Ok, Butter bei die Fische: Ich habe bei meiner ersten Website ziemlich viele Fehler gemacht. Anfängerfehler und … andere. Könnte peinlich werden, das jetzt zu offenbaren, aber für dich stecken auch ziemlich viele Abkürzungen zur verkaufsstarken und authentischen Website drin. Also ab dafür!
Inhalt:
- 1 Hallo Welt, ich bin online!
- 2 Die häufigsten Website-Fehler meiner Anfangszeit
- 2.1 1. Statisch statt lebendig
- 2.2
- 2.3 2. Hehe, ich bins nur
- 2.4 3. Bitte! Keine! Information! Mehr!
- 2.5 4. Expertise-Jongleurin
- 2.6 5. Keine Ecken, keine Kanten
- 2.7 6. Nicht ohne meinen Slider
- 2.8 7. Logo. Noch eins. Und noch eins.
- 2.9 8. Protzwort-Poker
- 2.10 9. Ein Stil, aber nicht meiner
- 2.11 10. Wanted: Markensprache
- 2.12
- 2.13
- 2.14 11. Mit wem spreche ich da überhaupt?
- 2.15 12. Frau Oberlehrerin, übernehmen Sie!
- 2.16 13. Unique Content, Baby!
- 2.17 14. Preise? Ja, wissen Sie…
- 2.18 15. Die Text-Frau für alle Fälle
- 2.19 16. SEO-Sklavin der ersten Stunde
- 2.20 17. H1? Och ja.
- 2.21 18. Angebot? Wo bist duuuu???
- 2.22 19. Will das denn niemand haben?
- 2.23 20. Streichel-to- Action
- 2.24 21. Desktop-Zier und Mobil-Schreck
- 2.25 22. Klipp-klapp-Untermenü
- 2.26 23. Möglichkeiten statt Navigationshilfe
- 2.27 24. Semi-super-URLs
- 2.28 25. Keinen Blog und keine Contentbrillanten
- 3 Schneller zur guten Website kommen
Hallo Welt, ich bin online!
Meine allererste Website hatte ich Ende 2014. Sie diente dazu, dass meine Kontaktdaten online verfügbar sein sollten, damit potenzielle Kunden mich direkt erreichen können. Die mussten ja quasi Schlange stehen und nur darauf warten, endlich meine E-Mail-Adresse zu erfahren. Dachte ich. Und ich dachte auch, dass ich deshalb eine ganz simple erste Website online stelle und sich der Rest dann schon ergeben würde.
Haha, das wäre natürlich schön gewesen. Fakt ist: Es hat niemanden interessiert, ob ich jetzt eine Website habe oder nicht. Und kein Mensch kontaktiert dich, nur weil du Kontaktdaten online hast. Wusste ich nicht und ja, das war ziemlich enttäuschend. Nun stand ich also da mit meiner eigenen Website und gewann über die Seite keinen einzigen Kunden. Weil niemand meine Seite fand. Und weil auch nicht wirklich drauf stand, was so toll an mir und meinem Angebot war. Tja.
Die häufigsten Website-Fehler meiner Anfangszeit
Dieser Artikel ist ehrlich und kein aalglattes Werbesprech. Denn ich stand – vielleicht genauso wie du jetzt – am Anfang mit wenig Ahnung und großen Plänen vor dem Projekt „erste eigene Website“. Und habe viele Fehler gemacht. Grundsätzlich sind Fehler ja gar nicht schlimm. Wo wären wir schließlich ohne sie? Richtig, immer noch am Ausgangspunkt und keinen Schritt weiter. Weil uns Fehler aber ziemlich lange aufhalten und nerven können, möchte ich dir die 25 größten Fehler, die ich auf meiner ersten Website gemacht habe, verraten.
