Eine der häufigsten Fragen, die ich bekomme: „Was ist nun wichtiger: Social Media oder Bloggen? Was ist überhaupt der Unterschied, wie nutze ich was und was sollte ich als Selbstständige*r unbedingt darüber wissen? Tauchen wir tiefer rein!
Inhalt:
- 1 Niemand findet die Website: Wie Blog & Social Media dir helfen
- 2 Was ist der Unterschied zwischen Blog vs. Social Media?
- 3 Blog, Social Media, Social Media, Blog: Was denn nun?
- 4 Was ist besser? Social Media oder bloggen?
- 5 Wie ich Blog & Social Media für mein Business nutze
- 6 Die zuverlässige Säule und die fröhliche Spielweise
- 7 Anziehung, Bindung und Verkauf über Content
Niemand findet die Website: Wie Blog & Social Media dir helfen
Die allermeisten Selbstständigen beginnen ihre Online-Präsenz damit, ihre Website aufzubauen. Das ist auch eine super Sache, denn die Website ist im Grunde dein Ladengeschäft online: Dort präsentierst du dein Angebot. Dort lernen die Menschen dich näher kennen und finden alles Wesentliche zu dir und deinem Business an einem Ort. Und dort wird natürlich auch verkauft, entweder, indem Interessierte dir eine Anfrage über dein Kontaktformular senden, oder indem sie direkt auf deiner Angebotsseite buchen.
Die Krux dabei: Eine Website wird von alleine quasi nie gefunden oder nur sehr sporadisch. Ich nenne das Online-Sein nur mit einer Website deshalb Hoffnungs-Marketing: Man hofft, dass sich mal einer verirrt und bei einem landet und dann bitte auch kauft. Kann klappen, ist aber keine stabile Ausgangssituation.
Genau hier kommen Blog & Social Media ins Spiel. Beide sind mögliche Formen, Content Marketing zu betreiben. Content Marketing bedeutet, dass du mit deinen Inhalten Marketing betreibst: Dein Content (Texte, Bilder, Videos…) sollte also so gut sein, dass Menschen ihn mögen, sich an dich erinnern und im richtigen Moment, wenn sie eben Bedarf haben, auch bei dir kaufen.
Auf dieser Ebene stehen Blog & Social Media also erst einmal nebeneinander. Mit beiden kannst du auf dich aufmerksam machen und dafür sorgen, dass mehr Menschen deine Website finden.
Was ist der Unterschied zwischen Blog vs. Social Media?
Wenn du online startest, wirken beide Wege vielleicht erst einmal identisch auf dich. Irgendwo soll man irgendwas posten, oder? 😉 Ein Blog liegt in der Regel auf deiner eigenen Website. Er ist also wie eine Unterseite, auf der du verschiedene Artikel zu deinen Themen veröffentlichst. Bei Social Media bist du quasi zu Gast, entweder bei Facebook, Instagram, oder welcher Plattform auch immer. Hier kannst du zwar natürlich auch Content teilen, aber, wie der Name schon sagt, geht es auch um das Soziale, das Miteinander. Social Media lebt deshalb auch viel von Interaktion. Auf Instagram wirst du deshalb z.B. Community-Aktionen finden, in denen man sich beispielsweise gegenseitig verlinkt und empfiehlt, um miteinander zu interagieren. Im Blog kommunizierst du nach draußen und bekommst eher wenig Interaktion zustande – Kommentare mal außen vor.
Auch das Format des Contents unterscheidet sich beim Vergleich Blog vs. Social Media. Auf einigen Plattformen, z.B. Instagram hast du Zeichenbegrenzungen, was von dir verlangt, Texte in einer bestimmten Maximallänge zu schreiben. In deinem Blog kannst du von kurz bis sehr lang alles veröffentlichen, so, wie es das Thema eben braucht.
Blog, Social Media, Social Media, Blog: Was denn nun?
