So praktisch der Newsletter als Tool im Marketing auch ist, so groß ist die Angst vieler Selbstständiger zu oft von ihm Gebrauch zu machen. Etliche Leute schrecken davor zurück möglicherweise zu oft zu schreiben und dadurch Abmeldungen zu provozieren. Ein Thema, das ich gerne für dich aus einem anderen Blickwinkel beleuchten möchte. Lies hier sieben hilfreiche Gedanken gegen die Angst, du könntest zu oft Newsletter schicken.
Inhalt:
- 1 Die omnipräsente Angst vor Newsletter-Abmeldungen
- 2 7 hilfreiche Gedanken gegen die Newsletter-Vermeide-Taktik
- 2.1 #1: Jeder Newsletter-Abonnent ist freiwillig angemeldet und kann jederzeit wieder gehen.
- 2.2 #2: Ich schreibe für diejenigen, die meine Infos interessieren.
- 2.3 #3: Nicht jeder bekommt alles mit. Deshalb schreibe ich regelmäßig.
- 2.4 #4: Regelmäßigkeit schafft Vertrauen und ich möchte, dass Menschen Vertrauen zu mir aufbauen können.
- 2.5 #5: Mein Business hat geöffnet. Deshalb bin ich präsent.
- 2.6 #6: Ich darf sichtbar sein und gehört werden, weil meine Botschaft wichtig ist.
- 2.7 #7: Eine Abmeldung ist eine Abmeldung. Es ist keine persönliche Zurückweisung. Kein Weltuntergang.
- 2.8 Extra-Tipp: Je regelmäßiger dein Newsletter, umso weniger Druck lastet auf dem einzelnen.
- 3 Heißt das: Täglich Newsletter rausballern, was das Zeug hält?
- 4 Welcher Gedanke hilft dir gerade weiter?
Die omnipräsente Angst vor Newsletter-Abmeldungen
Hast du dir mühsam einen Newsletter eingerichtet oder einrichten lassen und findest es eigentlich richtig cool, darüber jederzeit Infos an deine Abonnent*innen schicken zu können? Bequem über deinen Newsletter zu verkaufen, ohne eine große Aktion auf Social Media anzuleiern und laut trommeln zu müssen, ist auch ein ganz netter Gedanke?
Newsletter sind wirklich fantastisch! E-Mail-Marketing ist großartig, weil es einfach, aber unmittelbar ist. Es hilft dir, Vertrauen aufzubauen und zu verkaufen, ohne auf die nächste Bühne springen zu müssen.
Aber und dieses „Aber“ ist ein gewaltig großes: Ein Newsletter, der nicht verschickt wird, bringt dir nichts.
Nun wirst du vielleicht zustimmen, aber dir auch denken, dass ein Newsletter mit immer weniger Kontakten darauf, weil sich nach jeder Mail mehrere Leute abmelden, ja auch nichts bringt. Gerade dann, wenn diese Kontakte aufzubauen so mühsam und vielleicht auch kostspielig war.
Ja und nein, denn zum einen sind Abmeldungen normal. Zum anderen sind Kontakte noch keine Kund*innen. Hier gilt es zu unterscheiden und vor allem die oft übertriebene Sorge vor Newsletter-Abmeldungen ein Stück weit abzulegen. Folgende Gedanken können dir vielleicht dabei helfen.
7 hilfreiche Gedanken gegen die Newsletter-Vermeide-Taktik
Um es einmal klar zu sagen: Ein Kontakt ohne in Kontakt zu sein, bringt weder dir, noch dem anderen etwas. Ja, vielleicht sieht es rein als Zahl der Abonnent*innen besser aus, aber wesentlich wichtiger als die Anzahl derer, die deinen Newsletter bekommen, ist die Anzahl derer, die auch etwas bei dir buchen. Die Zahl derer, die dich weiterempfehlen. derer, die dich auf dem Schirm haben mit deinem Thema und es nicht vergessen haben bis du dich mal wieder meldest. Oder?
Lass uns deshalb mal schauen, was dir vielleicht helfen kann, mit einem guten Gefühl Newsletter zu schicken, ohne jedes Mal Angst zu haben, dass sich wieder jemand abmelden wird.
#1: Jeder Newsletter-Abonnent ist freiwillig angemeldet und kann jederzeit wieder gehen.