Warum aber erzähle ich dir das jetzt und breite nicht den professionellen Mantel des Schweigens darüber und tue so, als wäre ich schon als Website-Profi geboren worden? Weil ich möchte, dass du deine Panik verlierst und dich traust, online zu gehen. Weil ich dir zeigen will, dass es total normal ist, auf der ersten eigenen Website eher Kraut und Rüben als englischen Rasen zu haben. Und weil ich dir helfen möchte aus meinen Fehlern zu lernen, um schneller zu einer verkaufsstarken Website zu kommen. Denn die Website lohnt sich für dein Business definitiv! Also auf den Tisch mit den 25 Fehlern, die ich bei meiner ersten Website gemacht hab und die du ab sofort gerne galant umschiffen darfst.
1. Statisch statt lebendig
Es könnte sein, dass auch du momentan noch an den Gedanken hinter diesem Fehler glaubst. Ich dachte damals, dass ich eine Website einmal aufsetze und dann hab ich sie halt. Und sie bleibt so. Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Kurzer Realitätscheck: Dem ist nicht so, denn eine Website ist immer lebendig. Sie verändert sich mit dir mit und wird deshalb immer wieder kleinere oder größere Anpassungen brauchen. Das Gute: Wenn deine Texte einmal stehen und du einmal weißt, wie für dein Business passende Texte geschrieben sein sollten, kannst du relativ leicht anpassen und aktualisieren. Eine lebendige Website ist für drei Beteiligte wichtig:
- für dich, weil du dein aktuelles Angebot und deine aktuelle Expertise zeigen kannst
- für deine potenziellen Kund*innen, weil sie sehen, dass dein Wissen und dein Angebot aktuell sind
- für Suchmaschinen, weil aktuelle Inhalte besser bewertet werden als veraltete
2. Hehe, ich bins nur
Kennst du die stocksteifen Bewerbungsfotos in dunklem Hosenanzug vor blassblauem Hintergrund, die während einer mühsamen Session bei einem lokalen Fotografen entstanden sind? Jaha, genau so ein Foto aus einer solchen Session habe ich damals auf meine erste Website gesetzt. Viel zu steif, viel zu unpersönlich, viel zu gezwungen. Und über mich als Person hab ich damals auch nicht viel geschrieben, lediglich ein paar Brocken aus dem Lebenslauf auf meiner Über-mich-Seite zusammengetragen. Dass ich Ahnung hab, sollte man ja erkennen. Persönliche Noten oder gar eine Vision traute ich mir auf einer Business-Seite aber nicht zu. Du weißt schon, professionell und so. Heute weiß ich, dass gerade der persönliche Eindruck, den meine Websitebeuscher*innen von mir bekommen, oft kaufentscheidend ist. Und dass Menschen nicht nur dein Angebot, sondern auch deine Vision und deinen Antrieb kennen wollen.
3. Bitte! Keine! Information! Mehr!
Nachdem ich meine allerallererste Website abgelöst hatte, schlug ich vom einen ins andere Extrem, nämlich von zu wenig Information zu viel zu viel. Ich dachte, dass ich ja möööglichst genau erklären müsse und überhaupt meine Websitebesucher*innen erst mal ans Thema heranführen sollte. Das Ergebnis: eine Textwüste par excellence. Ich produzierte sehr viele Unterseiten mit sehr viel Text. Aber um ehrlich zu sein: Das liest sich kein Mensch durch. Mein Tipp an dich fürs Bessermachen: Beschränke dich auf die wesentlichen vier bis fünf Menüpunkte und erspare den Leuten den Informations-Overkill.
4. Expertise-Jongleurin
Apropos professioneller Eindruck. Meine erste Website (also die nach der Mini-Visitenkarte ;-)) war so im Stil „Wohoo, schaut her, ich bin Germanistin und Werbetexterin und ja sowieso hab ich Schreiben schon iiimmmer geliebt und damals in der Schülerzeitung… ach, was sag ich…“ Ich hab damals viel zu viel über mich erzählt und viel zu wenig über meine Kunden. Denn natürlich gehörst du als Person auf deine Website, aber noch wichtiger ist es, dass deine potenziellen Kund*innen erkennen, was du für sie tun kannst und was du in ihrem Leben verändern wirst.
