtem und anhaltendem Erfolg.
Ich kann nur zustimmen, dass wir in der Rolle der Anbieterinnen die Verantwortung tragen, unseren Kundinnen die Wahrheit zu sagen und echten Wert zu bieten, anstatt sie mit leeren Versprechen in die Irre zu führen. Dieser Beitrag erinnert uns daran, warum es so wichtig ist, unser Geschäft und unser Marketing auf echten Werten und echter Integrität aufzubauen.
Ich hoffe, dass viele Marketer deinen Beitrag lesen und darüber nachdenken, wie sie ihre Arbeit tun. Vielleicht bewirkt er einen Wandel, hin zu mehr Authentizität und wertebasiertem Marketing.
Vielen Dank nochmals für diese ehrlichen Worte und deine inspirierende Sichtweise. Mach weiter so!
Herzliche Grüße
Hallo Benjamin,
danke für deinen Kommentar! Schön, dass wir Marketing ähnlich sehen und beide für den wertschätzenden Ansatz unterwegs sind. 🙂
Alles Gute für dich!
Viele Grüße
Sonja