Was viele Selbstständige verwirrt ist, dass es so viele Möglichkeiten im Content Marketing gibt. Einerseits ist das toll, denn dadurch ist für jeden etwas dabei: Wer gerne Videos dreht, nutzt YouTube für sein Content Marketing, wer lieber schreibt, Blog oder Social Media. Wer lieber spricht, kann es mit einem Podcast probieren. Die Tatsache, dass es viele Optionen gibt bedeutet aber nicht, dass du auch alle Optionen nutzen musst. Und genau das verstehen viele falsch, weil sie in diesem Content-Dschungel den Überblick verlieren.
Die Frage ist also erst einmal nur: Welche Art von Content liegt dir am ehesten? Funktionieren tun sie grundsätzlich alle, wenn du es richtig angehst. Da gibt’s kein „Bloggen ist der beste Weg“ und „Social Media macht nur Arbeit, bringt aber nix“, sondern erst einmal die Frage, was du dir denn dauerhaft für dein Business vorstellen kannst. Genau das ist nämlich wichtig, weil Marketing fortlaufend benötigt wird, um heute noch online Kund*innen zu gewinnen.
Was ist besser? Social Media oder bloggen?
Zu dieser Frage gibt es sicher zig verschiedene Antworten, je nachdem, wen du fragst. Ich persönlich mag die Kombination aus beiden Kanälen, sehe den Blog aber als den deutlich wichtigeren. Warum? Weil ich dort einfach mehr und bessere Ergebnisse sehe. Jemand, der in Love mit Social Media ist, wird aber möglicherweise genau das Gegenteil sagen und kann genauso Recht haben.
Bloggen: Der nachhaltige Sichtbarkeitskanal
Wenn ich mich entscheiden müsste, wenn ich mal wenig Zeit habe, wenn mich Starter*innen fragen, ob sie mit Blog oder Facebook, Instagram & Co. starten sollen, fällt meine Entscheidung immer zugunsten des Blogs aus. Doch klar, es gibt wie immer Vor- und Nachteile.
Nachteile des Blogs: Langsamer und gefühlt aufwendiger
Es dauert schon eine Weile, bis du Ergebnisse siehst, dir also ein Blogartikel mehr Menschen auf die Website bringt. Auch das Schreiben eines Blogartikels dauert bei den Allermeisten länger, als einen Social-Media-Post zu schreiben. Zudem musst du einen Blog einmalig auf deiner Website einrichten, aber das ist weitaus weniger Technik-Aufwand, als viele denken. Gerade wenn du eine WordPress-Website hast, ist das Bloggen eh schon im System integriert und du kannst sehr rasch starten.
Vorteile des Blogs: Zuverlässig und nachhaltig online gefunden werden
Die riesengroßen Vorteile aus meiner Sicht aber: Ein Blogartikel bringt dir, wenn er gut ist, monate- bis jahrelang Traffic, also mehr Seitenzugriffe. Sowohl ich als auch etliche Kund*innen, für die ich Blogartikel geschrieben oder die ich zum Thema Blog beraten habe, können das bestätigen: Hat der Blogartikel einmal an Fahrt aufgenommen, läuft er und läuft und läuft. Das kannst du dir vorstellen wie eine Mitarbeiterin, die 24h, sieben Tage die Woche für dich online unterwegs ist, und die richtigen Leute zu dir bringt. Der Arbeitsaufwand ist beim Bloggen am Anfang größer, aber einmal geschrieben hast du sooo lang etwas davon, dass es wirklich eine Freude ist. Es ist absolut keine Seltenheit, sondern eher die Regel, dass Blogartikel auch nach Monaten und Jahren noch dafür sorgen, dass du online gefunden hast. Diese Nachhaltigkeit des Contents ist beeindruckend und unglaublich entspannend. Du musst nicht permanent rödeln, bist nicht abhängig von teuren Werbeanzeigen, sondern erstellst nach und nach deine Artikel, aktualisierst vielleicht hier und da mal was und lehnst dich ansonsten zurück und wartest darauf, dass die Menschen deine Website finden. Klar, das klingt nun nach süßem Nichtstun, ganz so ist es nicht. Aber insgesamt ist das Bloggen eine extrem komfortable Möglichkeit, online Sichtbarkeit aufzubauen.