5. Keine Ecken, keine Kanten
Er war wirklich richtig hartnäckig, mein Hang, den Profi raushängen zu lassen. Oder der Irrglaube, das zwanghaft zu müssen. Dieser Fehler bei meiner ersten Website war ein klassischer Fall von „gut gemeint aber nicht gut gemacht“. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß und auch nicht nur professionell und völlig Banane. Bis ich aber erste Emotionen auf meine Website gepackt habe, verging eine gute Weile. Dabei sind die Emotionen es, die in 80 bis 90% der Fälle die Kaufentscheidungen auslösen. Mein Tipp für dich: Trau dich, emotional zu berühren und bleibe nicht auf der schnöden und aalglatten sachlichen Ebene stecken.
6. Nicht ohne meinen Slider
Mimimi, ich will einen Slider und ja, der muss sich exakt so schnell bewegen, dass man genau den eingeblendeten Text lesen kann und nein, nicht so schmal und oaaahhh, wieso klappt das alles nicht? Viele viele Abende verbrachte ich mit einer unglaublich weltbewegenden Angelegenheit – glaubte ich zumindest. Ich habe mich unendlich lange mit dem Slider auf der Startseite beschäftigt und mich total in Details verloren. Aber ist der Slider ein strategisch wichtiges Element der Website? Nein?! Na also, dann dürfen wir ihn auch getrost wie eine Nebensache behandeln. Aber frau hat ja schließlich so ihre Vorstellungen. 😉
7. Logo. Noch eins. Und noch eins.
Ich habe am Anfang zu viel Zeit und Geld in Logos gesteckt. Cool down, falls du Grafiker*in bist. 😉 Ich finde ein professionelles Logo sinnvoll und es tut viel für eine Marke und deren Außenauftritt. Aber ich habe mir bis heute drei verschiedene Logos sowie ein weiteres für einen privaten Blog designen lassen und eine ordentliche vierstellige Summe in Logos investiert. Dabei wäre es am Anfang viel wichtiger gewesen, erst einmal die wichtigsten Inhalte online zu bekommen, bevor ich mit schickem Logo, aber ohne Konzept loslege. Mir hat das ja auch Spaß gemacht: der ganze Designprozess und so. Rückblickend rate ich dir aber dazu, dich in diesen grafischen Details nicht zu verlieren, sondern erst dein Konzept, deine Positionierung und deine wichtigsten Inhalte zu festigen und diese dann später mithilfe eines Logos zu unterstreichen. Das erleichtert übrigens auch den Designer*innen die Arbeit.
8. Protzwort-Poker
Bei meiner ersten Website fühlte ich mich klein. Die Konkurrenzanalyse ergab, dass irgendwie ja doch jeder mindestens eine Agentur, wenn nicht gar einen ganzen Text-Kosmos betreibt, während ich alleine in meinem Home-Office sitze. Mist! Was tat ich also? Um mitzuhalten versteckte ich mich hinter meinem Markennamen. Damals hieß ich also nicht „Sonja Mahr“, sondern „WortWerk.“ Und „WortWerk.“ stand stellvertretend für das Große, das ich glaubte alleine nicht verkörpern zu können. Deshalb schrieb ich auf meiner Website auch davon, dass „WortWerk in der Nähe von Würzburg sitzt“ und die „Texte von WortWerk. besonders konkret und relevant sind“ Hat sich nach sicherem Schutzmantel angefühlt, war aber im Grunde eine blöde Idee. Denn Menschen kaufen von Menschen und wenn wir uns hinter einem Markennamen oder einer Bezeichnung, die uns gar nicht entspricht, verstecken, verhindern wir proaktiv, dass es menscheln kann. Der Eindruck, den deine Website macht, bleibt dann oberflächlich und das Interesse bei dir zu kaufen, eher gering. Statt gutem Eindruck baust du damit eher Berührungsängste auf.