Klingt so logisch, ist aber gar nicht so einfach hinzunehmen, denn viele Solo-Selbstständige betreiben ihr Business nicht rein rational, sondern stecken emotional tief drin. Sprich: Es bedeutet ihnen auch persönlich etwas, ob das, was sie nach draußen geben, gut ankommt und wirklich weiterhilft. Deshalb wollen sie es besonders gut machen und natürlich verletzt es dann mitunter, wenn Leute sich trotz all der Mühe sang- und klanglos abmelden. Um das zu vermeiden, schreiben sie dann lieber gar nicht, um nicht zu nerven.
Vielleicht hilft es dir, dir immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass du niemanden dazu zwingst, deinen Newsletter zu lesen, sondern dass alle freiwillig angemeldet sind. Und dass jeder jederzeit wieder gehen kann, ganz einfach über einen Klick auf „abmelden“. Du zwingst nicht, du bietest an. Und wer möchte, nutzt dein Angebot. Ganz einfach eigentlich.
#2: Ich schreibe für diejenigen, die meine Infos interessieren.
Menschen sind unterschiedlich. Grundsätzlich und auch in ihrem jeweiligen Prozess. Deshalb wird es so sein, dass in deiner Abonnentenliste solche stehen, für die dein Thema gerade mega relevant ist. Aber auch solche, die einfach dich als Person nett finden, Marktbegleiter*innen, alte Schulfreundschaften etc. Ein ganz bunter Mix aus Menschen. Wenn wir das voraussetzen, wird es so viel leichter verständlich, dass deine Informationen manchen gerade mehr interessieren und manchen weniger.
Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass du gezielt denen schreibst, die gerade interessiert, was du zu sagen hast. Und dass diejenigen, die von deinen Newslettern genervt sind, dann vermutlich gerade auch gar kein weiteres Interesse an deinem Thema haben und sowieso auch nichts kaufen wollen würden. Ich persönlich rufe mir immer wieder mal in Erinnerung, dass ich für die schreibe, die es gerade brauchen. Weil sie sich in meinem Bereich weiterentwickeln wollen, weil sie möglicherweise meine Unterstützung in Anspruch nehmen wollen. Ich schreibe weder für die Beobachtenden, noch für die Meckerer. Es ist okay, wenn jemand nicht interessiert ist, aber das ist dann kein Fehler meinerseits. Jeder kann jederzeit gehen oder eine Mail ungelesen in den Papierkorb schieben und ein anderes Mal wieder lesen.
#3: Nicht jeder bekommt alles mit. Deshalb schreibe ich regelmäßig.
Eins vorweg: Ich selbst bin kein Fan von täglichen oder mehrmals täglichen Newslettern. Aber die Menschen, die Angst davor haben zu oft Newsletter zu schicken, weil sich jemand abmelden könnte, die ich bisher so getroffen habe, sind von täglich meilenweit entfernt. Sie haben schon Sorge, dass ein Newsletter alle 7-14 Tage zu viel sein könnte.
Ob das so ist, ist letztlich ohnehin individuell. Aber vielleicht hilft dir der Gedanke, dass nicht jeder immer alles, was du machst, mitbekommt. Nicht jeder bekommt es mit, wenn du einmal im Newsletter einen Link zu deinem neuen Angebot platziert hast. Dementsprechend bedeutet es auch nicht, dass das Angebot floppt, nur weil bei diesen einen Mal noch kein Kauf erfolgte.
Menschen leben ihr Leben unabhängig von deinem Newsletter:
- Sie haben gerade eine turbulente Woche und vielleicht mal gar nicht in ihre Mails geguckt.
- Sie waren im Urlaub und arbeiten sich langsam durch die aufgelaufenen Mails.
- Sie waren krank und haben bewusst einen Digital Detox gemacht.
- Sie haben sich deinen letzten Newsletter für später aufgehoben, aber dann kam etwas dazwischen und er wurde völlig vergessen.
Keine böse Absicht, sondern das ganz normale Leben. Sehr wahrscheinlich werden viele deiner Abonnent*innen nicht jeden deiner Newsletter Wort für Wort ganz in Ruhe lesen. Nicht, weil er schlecht ist oder sie nervt, sondern einfach, weil das Leben passiert. Deshalb ist es nicht nur ok, sondern sogar hilfreich, wenn du regelmäßig schreibst und wichtige Infos ruhig auch mal wiederholst.
#4: Regelmäßigkeit schafft Vertrauen und ich möchte, dass Menschen Vertrauen zu mir aufbauen können.