Viele finden Bloggen oldschool und haben das Gefühl, ohne Social Media ginge heute nichts mehr, aber das stimmt so nicht. Lass uns oldschool an Ergebnissen messen und Fakt ist: Die sind und bleiben sehr lange sehr gut, wenn du das Bloggen richtig angehst. (Tipps zum erfolgreichen Bloggen findest du hier.)
Social Media: Das schnelllebige Spotlight
Aber um fair zu bleiben, lass uns auch einen ehrlichen Blick auf Social Media werfen. Nehmen wir an, du nutzt Facebook oder Instagram für deine Sichtbarkeit: Auch das kann eine gute Sache sein.
Vorteile von Social Media: Vertrauensaufbau leichtgemacht
Großer Vorteil von Social Media: Du kannst sehr leicht in Verbindung mit deiner Community gehen. Nehmen wir Instagram: Es ist so easy, eine kurze Story aufzunehmen und die Menschen, die sich für dein Thema interessieren, zu erreichen. Es geht ratzfatz: Du entscheidest dich jetzt zu posten und kannst es sofort tun; in wenigen Minuten hast du dir ein Profil dort erstellt. Die Eintrittshürden sind sehr gering und der persönliche Kontakt sehr wertvoll.
Nachteile von Social Media: Hamsterrad-Gefahr und Sichtbarkeits-Abstürze
Für mich der größte Nachteil ist, dass wir auf Social Media immer nur auf gemietetem Grund sind. Nicht wir entscheiden, welche unserer Beiträge unsere Community sieht, sondern der Algorithmus tut das. Klar wählt der guten Content häufiger aus als Stuss und ist nicht völlig willkürlich, aber Fakt ist, dass immer nur ein Bruchteil der Menschen, die deinen Kanal abonniert haben, auch wirklich deine Inhalte sehen. Was ich außerdem sehr schade finde ist, dass Social Media ein sehr schnelllebiges Pflaster ist: Ein Post ist zwar deutlich schneller sichtbar als ein neuer Blogartikel, aber stürzt in der Aufmerksamkeit auch unglaublich flott wieder ab. Nach einem Tag interessiert kaum noch jemanden, was du gepostet hast, nach zwei, drei, vier Tagen ist der Content Schnee von gestern. Für die viele Arbeit, die Social-Media-Content macht, ist das ein sehr kurzlebiger Erfolg. Zudem unterstützen die Algorithmen immer wieder unterschiedliche Dinge. Das ist super, wenn du gerne Neues ausprobierst, weil du dann z.B. mit einem neueren Format schnell bessere Sichtbarkeit bekommen kannst. Wenn du aber nicht so gerne ständig neue Formate ausprobierst, kann das auch sehr stressig und frustrierend sein.
Würde ich allein auf Social Media setzen, käme der Punkt „Überforderung“ hier noch hinzu. Solltest du nicht bloggen, sondern nur auf Social Media setzen wollen, muss dir bewusst sein, dass du dort einfach öfter präsent sein solltest. Social Media erlaubt weniger Pausen als ein Blog es tut und du wirst schnell mit weniger Sichtbarkeit „abgestraft“, wenn du zu selten neuen Content erstellst. Spätestens das ist für mich das K.o-Kriterium, nur auf Social Media zu setzen, denn auf Omnipräsenz und permanente Postingpflicht hab ich einfach keine Lust. Social Media lädt zudem sehr dazu ein, sich enorm zu vergleichen. Wer merkt, dass ihm das mental nicht guttut, sollte zumindest darüber nachdenken, ob es wirklich Social Media als Marketingkanal sein muss.
