Möchtest du ein Event veranstalten und dieses auf Instagram promoten? Gute Idee, aber es gibt ein paar Dinge, die du beachten solltest. Am Beispiel von einem wunderbaren Post meiner lieben Kundin Christina Braun, zeige ich dir die wichtigsten Dinge zur inhaltlichen Aufbereitung.
Ein Dank vorweg: Herzlichen Dank, liebe Christina, dass ich dein Posting analysieren und die Analyse hier veröffentlichen darf. (Den Originalbeitrag findest du hier auf Christinas Instagram-Account @christina.braun_innersound )
Inhalt:
Kann ich auf Social Media überhaupt verkaufen?
Falls dir diese Frage gerade im Kopf herumschwirrt, weil du mal irgendwo aufgeschnappt hast, dass Social Media ja „social“ und kein Sales-Kanal ist, lass mich sie dir gleich beantworten: Ja, du kannst auf Social Media auch verkaufen. Und zwar nicht nur in Form von Anzeigen, sondern auch mit deinen klassischen Posts. Aber ebenfalls ja: Social Media heißt nicht ohne Grund so, denn natürlich geht es auch um die soziale Komponente: den Austausch, das Kommentieren auf anderen Seiten und all das. Wenn aber das, was du selbst postest, in einer guten Balance ist (ich empfehle ca. 20-25% verkaufende Postings) und du dir mit der Zeit eine treue Community aufgebaut hast, steht Verkaufspostings im Instagram-Feed nichts mehr im Wege.
Welches Format für die Event-Promotion auf Instagram?
Grundsätzlich sind verschiedene Formate denkbar, wenn du ein Event ankündigen und promoten möchtest. Du könntest z.B. Folgendes tun:
- einen klassischen Ein-Bild-Post
- einen mehrteiligen Karussell-Post
- ein Reel (Kurzvideo mit verschiedenen Szenen)
- eine Insta-Story
- ein längeres IGTV-Video
Wenn dir das Format Video nicht so zusagt, sind die klassischen Postings eine gute Wahl. Christina, anhand deren Beispiel ich dir zeige, worauf du achten kannst, hat sich für einen Karussell-Posting entschieden. Ihr Business findet sowohl offline als auch online statt. Die meisten Events, Klangreisen, Massagen, Achtsamkeitsspaziergänge etc. finden bei ihr klassisch vor Ort statt. Doch mehr und mehr Events – für viele Selbstständige in der durch die Corona-Pandemie geprägten Lage überlebenswichtig – veranstaltet sie auch online. Um eines ging es auch in ihrem Beispiel-Post, den wir nun genauer analysieren.
Karussell-Posts für Event-Promotion auf Instagram
Zunächst noch ein paar Sätze zum Format: Bei einem Karussell-Posting handelt es sich um einen mehrteiligen Beitrag. Er besteht aus bis zu zehn Bildern (mit oder ohne Text), durch die die Instagram-Nutzer*innen durchblättern können und der klassischen Caption, dem Text unterhalb des Bildes bzw. in diesem Fall des Bilder-Karussells. Das Schöne an diesem Format ist, dass es eine sehr geringe Einstigshürde hat. Menschen, die auf Social Media, also auch auf Instagram unterwegs sind, haben nämlich ein ganz andere Nutzerverhalten als z.B. jemand, der gerade über Google etwas recherchiert. Sie lassen sich berieseln und hüpfen schnell von einem zum nächsten Beitrag. Ein Karussellpost bremst dieses schnelle Weiterspringen etwas aus, indem er die menschliche Neugier weckt. Auf dem ersten Bild steht in der Regel nicht allzu viel Text, es bleiben noch Fragen offen. Zudem zeigen die kleinen weißen Piktogramme in der rechten oberen Ecke des Postings, dass es noch weitergeht und noch mehr zu entdecken gibt.
Das Format eignet sich besonders gut für Event-Promotion, weil du einfach mehr Platz für deine Infos hast, als im klassischen Ein-Bild-Posting, ohne die Leser*innen zu überfordern.
