Listicle-Artikel, How-to-Anleitungen oder Erfahrungsberichte – welche Blogartikel-Formate gibt es und wie kannst du sie für deinen Business-Blog nutzen? Und brauchst du überhaupt ein festes Format? Genau darum geht es in diesem Artikel.
Inhalt:
- 1 Einfach drauf los oder mit Struktur bloggen?
- 2 Blogartikel-Format Listicle-Artikel
- 3 Blogartikel-Format Erfahrungsbericht
- 4 Blogartikel-Format Case Study
- 5 Blogartikel-Format How-to-Artikel
- 6 Blogartikel-Format Mythos-Artikel
- 7 Blogartikel-Format Was-ist-das-Artikel
- 8 Blogartikel-Format ABC-Artikel
- 9 Blogartikel-Format Checkliste
- 10 Blogartikel-Format Pillar-Content-Artikel
- 11 Welches Format passt zu dir?
Einfach drauf los oder mit Struktur bloggen?
Grundsätzlich kannst du natürlich bloggen, wie du es möchtest: Intuitiv, kreuz und quer, einfach runtergeschrieben oder strukturiert. Es gibt kein Gesetz, das vorschreibt ein bestimmtes Blogartikel-Format nutzen zu müssen. Wichtiger ist deine Message, also der Inhalt des Artikels. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten verschiedener Blogartikel-Formate, denn „einfach so runtergeschriebene Artikel“ haben ein Risiko: Sie werden schnell unübersichtlich. Mit einem passenden Blogartikel-Format kannst du deiner Message noch ein bisschen besser die Bühne geben, die sie verdient und dafür sorgen, dass sie auch wirklich ankommt.
Lass uns also mal einen Blick auf neun der häufigsten und hilfreichsten Formate werfen.
Blogartikel-Format Listicle-Artikel
Listicle-Artikel oder Auflistungs-Artikel sind ein extrem beliebtes Format, weil diese Texte einfach zu lesen sind und vielen Themen einen perfekten Rahmen geben. Nutze dieses Format, um deine Expertise zu zeigen (x Tipps zu Thema y zu geben) oder auch, um deine persönliche Meinung zum Ausdruck zu bringen (x Gedanken zu Thema y).
Das Schöne an diesem Format ist, dass es mit einfachen Mitteln enorm viel für die Übersichtlichkeit deines Artikels tut; gerade bei Internettexten, die ja am Bildschirm gelesen werden, ein wichtiger Punkt. Mit der einfachen Listenstruktur verbesserst du die Lesbarkeit tatsächlich enorm, ohne komplizierte Gliederungen oder besondere Kniffe zu brauchen.
Beispielthemen für Listicle-Article
Auflistungsartikel sind prädestiniert für die klassischen x Tipps zu Thema y, zum Beispiel „25 Fehler, die ich bei meiner ersten Website gemacht habe“ oder „21 Wege, um wieder mehr Freude dein Business zu bringen“. Ich arbeite sehr gerne mit diesem Format (in diesem Artikel übrigens auch 😉) und weiß aus eigener Erfahrung und der meiner Kundinnen, dass viele Leser*innen dieses Format wirklich lieben.
Blogartikel-Format Erfahrungsbericht
In einem Erfahrungsbericht erzählst du von deinen eigenen Erfahrungen mit einem Thema. Erfahrungsberichte eignen sich gut, um eine persönliche Beziehung aufzubauen, dich nahbar zu zeigen und die Identifikation mit dir als Anbieter*in zu erleichtern. Du kannst diese als Rückblick auf einen Prozess oder auch als regelmäßiges Format, z.B. als Monatsrückblick nutzen.
Erfahrungsberichte sind im Aufbau sehr frei, weisen aber eigentlich immer (logisch) eine chronologische Vorgehensweise auf. Du berichtest also von einem Startpunkt x hin zu einem Zielpunkt y.
Beispielthemen für Erfahrungsberichte
Dieses Format ist eine tolle Möglichkeit, um deine Leser*innen an bestimmten Situationen teilhaben zu lassen, zum Beispiel am „Rückblick auf meine ganzheitliche Coachingausbildung“. Du kannst mit diesem Format aber auch neue Angebote und Produkte ankündigen, zum Beispiel mit einem Bericht über die Entstehung dieses Angebotes.