Es gibt so ein paar Newsletter, die bekomme ich sehr sehr unregelmäßig. Was an sich für mich kein Problem ist, soll ja jeder Selbstständige machen, wie es für ihn passt. Aber sie haben die Eigenschaft, dass sie nur kommen, wenn gerade ein Launch bzw. Verkaufszeitraum ist, der in die „heiße Phase“ geht. Das finde ich dann schon immer etwas schade, denn klar interessieren mich die Angebote der Person, aber mit meinem Newsletter-Abo hab ich auch Interesse an Neuigkeiten, Infos, Tipps etc. bekundet und fände es sehr schön, wenn da manchmal was käme. So wirkt es ein bisschen nach „Hallo, bin aus der Versenkung zurück. Hier bitte kaufen. Ciao!“. Kann man machen, aber Vertrauen entsteht meist anders. Durch Pflege des Kontakts zum Beispiel.
Zudem sind viele Menschen nicht von jetzt auf gleich kaufbereit, sondern brauchen erst eine Beschäftigung mit dem Thema. Sie brauchen vielleicht eine grundlegende Erklärung oder profitieren davon, wenn du auf häufige Zweifel eingehst. Das kannst du in deinem Newsletter machen, auch jenseits heißer Verkaufsphasen. Und dadurch das zarte Pflänzchen namens „Vertrauen“ pflegen und wachsen lassen. Ganz ohne Druck und „Jetzt oder nie kaufen!!“
#5: Mein Business hat geöffnet. Deshalb bin ich präsent.
Stell dir mal vor, der Supermarkt um die Ecke würde ab sofort nur noch sporadisch öffnen, dir die Prospekte oder Angebote in der App auch nur noch ab und zu mal zeigen, weil er die Leute nicht nerven will. Seltsamer Gedanke, oder? Letztlich ist es mit deinem Business aber auch so. Wenn du Angebote hast, die ich kaufen kann, wenn du Zusammenarbeiten anbietest, die ich jetzt oder über eine Warteliste später nutzen kann, dann wäre es sehr sinnvoll, wenn du mit diesem Business präsent bist. Einfach als kurzes Signal: Hey, der Laden hat geöffnet, komm gern rum, wenn du was brauchst!
Präsenz kannst du auf ganz unterschiedliche Weise sicherstellen, insbesondere eben über ein regelmäßiges Marketing, in dem du bloggst, oder eben über regelmäßige Newsletter.
#6: Ich darf sichtbar sein und gehört werden, weil meine Botschaft wichtig ist.
Lies das nochmal.
Im Grunde ist damit alles gesagt.
Mach dich oder dein Business bitte niemals klein, weil es ja schon andere gibt, die etwas Ähnliches anbieten. Weil Mitbewerberin X gestern erst einen ähnlichen Newsletter geschickt hat. Weil du das Gefühl hast, es gibt ja alles schon und auf dich wartet niemand. Jeder ist freiwillig in deinem Verteiler (Siehe Punkt #1). Dein Business hat es verdient, gesehen und gehört zu werden. Vielleicht auch gerade deshalb, weil manche Menschen bestimmte Dinge lieber von dir hören wollen, als von jemand anderem. Weil deine Perspektive sie interessiert. Und weil es deine Stimme einfach braucht.
Punkt.
#7: Eine Abmeldung ist eine Abmeldung. Es ist keine persönliche Zurückweisung. Kein Weltuntergang.
Stichwort Emotionen. Ich bin ja bei weitem nicht frei davon, Dinge im Business ohne Emotionen zu bewerten. Das ist auch okay, denn ich liebe meine Arbeit und es bedeutet mir etwas, damit einen Unterschied für manche Menschen machen zu können. Ich könnte nicht so gut arbeiten, wenn das ein rein objektiver, unemotionaler Vorgang wäre.
Aber: Es ist mein Business, es ist nicht ich als Mensch. Ich HABE dieses Business, aber ich BIN es nicht.
Dementsprechend sind Abmeldungen das, was sie sind. Abmeldungen.
- Sie sind keine persönliche Zurückweisung.
- Sie sagen nichts über dich als Mensch aus.
- Sie sagen nichts über dich und deinen Wert aus.
Wenn es irgendwie geht – und manchmal geht das eben erst im zweiten Moment, das ist ok – nimm die Emotionen aus diesem Thema heraus. Sieh Abmeldungen niemals als persönliche Ablehnung oder als negative Bewertung deines Tuns.