Posting-Analyse von Christinas Event-Promotion
Christina hat das Format des Karussell-Postings wunderbar für ihr Event genutzt. Gehen wir die einzelnen inhaltlichen Schwerpunkte gemeinsam durch:
Event-Name und Erklärung
Das erste Bild entscheidet darüber, ob jemand weiterlesen möchte oder nicht. Es ist wichtig, dass du hier neugierig machst, aber das Format verlangt nicht, dass du an dieser Stelle schon jede denkbare Info gibst. Gut ist es, wenn du hier das Event beim Namen nennst und kurz und knapp darauf eingehst, worum es sich handelt.
Die erste Slide (das erste Bild, siehe oben) von Christinas Posting zeigt sofort, worum es geht. Du siehst:
- den Namen des Events
- das Datum, an dem es stattfindet
- und den Hintergrund der Veranstaltung (in Form einer erklärenden Subline)
Das reicht für den ersten Eindruck völlig aus. Weitere Informationen bekommt ja nun, wer weiterblättert. Wenn du ebenfalls ein (Online-)Event planst, kannst du genauso vorgehen wie Christina. Wenn der Name des Events bereits selbsterklärend ist, kannst du in die erklärende Subline auch das Format der Veranstaltung packen, z.B. „Online-Lesung“ oder „Online-Workshop“.
Tipp: Fokussiere dich hier wirklich auf das Wesentliche und überfrachte dieses erste Bild nicht mit zu vielen Informationen. Das Format gibt dir Raum, also nutze diesen gerne auch aus.
Thema und Ablauf des Events
Wer hier angekommen ist, möchte mehr wissen. Auf der zweiten Slide eines Karussell-Postings lohnt es sich deshalb ein wenig mehr ins Detail zu gehen. Je nachdem, wie erklärungsbedürftig dein Event ist, kannst du hier oberflächlicher oder tiefer beschreiben. Christinas Event-Format ist höchstwahrscheinlich nicht jedem bekannt, deshalb erklärt sie gleich zu Beginn des zweiten Bildes, worum es geht.
Sie klärt zunächst darüber auf, was „Redestabrunden“ sind und holt damit auch die User*innen ins Boot, die grundsätzlich interessiert, aber noch neu im Thema sind. Wenn du einen solchen Fachbegriff nutzt, z.B. weil du eine bestimmte Yoga-Variante o.ä. anbietest, und sich dein Event auch für Anfänger*innen eignet, kannst du deren Aufmerksamkeit mit einer solchen kleinen Erklärung aufrechterhalten. Schließlich wollen wir ja, dass das Posting bis zum letzten Bild gelesen wird.
Außerdem ist hier ein guter Platz für weitere Erläuterungen, z.B. Programmpunkte des Abends. Und, du siehst es in Christinas Post, ein Pfeil auf der Grafik, lädt dazu ein, weiterzublättern. Diese Pfeile kannst du ab der zweiten, gerne aber auch schon ab der ersten Slide einsetzen.
Kundennutzen als Kaufargument
Die groben Eckdaten sind nun geklärt. Nun solltest du langsam aber sicher vermitteln, warum es sich lohnt, an deinem Event teilzunehmen. Je besser du deine Zielgruppe kennst und je klarer du deinen Angebotsnutzen transportieren kannst, umso leichter gelingt dir das. Nenne nun die wichtigsten Argumente, die für eine Teilnahme sprechen. Erzähle:
- was der positive Effekt deines Events ist
- welche Bedürfnisse hier erfüllt werden
- für wen sich dieses Event lohnen wird und warum
Tipp: Hierbei geht es nicht ausschließlich um Hard Facts wie Stundenanzahl oder Materialliste, sondern um den emotionalen Kaufgrund. Wie soll sich jemand, der sich bei dir anmeldet, fühlen? Was wünscht sich diese Person? Christina nennt diese Dinge auf ihrem dritten Bild und ergänzt auf dem vierten um einige weitere Details. Das kannst du ebenfalls tun oder es bei einer Slide belassen; beides ist völlig in Ordnung.
