Zahlen in der Überschrift sind super. Überraschungen auch. Und Artikel, die die 180 Tipps für bessere Headlines versprechen sicher verführerisch. Dieser hier nennt nur drei, dafür aber die zentralen Basics, die deine Blogartikel-Überschrift zu einer guten Headline machen. Lies hier, welche drei Dinge, du beachten solltest, um wirklich überzeugende Überschriften für Blog und Website zu schreiben.
Inhalt:
Warum eine gute Headline so wichtig ist
„Wenn deine Headline schwach ist, spielt es keine Rolle,
wie gut dein Text ist, weil er nicht gelesen wird.“
(John Caples)
Kennst du das? Du gibst dein ganzes Herzblut für einen Blogartikel, hast stundenlang Informationen recherchiert, dir total viel Mühe gegeben, dass alles übersichtlich und verständlich ist und dann… klickt gerade mal eine Handvoll Leute auf deinen Artikel?! Puh, frustrierend. Aber hey, es gibt gute Nachrichten, denn wir können daran etwas ändern!
John Caples, einer der bekanntesten amerikanischen Texter, hat mit dem, was ich da oben zitiert habe, recht. Es ist grandios, wenn dein Text großartig ist, aber wenn deine Überschrift uninteressant ist, werden die allermeisten Menschen auf diesem Planeten niemals Bekanntschaft mit deinem Text machen. Traurig, aber ja, die Realität. Eine gute Headline ist der Türöffner zwischen Interessent*innen und deinem Artikel. Satte 59 % der Menschen teilen einen Artikel sogar allein wegen der ansprechenden Headline, ohne den Text überhaupt gelesen zu haben. Das ist ein Potenzial, das wir einfach nutzen sollten. Denn wenn du schon bloggst, dann doch auch für möglichst viele Leser*innen. 🙂
Gute Headlines machen erinnerbar
Stell es dir ein bisschen wie bei einem Café vor. Wenn draußen auf einer Tafel verlockende Angebote stehen, gehst du viel eher hinein, als wenn du gar keine Ahnung hast, was dich im Inneren erwartet. Selbst wenn du gerade in diesem Moment keine Zeit hast, merkst du dir das Café allein wegen dieses kleinen ansprechenden Spotlights des Angebots vielleicht fürs nächste Mal. Eine starke Headline macht erinnerbar: Sie bleibt im Gedächtnis und sorgt entweder sofort für den ersehnten Besuch deiner Leser*innen im Blog, oder dafür, dass sie sich deinen Artikel für später vormerken. Ob:
- auf Facebook
- auf Instagram
- in den Suchergebnissen von Google
- oder deiner Artikelübersicht im Blog
Am Anfang hast du immer nur ein paar Zeichen Platz, um zu überzeugen, denn Menschen sehen nur deine Überschrift. Nutze diesen Platz und schreibe attraktive Überschriften, die das Interesse der Menschen weckt. Dein Blog hat es verdient! Hey, ich seh uns schon feiern, weil endlich ein paar Hundert oder Tausend Menschen bei dir reinlesen und nicht nur fünf. 🎉
3 entscheidende Überschriften-Basics, statt 180 Tipps
Es gibt unzählige Tipps für gute Headlines. Zum Beispiel werden Überschriften, die eine Zahl beinhalten nachweisbar häufiger geklickt als Titel ohne Zahl. Du wirst im Internet eine Menge Artikel finden, die dir 10, 20 oder 180 Tipps für gute Überschriften präsentieren. Aber was bringt es dir, wenn ein Superlativ den nächsten jagt und es trotzdem an der Basis mangelt? Wenn du aus Sorge, nicht jeden der 180 Tipps auch richtig umzusetzen gar nicht dazu kommst den Veröffentlichen-Button zu klicken? Meiner Erfahrung nach sind es immer drei wirklich relevante Basics, die das stabile Fundament deiner guten Überschrift für Blogartikel bilden. Und definitiv ist es einfacher, mit drei Schritten zu beginnen, bevor du dich in 180 Möglichkeiten verlierst.
3 Schritte zur guten Headline
1. Sei klar und verständlich
Kaum jemand klickt eine Überschrift an, die völlig unverständlich ist. Überaus kreative Formulierungen oder Zweizeiler, die so auch einen Roman eröffnen könnten, sind zwar häufig gut gemeint, bringen aber nicht das gewünschte Ergebnis. Warum? Weil leider niemand versteht, was du sagen möchtest. Gute Headlines schreiben braucht deshalb vor allem Klarheit.
Wichtig ist tatsächlich, dass du klar schreibst, worum es im Artikel hinter der Headline geht. Klingt langweilig, macht aber den entscheidenden Unterschied. Der Titel dieses Artikels beispielsweise hätte statt „auf die Menschen gerne klicken“ auch eine innovative Wortneuschöpfung wie clicktractive (click + attractive) beinhalten können. Hätte das aber jemand verstanden? Unwahrscheinlich. Eine Überschrift ist dann gut, wenn sie auf den ersten Blick zeigt, was deine Leser*innen im Text erwarten dürfen.