Täglich melden sich irgendwo auf der Welt Menschen von einem Newsletter ab. Das ist der Normalfall, nicht die Ausnahme. Jetzt in diesem Moment klickt irgendwo einer auf „Newsletter abbestellen“ und lebt danach sein Leben normal weiter. Deshalb führe du, solltest du auf der anderen Seite des Vorgangs sitzen, auch dein Business normal weiter und schreib weiter. Für diejenigen, für die es gerade wichtig ist, was du zu sagen hast.
Extra-Tipp: Je regelmäßiger dein Newsletter, umso weniger Druck lastet auf dem einzelnen.
Wenn du nur einen Newsletter im Monat oder Quartal schickst, willst du es womöglich besonders gut machen. „Wenn schon einer rausgeht, dann soll der auch grandios sein“ und so. Mit solch einer Herangehensweise entsteht leider sehr oft unnötiger Druck (oder abermals aufgeschobene Newsletter…)
Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass jeder Newsletter eine neue Gelegenheit ist. Eine neue Chance, jemanden zu erreichen, dem du gerade helfen kannst. Eine neue Chance, das gesagte nochmal besser auszudrücken. Je regelmäßiger du schreibst, umso weniger Gewicht hat eine einzelne Mail. Das kann sehr viel Erleichterung bringen.
Tipp: das hilft übrigens in vielen Fällen auch beim Bloggen. 😉 Auch jeder Blogartikel ist eine neue Möglichkeit und regelmäßiges Bloggen für dich und deine Leser*innen hilfreich.
Heißt das: Täglich Newsletter rausballern, was das Zeug hält?
Die kurze Antwort: Nein.
Meine Empfehlung ist es, regelmäßig zu schreiben (ganz grober Rahmen: zwischen monatlich und mehrmals pro Woche), aber eben in der Taktung, die zu dir und deinem Business passt.
Ich persönlich finde tägliche Mails meistens nervig, aber es gibt Gelegenheiten, da schätze ich sie sogar. Zum Beispiel, wenn ich mich neu zu einem Newsletter anmelde und mir werden in den ersten 14 Tagen tägliche Tipps für den besseren Einstieg ins Thema angeboten.
Ich persönlich mag auch nicht diese Reminder im Stil von:
[Noch 12 Stunden] Sei dabei!
[Noch 6 Stunden]: Nun aber flott!!
[Noch 3 Stunden]: Wer jetzt nicht wagt, der geht leer aus!!!
[Noch 1 Stunde]: Die letzte Stunde läuft, Sonja! Wo bist du?????
[Noch 30 Minuten]: Die Zeit wird knapp!!!!
Weil ich mir immer denke: Ja, ich habe es mitbekommen und kann mich entscheiden. Aber wenn das jemand so macht, finde ich ihn trotzdem nicht als Mensch bescheuert, sondern einfach die Herangehensweise nicht stimmig für mich.
Ich merke in meinem Business auch, dass ständige Reminder eine Art Handlungsstillstand hervorrufen, weil die Leute sich daran gewöhnen x-fach erinnert zu werden. Das nervt mich eher, deshalb traue ich ihnen lieber zu, eine Frist bemerken und nach ihrem Wunsch handeln zu können. Aber natürlich unterstütze ich, die Frist nicht zu verpassen, indem ich sie auch mal in den Newsletter-Betreff packe und nicht nur klein ins letzte Drittel der Mail.
Du kannst auch statt eines aktuellen Newsletters mit E-Mail-Serien Arbeiten. Oder mit beidem. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Was ich damit sagen möchte: Finde deinen Weg und deine Taktung, die sich für dich in deinem Business stimmig anfühlt. Und guck nicht so sehr nach links und rechts. Jedes Vorgehen hat einen Hintergrund, warum es so gewählt wurde. Das lässt sich von außen meist gar nicht erkennen und dementsprechend auch nicht bewerten, geschweige denn Rückschlüsse aufs eigene Business ziehen.
Welcher Gedanke hilft dir gerade weiter?
Ich schreibe diesen Artikel nicht für mich, sondern für dich. Deshalb würde es mich riesig freuen, wenn dir einer dieser hilfreichen Gedanken vielleicht gerade eine Unterstützung sein kann. Lass mich doch gern in den Kommentaren wissen, welchen du dir möglicherweise mitnimmst. Und dann: Viel Freude beim nächsten Newsletter!
Lese-Empfehlung: Hakt es gar nicht (mehr) so sehr am Zeitpunkt, sondern eher an den Content-Ideen? Lies hier, wie du jederzeit auf gute Content-Ideen für dein Business kommen kannst