Christinas Beispiel sieht so aus:
Einladung und Bedenken nehmen
Bei Christina ist es Slide 5, bei dir könnte es auch erst Slide 3 sein. Wichtig ist der Inhalt, um den es nun geht. Kennst du das Gefühl, wenn du von einem spannenden, aber für dich neuen Event liest, eigentlich entschieden hast mitmachen zu wollen und dann doch zurückschreckst, weil du unsicher wirst? Gründe dafür kann es einige geben:
- Zweifel, ob es wirklich das Richtige ist
- Angst, dass die anderen Teilnehmer*innen erfahrener sein werden
- Unsicherheit als einzige Neue in eine bestehende Gruppe zu kommen
- Unklarheit, ob du das mit der Technik (bei Online-Events) hinbekommst
- Eine schüchterne oder zurückhaltende Persönlichkeit
Christinas Posting zeigt beispielhaft, wie du solche und ähnliche Bedenken nehmen kannst.
Möchtest du mögliche Bedenken ebenfalls nehmen, frage dich an dieser Stelle:
- Welche Unsicherheiten hat meine Zielgruppe möglicherweise noch?
- Was könnte noch unklar sein?
- Was traut sie sich vielleicht nicht zu fragen?
Eigene Erwartungen kommunizieren
Du bist als Anbieter*in eines Events natürlich klar in der gebenden Position. Trotzdem kann es für das Event wichtig sein, dass auch die Teilnehmer*innen bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. Kommuniziere deine Erwartungen von Anfang an glasklar, damit es keine Missverständnisse gibt. Solche Erwartungen können z.B. sein:
- Benötigtes Vorwissen
- Wichtige Verhaltensregeln beim Event
- Benötigtes Material
Christina wünscht sich für ihr Event offene Teilnehmerinnen und klärt an dieser Stelle über die technischen Voraussetzungen auf.
Zusammenfassung der Fakten
Je länger dein Karussellpost ist, umso sinnvoller ist eine Zusammenfassung am Ende. Bei nur drei Slides brauchst du diese nicht, bei fünf, sechs oder mehr, ist ein zusammenfassender Überblick aber ein guter Service. Es rundet noch einmal die ganze Event-Promotion ab. Zudem reduzieren solche Zusammenfassungen in der Regel Rückfragen zu Fakten, die vorher zwar genannt, aber zwischenzeitlich schon wieder vergessen wurden. Eine Zusammenfassung festigt das Gelesene und macht es besser erinnerbar.
Christina hat das bei ihrem Event so gelöst:
Hier kommt es natürlich auf dein Business und dein Event an. Folgende Dinge könntest du auf so einem Bild platzieren:
- Name des Events
- Datum, Uhrzeit und Ort
- Kosten
- Anmeldemöglichkeit
- wichtigste Voraussetzungen
- Altersbegrenzungen
- Thema (bei Serien-Events)
- Kontakt für mögliche Fragen
Christina hat noch eine Abschluss-Slide für Fragen erstellt, auch das ist natürlich möglich.
Christinas Erfahrungen mit dem Karussell-Post
Christina war so nett und hat ihre Erfahrungswerte mit mir geteilt. Was soll ich sagen, der Post war ein grandioser Erfolg! Nicht nur, dass er sehr viele Impressionen erreichte; sie bekam auch viele Reaktionen darauf. Und das Beste, weil ja ihr eigentliches Ziel, er verhalf Christina dazu, dass ihr komplettes Event innerhalb von sechs Tagen ausgebucht war! Alle Plätze gingen aufgrund dieses einzelnen Postings weg, sie hatte keine ergänzenden Anzeigen geschaltet o.ä. Grandios, finde ich, und es zeigt wieder, wie wertvoll und extrem hilfreich gute Texte für unser Business sind!
Hinweis: Natürlich funktioniert das nicht über Nacht, denn Christina baut seit Langem ihren Kanal geduldig mit guten Inhalten auf. Aber dennoch hat sie sowohl Menschen aus ihrer Community, als auch komplett unbekannte (über 50% der Buchungen!) mit ihrem Post überzeugen können. Große Klasse!
Karussell-Posts für dein Business nutzen
Ich hoffe, dieser Beitrag war hilfreich für dich und du hast einige Ideen bekommen, wie du vielleicht dein nächstes Event mithilfe eines Instagram-Posts bekanntmachen kannst. Nutzt du Karussell-Posts vielleicht sogar bereits für dein Business? Oder möchtest du es gerne mal ausprobieren? Schreib mir doch von deinen Erfahrungen oder natürlich auch deine noch offenen Fragen in die Kommentare – ich bin gespannt.