Beispiel: „So etablierst du eine alltagstaugliche Morgenroutine“ ist klar verständlich. „Dein Magical Morning Mystery“ ist zu unklar. Es ist schwer zu begreifen, dass es um eine Morgenroutine geht. Die Folge: Menschen sind verwirrt und klicken nicht weiter. Ist so, leider. (Trotzdem ist Kreativität eine super Sache, aber hier eben ein bisschen verfrüht. Du definierst dein Alleinstellungsmerkmal nicht über eine Blog-Überschrift. Durchatmen. Puh, good News!)
2. Wecke die Neugier
Klar und verständlich zu sein, ist wichtig. Aber, um eine gute Headine zu schreiben, ist wichtig, noch nicht alles direkt in der Überschrift zu verraten. Wenn du titelst „Der beste Weg für Klicks ist eine Zahl in der Headline“ hast du mit der Überschrift bereits alles verraten. Viele User*innen werden sich nun nicht mehr die Zeit nehmen, den ausführlichen Artikel zu lesen, weil du deine Kernaussage bereits in die Headline gepackt hast. Besser ist es, wenn du klar bist, aber trotzdem den Kern der Information offenlässt. Verrate zum Beispiel, dass es um das Schreiben guter Headlines geht, aber noch nicht, worauf es genau ankommt. Dann bist du ehrlich, verständlich und trotzdem noch interessant.
Beispiel: „3 Basics für Blogtitel, auf die Menschen gerne klicken“ verrät, dass es um Überschriften von Blogartikeln geht. Die 3 Basics selbst aber bleiben offen – das macht neugierig und lädt ein, weiterzulesen. Würdest du hingegen titeln „Klarheit, Nutzen und Neugier als Basis deiner Überschriften“ wäre im Grunde alles gesagt. Der Klick auf den Artikel lohnt sich kaum noch.
3. Versprich einen Nutzen
Gute Headlines versprechen einen Nutzen. Gerade online sind die meisten Leser*innen ungeduldig und wünschen sich schnell hilfreiche Informationen. Nutze das zu deinem Vorteil und integriere klare Versprechen in deine Überschriften:
- So ziehst du in 5 Minuten mehr Leser auf deinen Blog
- 5 Wege, deine Kunden online besser zu erreichen
- Die wohl einfachste Methode für Entschleunigung im Mama-Alltag
Diese Beispiele für Überschriften sind klar, sie lassen ein Stück des Geheimnisses noch offen und sie geben ein eindeutiges Versprechen. Sag deinen Leser*innen, was für sie nach dem Lesen deines Artikels besser sein wird. Was wissen sie nach dem Lesen mehr als vorher?
Beispiel: „Die sieben wichtigsten Bestandteile deiner Über-mich-Seite“ verspricht, dass ich danach die sieben wichtigsten Bestandteile dieser Seite kenne. Ein Titel „Die Über-mich-Seite“ alleine wäre zu weit gefasst und weckt weder die Neugier, noch wird der Nutzen klar.
Extra-Tipp: Headline formulieren
Die perfekte Überschrift lenkt deine potenziellen Kund*innen direkt in deinen Artikel. Aber eine Headline hilft auch dir im Schreibprozess. Ich empfehle dir, die Überschrift deines Artikels oder deiner Webseite immer zuerst zu schreiben. Sie muss noch nicht perfekt sein, sondern darf eine erste Rohfassung bleiben und später gekürzt werden. Wichtig ist, dass du das Ziel deines Artikels bereits klar festhältst und ein Versprechen formulierst. Das macht deinen Artikel deutlich besser, weil du dich während des Schreibprozesses immer wieder wie an einem roten Faden orientieren kannst.
Steht der Artikel, gehst du noch einmal an die Überschrift und optimierst diese. Feinschliff und raus damit. Juhu! 😍
Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben richtig guter Headlines und viele interessierte Leser*innen!
Welcher dieser Tipps war für dich am hilfreichsten? Schreib es mir gerne in die Kommentare – ich bin gespannt!
Danke, Sonja, für diese Basics, die so einfach sind und doch manchmal nicht einfach umzusetzen.
Während meines Schreibprozesses gehe ich übrigens auch so vor, dass ich anhand von einem Arbeitstitel und Zwischenüberschriften meinen Text strukturiere, um das Ziel immer ganz klar vor Augen zu haben. Die finale Headline wird immer erst ganz zum Schluss angepasst und bekommt dann meist erst das i-Tüpfelchen aufgesetzt 🙂
Dieses Schritt-für-Schritt-Vorgehen habe ich zu Beginn des Jahres in einem Workshop gelernt und war ganz begeistert (und bin es immer noch) – https://textgenial.de/erfahrungsbericht-schreib-workshop-mit-grandiosem-werkzeug-zum-texten/.
Ich freue mich auf weitere Text-Tipps von dir.
Hallo Petra,
wie schön, dass dir dieser Workshop so geholfen hat. Danke für deinen Erfahrungsbericht, da lese ich gerne mal rein.
Liebe Grüße und auf viele gute Überschriften
Sonja