9. Ein Stil, aber nicht meiner
Wenn ich schon keine Agentur hatte, musste ich ja wenigstens irgendwie auffallen. Meine erste Website hatte deshalb einen eher provokanten Einstieg, weil ich ja sonst wohl komplett untergehen würde. Das sehe ich heute nur noch bedingt so. Tatsächlich solltest du das Interesse deiner Websitebesucher*innen in den ersten Augenblicken wecken. Aber das darfst du sehr gerne in deinem eigenen Stil machen: provokant, freundlich, unterstützend, alarmierend – whatever. Auch das hat mit Selbstvertrauen zu tun, aber glaub mir: Es fühlt sich weder für dich, noch für deine Leser*innen stimmig an, wenn du dich hinter einer nicht authentischen Formulierung versteckst.
10. Wanted: Markensprache
Knüpfen wir gleich an den vorherigen Fehler an. Denn ich war jung und… schrieb wie alle anderen. Total vergleichbar, Einheitsbrei. Und diesem Fehler begegne ich heute noch un-fass-bar oft. Menschen wählen die immer gleichen Begriffe, beschreiben Angebote auf nahezu identische Art und Weise oder wandeln Beispielseiten nur minimal ab, weil ja irgendwie doch alles gleich ist. Warum? Weil es vielen so geht wie mir damals: Wir wissen nicht, was uns von anderen unterscheidet, was unsere Marke besonders macht, geschweige denn, wie unsere Marke spricht. Heute verwende ich eine ganz klare und zu mir und meinem Business passende Markensprache, die mich von meinen Mitbewerbern unterscheidet. Und rate wirklich jedem, das auch zu tun. Denn eine Marke ist dein Türöffner zur Unverwechselbarkeit. Wenn du von Anfang an authentisch und passend zu deinem Angebot und deiner Zielgruppe schreibst, festigst du die Wiedererkennbarkeit deiner Marke und hebst sie von anderen ab, auch wenn deren Angebot deinem sehr ähnlich ist.
11. Mit wem spreche ich da überhaupt?
Ja, auch ich bin nicht eines Morgens aufgewacht und hatte einen glasklaren Kundenavatar vor mir liegen und fortan nur noch für diesen geschrieben. Ganz und gar nicht! Am Anfang gehörte zu meiner Zielgruppe jeder, der einen Text brauchte. Problem dabei: Das können so unglaublich viele Menschen sein, dass ich nur schwer wirklich treffsicher schreiben konnte. Wenn du heute also loslegst, lege ich dir das mit dem Wunschkundenprofil und der von Anfang an zielgruppengerechten Sprache ziemlich ans Herz – es erleichtert so viel.
12. Frau Oberlehrerin, übernehmen Sie!
Ich meinte es nur gut, als ich sehr viele Tipps mit meinen Leser*innen teilte. Nur leider waren es oft zu viele und auch immer sehr konkret formulierte, sodass immer ein wenig der Eindruck von „So und nicht anders!“ mitschwang. Das kann einerseits Orientierung geben, andererseits aber auch sehr streng und oberlehrerhaft wirken. Dabei gibt es eigentlich immer mehr als einen Weg zum Ziel. Heute formuliere ich konkret, zeige aber, dass es individuellen Spielraum gibt.
13. Unique Content, Baby!
Wer sich im Online-Marketing bewegt, stößt recht schnell auf den Begriff „Unique Content“, der für einzigartige Inhalte steht, die keine Duplikate oder billige Abklatsche sind. Und weil Unique Content ja ziemlich wichtig ist, hab ich gleich auf der Startseite lang und breit von ihm erzählt. Hab ihm eine H2-Überschrift gegönnt und ihm sowieso viel Raum gegeben. Dumm nur, dass die meisten meiner Kund*innen damit gar nichts anfangen konnten. Was will ich dir damit sagen? Beachte immer, dass deine Expertensprache nicht identisch mit der Kundensprache ist. Wenn du unsicher bist, verwende lieber die Kundensprache, denn dann verstehen die Menschen auch, was du da eigentlich schreibst.