Blogartikel-Format Case Study
In einer Case Study geht es auch um Erfahrungen, die aber konkret auf ein Angebot bezogen sind. Hier kannst du zum Beispiel die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kund*innen rekapitulieren und damit anderen Interessent*innen zeigen, wie sinnvoll es ist, mit dir zusammenzuarbeiten und welche Ergebnisse auch für ihr Problem möglich wären.
Dieses Format eignet sich sehr gut, um Menschen, die unsicher sind, mehr Informationen zu einem bestimmten Prozess zu geben oder generell, um deine Arbeitsweise zu zeigen. Im Gegensatz zur Angebots- oder Sales Page bleibt in einem Blogartikel viel mehr Raum, um konkret auf Beispiele einzugehen.
Beispielthemen für Case-Study-Artikel
Hast du ein erklärungsbedürftiges Business, das den Menschen, für die dein Angebot sinnvoll ist, nicht unbedingt klar ist, kannst du sie mit einem Case-Study-Artikel informieren und für dein Thema interessieren.
Bist du beispielsweise Coach für berufliche Transformation, kannst du anhand eines Beispiels mit einer Kundin oder einem Kunden zeigen, was genau es bedeutet, diesen Transformationsprozess mit dir zu durchlaufen. Du kannst Identifikation schaffen, indem du die Ausgangssituation dieser anderen Person zeigst, euren Weg skizzierst und die positiven Ergebnisse beschreibst.
Auch für Angebote kannst du dieses Format nutzen. So habe ich beispielsweise mit meinem Case-Study-Artikel „25 Teilnehmerstimmen zum Elevator-Pitch-Workshop“ gezeigt, welche Erfahrungen 25 Selbstständige mit diesem Prozess gemacht haben. Eine Hilfe für alle, die überlegen, ob so ein Format für sie auch sinnvoll sein kann.
Blogartikel-Format How-to-Artikel
How-to-Artikel oder auch Anleitungs-Artikel, sind die Klassiker schlechthin, wenn du mithilfe deines Blogs deinen Expertenstatus aufbauen möchtest. Denn wie kannst du dich besser als Expert*in für dein Thema positionieren als mit der Demonstration deines Wissens? Dieses Format ist sehr wertvoll, weil es die Leser*innen Schritt für Schritt zur Lösung eines Problems oder Teilproblems führen. Anleitungsartikel eignen sich übrigens auch ganz hervorragend, um potenzielle Kund*innen an dich und deine Marke zu binden. Natürlich ohne Knebel, sondern weil du sie von dir und deiner Arbeit überzeugst. 😉 (Er/sie kennt sich so gut aus, da bleibe ich gerne dran!)
Beispielthemen für How-to-Artikel
Alles, was du in deinem Bereich erklären kannst, kann Quelle für einen How-to-Artikel sein. Nutze beispielsweise häufige Kundenfragen, um daraus einen Anleitungsartikel zu machen. Kriegst du oft immer wieder diese eine Frage gestellt? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Menschen sich wirklich sehr für die Lösung dieses Problems interessieren. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass nach dieser Frage häufig gegooglet wird, ist dabei nicht zu verachten. Möglicherweise kannst du sogar mit wenig Aufwand einen suchmaschinenoptimierten Text aus deiner How-to-Anleitung machen.
Ein Beispiel für einen Anleitungsartikel ist meine „Roter-Faden-Anleitung„, die zeigt, wie du mit drei Schritten zu mehr Struktur im Text kommst. Als Achtsamkeits-Coach kann es auch eine alltagstaugliche Achtsamkeitsübung sein, als Anbieterin von Schmuckkursen eine Anleitung für die Materialauswahl oder das Herstellen eines einfachen Schmuckstücks.
Tipp: How-to-Artikel eignen sich auch perfekt für Medienwechsel. Du kannst zusätzlich zum Text auch Videos mit Tutorials oder Audios mit kurzen Erklärsequenzen einbinden und den Artikel dadurch aufwerten.
Blogartikel-Format Mythos-Artikel
Ein Mythos-Artikel räumt mit einem häufigen Missverständnis oder Mythos innerhalb deines Themas auf und sagt, was stattdessen richtig ist. Dieses Format eignet sich ideal, um deine Meinung zu deinem Themenbereich zu zeigen, insbesondere dann, wenn sie vom Mainstream abweicht.
Das Gute an diesem Format ist, dass du deine Marke stärkst, weil du ein klares Statement abgibst. Du beweist zum einen Expertise, indem du zeigst, dass du dich mit deinem Thema und den dort vorherrschenden Empfehlungen auskennst. Und zum anderen zeigst du Persönlichkeit, indem du eben nicht nachplapperst, sondern deinen ganz individuellen Blick auf die Sache teilst. Diese Kombination ist enorm kraftvoll und kann dir helfen, dich von ähnlichen Anbietern abzuheben.