Vergleich: Schnelle Sichtbarkeit da, aber auch schnell wieder weg auf Social Media, langsamer, dafür aber nachhaltiger Anstieg beim Blog
Wie ich Blog & Social Media für mein Business nutze
Wie gesagt haben beide ihr Vorteile und Nachteile. Ich persönlich nutze den Blog als meinen Hauptkanal für meinen Content: Er liegt auf meiner Website, gehört also mir und ich bin sicher, dass alle, die hier auf der Website ankommen auch den Content sehen, den ich mühevoll erstellt habe. Ich stehe nicht in Konkurrenz mit zig anderen Profilen, wie es auf Social Media der Fall ist. Zudem liebe ich es einfach, dass der Blog gewissermaßen ein Selbstläufer ist: Es gibt Artikel, an denen ich seit Jahren nichts verändert habe, die mir trotzdem Tag für Tag Menschen auf die Website bringen. Es gibt hunderte Kundenartikel, die ich geschrieben habe, die dies ebenfalls tun. Und es gibt viele Kund*innen, die ebenfalls über ihre Blogartikel dauerhaft wachsende oder gleichbleibend gute Zugriffe auf die Website verzeichnen. Das spricht ganz einfach für sich, denn am Ende machen wir ja das ganze Marketing, um zahlende Kund*innen zu gewinnen.
Trotzdem bin ich keine Social-Media-Haterin, sondern nutze die Vorzüge der Plattformen, ohne mich ihren strengeren Vorgaben zu sehr fügen zu müssen. Ich mache zum Beispiel sehr gerne Instagram-Storys, weil es schön und sehr einfach ist, darüber eine persönliche Verbindung aufzubauen. Aber ich poste nicht täglich und mache auch nicht bei allen neuen Trends mit. Reels: Hab ich mal ausprobiert, war mir viel zu viel Arbeit für quasi null relevantes Ergebnis und habe es deshalb auch wieder gelassen. Weil ich mich so gut auf meinen Blog verlassen kann, ist das aber nicht weiter tragisch. Bei der Frage „Social Media oder Blog?“ geht es für mich also immer 0:1 für den Blog aus.
Die zuverlässige Säule und die fröhliche Spielweise
Aber man muss sich auch nicht unbedingt entscheiden. Wichtig ist für mich, dass meine Arbeit, die ich in den Content stecke, Ergebnisse bringt. Ergebnisse in Form von Kundenanfragen und Buchungen. Dafür sorgt mein Blog. Er ist die zuverlässige Säule, das stabile Content-Fundament, das läuft und läuft. Und weil das so ist, kann Social Media meine Spielwiese sein (die auch tolle Kund*innen bringt, wenn es sich ergibt). Wenn ich Lust habe, erstelle ich aus meinen Blogposts noch ergänzende Social-Media-Posts und nehme die zusätzliche Sichtbarkeit dort mit. Wenn nicht, dann ist es auch nicht weiter schlimm. Wenn ich Lust habe, dann geh ich dort mal live und nutze die Möglichkeit meine Community ganz direkt zu erreichen. Wenn nicht, dann nicht. Ich bevorzuge das Prinzip „Alles kann. Nichts muss“ auf Social Media und empfinde das als sehr angenehm. Vielen meiner Kundinnen geht es ebenso: Der stabil aufgebaute Blog schenkt ein ruhiges Gefühl, dass Sichtbarkeit da ist und bleibt. Und Social Media ergänzt das manchmal gut und ist aber auch nicht dramatisch, wenn’s mal hinten runterfällt.
Anziehung, Bindung und Verkauf über Content
Der Blog ist für mich also die erste Wahl, wenn es darum geht, nachhaltig meine Traumkund*innen anzuziehen und auf mich aufmerksam zu machen. Auch für die persönliche Bindung ist er geeignet, wenn das auch über Social Media doch ein wenig intuitiver und leichter fällt. Verkauft wird wiederum auf der Angebotsseite der Website, über den Blog oder – um noch eine dritte Säule zu ergänzen, meinen Newsletter.
Meine Hierarchie ist also wie folgt. Wenn die Website steht:
- Blog
- Newsletter
- Bei Lust darauf Social Media
Vielleicht ist das eine hilfreiche Orientierung für dich, wenn du dich gerade noch fragst, wo du bei all den Content-Möglichkeiten anfangen sollst und wie das zusammenhängt.
Verrate mir doch gerne in den Kommentaren, wie es bei dir ist: Bloggst du? Bist du auf Social Media? Oder hast du vor mit deinem Content sichtbarer zu werden und überlegst noch, wie genau du das machen sollst?