14. Preise? Ja, wissen Sie…
Ich wollte keine Text-Preise auf meiner Website nennen. Das ist ok. Aber was tat ich? Ich legte eine Unterseite an, auf der ich lang und breit erzählte, warum gute Texte gutes Geld und nicht nur ein paar Cent pro Wort kosten müssen. Und was im Preis ja alles enthalten ist und sowieso. Warum eigentlich? Effektiv interessiert das niemanden. Viel sinnvoller ist es, Menschen den Wert deiner Arbeit selbst erkennen zu lassen. Zum Beispiel, indem du begeisternde Angebotstexte schreibst und dich als Problemlöser positionierst. Nicht, indem du dich dafür rechtfertigst, von deiner Arbeit auch noch leben zu wollen. Und das, wo du doch auch noch so liebst, was du tust. 😉 Nenne Preise oder nenn sie nicht, aber vermittle in jedem Fall lieber Wert und keine Rechtfertigung.
15. Die Text-Frau für alle Fälle
Diesen Fehler, den ich auf meiner ersten Website gemacht habe, kennst du ganz bestimmt. Ich schrieb viel zu beliebig, weil ich mich zu breit positioniert hatte. Das ergab dann Formulierungen wie: Egal ob Sie x suchen oder y, ich schreibe von A bis Z für Sie: Werbetexte, PR-Artikel, SEO-Texte, Online, Print…Und das Ergebnis? Ich hatte immer das Gefühl, alles nur so halb zu machen und bekam auch sehr unterschiedliche Anfragen. Erst als ich mein Angebot kleiner und meine Positionierung konkreter gemacht hatte, legte sich das. Ich konnte seitdem gezielt steuern, wer bei mir was anfragt, indem ich schlichtweg nicht mehr alles anbot. Kannst du auch, probier es mal aus. Und wenn du Angst hast, zu wenig anzubieten, lies dir folgenden Vergleich durch: Wohin gehst du, wenn du so richtig gut indisch essen möchtest? Zum Imbiss, der Pizza, Pasta, Schnitzel und Dhal anbietet oder zum ausschließlich indischen Restaurant? Dein Angebot zu selektieren und klar zu zeigen, worin du wirklich gut bist, ist Kundenservice und enorm sinnvoll.
16. SEO-Sklavin der ersten Stunde
Aus meiner zunächst unsichtbaren Website hatte ich gelernt und mich dann gleich aufs Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) gestürzt. So intensiv, dass ich vor lauter Ranking-Ambitionen meinen Stil und mich als Person vergessen hatte. Ich schrieb nicht von mir als Texterin, sondern stets von mir als Texter. Das sorgte natürlich dafür, dass ich für den Suchbegriff „Texter Würzburg“ sehr gute Sichtbarkeit einfuhr. Aber es brachte auch einen unschönen Bruch mit sich, denn wenn du „Texter“ liest, aber „Texterin“ siehst, ist das merkwürdig. Heute verwende ich nur noch die weibliche Variante und ranke eben als „Texterin Würzburg“ gut, statt als deren männliches Pendant. Außerdem optimiere ich an strategisch relevanten Stellen statt blind und auf Teufel komm raus und wähle meine Keywords und deren semantische Wortfelder sorgfältig aus. Mein Tipp: Setze von Beginn an auf eine sinnvolle Suchmaschinenoptimierung deiner Seite, ohne dich im Keyword-Wahn zu verlieren.
17. H1? Och ja.
Wo wir schon bei SEO sind: Bei meiner ersten Website sah ich das mit der Seitenarchitektur (und dem daraus ableitenden Signal an die Suchmaschinen) nicht so eng und hab Überschriften lieber manuell gefettet oder eine größere Schriftart gewählt. Oder aber auch mal gleich zwei H1-Überschriften verwendet. Kraut und Rüben, ich sag’s dir. Du kannst aus meinem Website-Fehler lernen und es gleich richtig machen. Tipp: Wähle die H1 nur einmal und den Rest schön strukturiert geordnet: H1, H2, H3 und nicht wild durcheinander.