Hast du keine Lust den x-ten Artikel zum Thema zu schreiben, weil es gefühlt schon tausende davon gibt? Dann könnte dieses Format genau das richtige für dich sein.
Beispielthemen für einen Mythos-Artikel
Was ärgert dich, wenn du es von Mitbewerbern hörst, immer wieder? Was beobachtest du am Markt und kannst dabei nur den Kopf schütteln? Welches Missverständnis klärst du in Anfragen und Erstgesprächen immer wieder auf? All das sind Inspirationsquellen für Mythos-Artikel.
Mich nerven zum Beispiel die ganzen Gurus, die Menschen verbal in die Sichtbarkeit schubsen, weil ich weiß, dass das für viele sensible Menschen eben einfach viel zu viel und viel zu schnell ist. Deshalb habe ich einen Artikel darüber geschrieben und erwähnt, dass Sichtbarkeit eben nicht nur „Yeah!“ und „Juhu, ich bin siiiichtbar“ bedeutet, sondern zwei Seiten hat: „Stolz & Verletzlichkeit: Was es wirklich bedeutet eine sichtbare Marke zu haben“
Außerdem bekomme ich immer wieder Anfragen von Menschen, die irgendwo gehört haben, dass sie direkt mit ihrer Reichweite starten sollen. Reichweite, meeeehr Klicks, meeeehr Menschen,höher, schneller, weiiiteeeerrr, das ist das Allesentscheidende. Zumidnest sagen das so viele da draußen. Und klar, Reichweite ist wichtig, aber in meinen Augen eben nicht der erste Schritt. Ich finde es unverantwortlich den Menschen tausend To-dos hinzuwerfen, was sie bitteschön noch vor Gründung für ihre Reichweite tun sollen. Vor allem dann, wenn diese Menschen die Basics noch gar nicht ausreichend ausgearbeitet haben und deshalb ohnehin nicht weit kommen werden mit diesen Tipps. Diese Tatsache war Anlass für meinen Mythos-Artikel „2 Dinge, die du tun solltest, bevor du Reichweite aufbaust“. Auch in deinem Bereich gibt es sicherlich Mythen, mit denen du aufräumen kannst. Hast du Lust das zu tun? Dann nutze den Mythos-Artikel und zeig deine Meinung!
Blogartikel-Format Was-ist-das-Artikel
Ein Was-ist-das-Artikel ist ein Erklär-Artikel, in dem du einen Begriff oder eine häufige Frage zu deinem Thema erläuterst. Ziel ist es, die Menschen mit dem Thema vertraut zu machen und sie im besten Fall dafür zu interessieren. Hierbei geht es also nicht um eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern das Format setzt weiter vorne an. Was-ist-das-Artikel kannst du zum Beispiel nutzen, um eine wiederkehrende Frage nicht immer individuell beantworten zu müssen. Außerdem eignet sich das Format auch, um von dir erschaffene Begriffe zu erklären, zum Beispiel eine eigene Methode.
Beispielthemen für Was-ist-das-Artikel
Bist du zum Beispiel Resilienz-Coach und bekommst immer wieder die Frage, was Resilienz überhaupt bedeutet, schreib einen Was-ist-das-Artikel darüber. Dadurch kannst du zum einen dem Begriff und damit dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken und zum anderen bei genau dieser Frage den Zusatzservice erbringen und zu deinem ausführlichen Artikel verweisen. Das spart dir Zeit und schenkt dem Ratsuchenden eine ausführliche Antwort auf seine Frage.
Hast du eine eigene Methode erschaffen und möchtest diese etablieren? Eine gute Gelegenheit für einen Was-ist-das-Artikel! Ich habe dieses Format zum Beispiel gewählt, um meinen Begriff des Markenjuwels und die entsprechende Markenjuwel-Methode zu erklären.
Blogartikel-Format ABC-Artikel
Ein ABC-Artikel behandelt ein Thema anhand aller Buchstaben des Alphabets und liefert darüber Informationen zu verschiedenen Teilbereichen des Themas. Dieses Format eignet sich gut für einen grundlegenden Einstieg in dein Fachgebiet und lässt sich zudem hervorragend in Form von Social-Media-Posts weiterverarbeiten. Pro Buchstabe könntest du aus einem solchen Artikel einen eigenen Post generieren und hättest dadurch für eine ganze Weile Content.