18. Angebot? Wo bist duuuu???
Ja, ich hatte auf meiner ersten eigenen Website keine Angebotsseite. Warum? Weil ich dachte, dass auf meiner Leistungsseite doch alles steht und die Leser*innen dann ja den Bogen schlagen werden und einfach auf Kontakt klicken. Ähm, nö! Zumindest nicht zuverlässig. Seitdem ich meine Angebotsseite als Teil meiner Customer Journey (Kundenreise) ganz konkret aufgebaut habe, kommen deutlich mehr und auch deutlich konkretere Anfragen. Das ist nicht nur schön, sondern spart auch zusätzlichen Kommunikationsaufwand, weil nicht erst langatmig ein Angebotspaket zusammengestellt werden muss. Auch sind konkrete Angebotspakete ein Kundenservice, denn du gibst deinen Leser*innen dadurch Orientierung und eine konkrete Idee, wie du ihnen weiterhelfen kannst. Sie müssen sich nicht aus Einzelleistungen ein sinnvolles Angebot zusammenstückeln, sondern sehen, dass du bereits für sie mitdenkst und Erfahrung darin hast, welche Positionen sich gut für ein Angebot eignen.
19. Will das denn niemand haben?
Beim Thema Angebote gab es noch was. Ganz zu Beginn ging ich viel zu viel von mir und meiner Ausbildung aus. Ich startete ohne detaillierte Marktanalyse und bot an, was ich eben gut konnte. Das waren dann zum Beispiel auch solche Dinge wie „Texte über unsere Sprache“. Ja, dazu hätte ich nach den Jahren im sprachwissenschaftlichen Institut der Uni echt viel sagen können. Aber es wollte niemand hören. Was ich damit sagen möchte: Erstelle Angebote, die auch wirklich gebraucht werden und finde die Schnittmenge zwischen deinem Wissen und den Problemen deiner Kund*innen.
20. Streichel-to- Action
Der Call-to-Action ist eine Handlungsaufforderung im Text und steht zumeist an dessen Ende. Bei meiner ersten Website empfand ich ihn aber als sehr pushend und aufdringlich, weil ich mich von den Call-to-Actions auf anderen Seiten immer etwas angebrüllt und zum Kauf gedrängt fühlte. Also war ich nur ganz, ganz zaghaft und setzte auf manchen Seiten entweder gar keine Call-to-Actions oder nur sehr streichelzarte wie „Ich freu mich auf Ihre Anfrage“. Das ist schade, denn ohne klare Handlungsaufforderung reagieren Websitebesucher*innen deutlich unwahrscheinlicher. Heute hab ich meinen Weg gefunden, Call-to-Actions zu schreiben, die lenke, ohne zu bedrängen. Hier verrate ich dir, wie ich solche Call-to-Actions schreibe.
21. Desktop-Zier und Mobil-Schreck
Heute stöbern die meisten Besucher*innen mit einem Handy auf deiner Website. Auch wenn das 2014 noch nicht so deutlich war wie heute, spielte eine handytaugliche, responsive Website auch damals schon eine große Rolle. Meine allerallerste war das nicht, weshalb ich mich auch sehr schnell von ihr verabschiedete. Denn die schönsten Bilder und die überzeugendsten Texte wirken einfach nicht, wenn sie abgeschnitten werden. Wenn du heute noch eine Website nur für Desktop-Ansichten aufsetzt, verzichtest du mal eben leichtsinnig auf die Hälfte bis drei Viertel deiner potenziellen Kund*innen. Ich will nun nicht (wieder) die Oberlehrerin auspacken, aber mach das bitte nicht.
Apropos mobile Seiten: Meine erste Website hatte zu viele Inhaltsebenen, konkret drei bis vier. Also Oberpunkt –> Unterpunkt –> weiterer Unterpunkt usw. Das lässt sich am Desktop ganz gut bedienen, ist am Handy aber mühsam. Ich hatte das zwar nur an einer einzigen Stelle, konnte aber anhand der Zahlen sehen, wie die Leserate mit jedem weiteren Klappen sank. Kurzum: Je verschachtelter die Seiten, umso weniger Menschen verirren sich auf die niedrigste Ebene. Zu schade, wenn da dann die wichtigste Info und die beste Handlungsaufforderung sitzt. Deshalb rate ich meinen Kund*innen heute zu lieber weniger als mehr Unterseiten. Positiv: Fast alles lässt sich auf weniger als mehr runterbrechen, wenn du dir vorab ein gutes inhaltliches Konzept überlegst.
Meine erste Website war eine friedliche Koexistenz mehrerer Unterseiten, die nicht viel miteinander zu tun hatten. Ich nutzte kaum Verlinkungen und führte meine Leser*innen nur wenig über die verschiedenen Seiten hinweg. Ich optimierte jede einzelne Seite, aber nicht die Website als Gesamtkonstrukt. Dabei ist gerade das sehr sinnvoll und die Basis für eine strategische Kundenreise vom ersten Kennenlernen über den Vertrauensaufbau bis zum Kauf. Deshalb biete ich heute auch ein Angebot für alle Website-Texte an statt vieler Einzelseiten, die nach und nach gekauft werden. Sinnvolle Verlinkungen und sich aufeinander beziehende Unterseiten sind es, die aus Websitebeucher*innen auch tatsächlich zahlende Kund*innen machen können. Mein Tipp: Geh das Projekt Website-Texte komplett an und nicht im Januar die Startseite und im Juni die Angebotsseite. Es bringt dir wirklich so viel mehr.
24. Semi-super-URLs
Dass die URL einer Seite nicht mahrtext.de/abc456bz lauten sollte, war mir schon klar. Aber so richtig gute sprechende, also selbsterklärende URLs hatte ich gerade in den Anfangszeiten meines Blogs noch nicht. Beziehungsweise waren sie einfach zu lang. Ein Beispiel ist die URL meines Evergreen-Blogbeitrags zu häufigen Rechtschreibfehlern. Die lautet: https://www.mahrtext.de/never-ever-rechtschreibfehler-10-fehler-die-ab-heute-nicht-mehr-passieren/. Sagt natürlich aus, worum es geht, könnte aber auch kürzer sein. https://www.mahrtext.de/haeufige-rechtschreibfehler zum Beispiel. Nicht tragisch, aber eben gut zu wissen.
25. Keinen Blog und keine Contentbrillanten
Es gibt Fragen, die stellen Kund*innen mir immer wieder. Und es gibt Themen, die sehr viele beschäftigen und zu mir und meiner Website führen. Bis 2018 stand hinter diesem Satz noch ein „könnten“, denn bis zu diesem Zeitpunkt ließ ich mir das große Potenzial eines eigenen Blogs entgehen. Ich schrieb zwar jahrelang Blogartikel für meine Kund*innen und wusste, wie sinnvoll reichweitenstarke Artikel zu den wichtigsten Kernthemen sind, aber wie das oft so ist, steht das eigene Business manchmal weit hinten in der Prioritätenliste. Es lief ja auch so, aber seitdem ich meinen Blog habe, läuft es noch deutlich besser. 🙂 Wenn du mich fragst, empfehle ich dir also auf jeden Fall einige gute Artikel zu den wichtigsten Themen deines Bereichs zu schreiben und sie in Form eines Blogs oder auch direkt auf der Website anzubieten. Dafür musst du nicht wöchentlich bloggen, aber ein gutes Grundgerüst an richtig starken und anziehenden Artikeln lohnt sich definitiv.
Schneller zur guten Website kommen
Ich hoffe, der eine oder andere meiner Fehler hilft dir dabei, deine Website von Anfang an gut aufzubauen und du bist nun voller Elan, deine eigene Expertise online zu zeigen. Vielleicht hast du ja selbst auch einen Fehler gemacht, von denen andere nun profitieren können? Teile ihn gerne in den Kommentaren!
Oh yes! Die habe ich auch gemacht. Was für eine schöne Zusammenfassung. Vielen Dank für deine Tipps und die amüsante Verpackung. Ich werde meine Website gleich nochmal checken… Da findet sich sicherlich noch einiges zum Ausbessern. 🙂
Hallo Sophie,
lieben Dank für deinen Kommentar. Schön, dass du dich amüsieren und vielleicht sogar noch was lernen konntest. 😀 Und, absolut: Es gibt immer Luft nach oben, denn die Website entwickelt sich ja mit uns mit. 🙂
Liebe Grüße
Sonja