Der ABC-Artikel ist ein tolles Format, um Abwechslung in deinen Blog zu bringen und passt zu dir, wenn dir die klassischen Auflistungen irgendwann zu langweilig werden.
Beispielthemen für ABC-Artikel
Der beste Aufhänger für einen ABC-Artikel ist immer dein Expertenthema. Du kannst es mithilfe des Alphabets aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und damit deinen Leser*innen näherbringen. Bist du Selbstliebe-Coach kannst du zum Beispiel das große Selbstliebe-ABC schreiben und darin von „A wie Achtsamkeit für sich selbst“ bis „Z wie Zweifel und der Umgang damit“ alle nur denkbaren Unterthemen ansprechen. Als SEO-Expertin kannst du ein SEO-ABC schreiben, als Ernährungs-Coach das große ABC gesunder Ernährung etc.
Blogartikel-Format Checkliste
Menschen liiieben Checklisten. Allein der Gedanke, etwas abhaken zu können und sich dafür zu feiern. Hach! 😍 Eine Checkliste als Blogartikel-Format eignet sich hervorragend, um einen bestimmten Vorgang oder Prozess in Artikelform zu behandeln. Dieses Format wird wirklich sehr gerne angenommen, weil es einfach nutzbar und zudem sehr übersichtlich ist.
Du kannst Checklisten-Artikel übrigens leicht aufwerten und einen Bonus oder gar ein Freebie daraus entwickeln, indem du die Checkliste noch einmal hübsch aufbereitet und komprimiert zum Ausdruck anbietest. (Gegen E-Mail-Adresse oder einfach so; wie du magst)
Beispielthemen für Checklisten-Artikel
Alles, was man irgendwie abhaken kann, ist potenziell checklistentauglich. Das kann von der großen Checkliste für die Erstausstattung vorm Einzug des ersten Haustiers über die richtige Hausapotheke für Babys bis hin zur SEO-Checkliste alles sein.
Blogartikel-Format Pillar-Content-Artikel
Viel-Blogger und SEO-Freund*innen aufgepasst: Der Pillar-Content-Artikel könnte sehr interessant für euch sein! Ein Pillar-Content-Artikel ist ein übergeordneter Artikel, quasi eine Art Oberartikel. Dieses Format bietet deinen Leser*innen einen Überblick zu einem größeren Teilbereich deines Themas und eignet sich besonders, wenn du viele Blogartikel zu einem gemeinsamen Hauptthema hast. Im Pillar-Content-Artikel wird das Oberthema erklärt, die Unterthemen aber nur angerissen und zu weiterführenden Artikeln verlinkt. Diese Artikel sind eben auch aus Suchmaschinenoptimierungs-Sicht interessant, denn durch den einen umfangreichen Oberartikel zeigst du eine starke Relevanz deines Blogs für dieses Oberthema. Zum anderen können die internen Links zu den Unterthemen dein Ranking zusätzlich unterstützen.
Aber keine Sorge, ein Pillar-Content-Artikel ist trotzdem keine komplizierte Wissenschaft. Du erklärst ganz einfach ein Thema und widmest jedem Unterthema ein paar Zeilen oder einen kurzen Absatz. Am Ende des Absatzes verlinkst du dann zum weiterführenden Artikel, der sich ausführlich um dieses Unterthema kümmert.
Beispielthemen für Pillar-Content-Artikel
Wie beim ABC-Artikel ist dein Hauptthema der beste Ausgangspunkt. Du kannst als Webdesignerin beispielsweise eine Pillar-Content-Artikel zu den wichtigsten Basics einer Website machen oder als Verhaltensberaterin für Katzen die x wichtigsten Fakten, die Katzenbesitzer wissen müssen, zusammentragen. Dieses Format ähnelt optisch dem Listicle-Artikel und inhaltlich dem ABC-Artikel inhaltlich, ist aber durch den Fokus auf die interne Verlinkung trotzdem ein eigenständiges Format, das du gerne einmal ausprobieren kannst.
Welches Format passt zu dir?
Ich mag ja die Abwechslung und nutze mal das eine, mal das andere Format. Manchmal auch eine Mischung aus verschiedenen oder habe beim Schreiben kein bestimmtes im Hinterkopf – alles ist erlaubt! Vielleicht hast du ja ein Lieblingsformat oder eines, das du nach diesem Artikel gerne einmal ausprobieren möchtest? Schreib es mir gerne in die Kommentare, ich bin neugierig!