Nein, manche Dinge sind nicht einfach normal, nur weil man selbstständig ist, obwohl sich viele damit abfinden und denken, dass es halt dazugehört zur Selbstständigkeit. Lies hier mehr über 7 typische Kunden-Situationen, die dir zeigen, dass du dringend etwas ändern solltest in deinem Business.
Inhalt:
- 1 Kundensituationen, die wider Erwarten nicht normal sind
- 1.1 Situation 1: Angst vorm Kundengespräch
- 1.2 Situation 2: Gemecker, weil deine Ergebnisse zu lange brauchen
- 1.3 Situation 3: Kunde verschiebt Aufträge ständig
- 1.4 Situation 4: Kunde übertritt ständig Grenzen
- 1.5 Situation 5: Kunde feilscht am Preis rum
- 1.6 Situation 6: Kunde kratzt an deinem Selbstwert-Gefühl
- 1.7 Situation 7: Kunde wird ausfallend
- 2 Was tun, ohne den Umsatz zu verlieren?
- 3 Das gute Gefühl, dass es wertschätzende Kund*innen gibt
- 4 So kommst du aus der Spirale raus
Kundensituationen, die wider Erwarten nicht normal sind
Was also nehmen etliche Selbstständige in Kauf, weil sie denken…?
- „Das ist halt normal und gehört dazu“
- „Ich muss in den sauren Apfel beißen, wenn ich Umsatz machen will“
- „Das geht allen Selbstständigen so“
Situation 1: Angst vorm Kundengespräch
Hast du schon Magenschmerzen, weil ein Gespräch mit dem Kunden ansteht und es sicher wieder schwierig wird? Weil er vermutlich meckern wird über dieses und jenes? Und du hast eigentlich gar keine Lust mehr mit ihm zusammenzuarbeiten, brauchst aber ja den Umsatz? Ein unangenehmes Ziehen im Magen, schlecht zu schlafen, weil der erste Termin eben dieses Gespräch ist und richtiggehend Angst vorm Aufeinandertreffen sind extrem belastend und nichts, was du einfach hinnehmen musst. Und ja, du kannst etwas daran ändern, ohne keinen Umsatz mehr zu machen, aber dazu unten mehr.
Situation 2: Gemecker, weil deine Ergebnisse zu lange brauchen
Sind die Erwartungen deiner Kund*innen oft einfach nicht realistisch und blafft dir dann ein entsetzt genervter Ton entgegen, warum es denn immer noch keine Ergebnisse gibt, obwohl sie doch jetzt investiert haben?
Sei es,
- … dass die Kontakte, die du für sie aufgebaut hast, eben erst zarte Wurzeln schlagen und noch keine Millionen-Kooperationen auslösen konnten
- … dass das Coaching bei dir zwar schon ein paar Aha-Momente gebracht hat, aber das große tieferliegende Problem macht ihnen immer noch zu schaffen, auch nach Sitzung 3 noch
- … dass die Geschäftsunterlagen, die du designt hast, zwar wirklich schön geworden sind, aber deutlich mehr Aufträge kamen dadurch noch nicht zustande
Damit du es wenigstens von mir einmal hörst: Du bist nicht dafür verantwortlich, dass sich durch eine einzige Zusammenarbeit gleich das ganze Leben der Kund*innen um 180 ° dreht, sondern eben für den Teilbereich, den ihr im Auftrag vereinbart habt. Ergebnisse kommen schneller oder langsamer, wir können das nur bedingt beeinflussen.
Es ist natürlich verständlich, dass die Kund*innen es eilig haben und wenn sie nun schon loslegen auch Ergebnisse sehen wollen. Aber große Zusammenhänge oder tiefe Lebensfragen sind nicht mit einmal kurz Draufgucken erledigt.
Situation 3: Kunde verschiebt Aufträge ständig
Wie oft hast du schon den Satz gehört „Ah, wir suchen was Langfristiges! Das ist dann eine sehr gute SICHERHEIT für dich, wenn du das machst!“ und noch vor dem Start oder kurz darauf wird der Auftrag verschoben, das Auftragsvolumen halbiert oder der Auftrag gar komplett gestrichen? Du hast dir Zeit freigehalten, aber dann kam wider Erwarten nichts und du musstest gucken, wie du spontan mit dem ausgefallenen Umsatz umgehst?
Nein, auch das musst du nicht einfach hinnehmen! Was hilft, sind klare Vereinbarungen vorab, oder eben andere Menschen anzuziehen, die nicht auf dem „Wir suchen es schnell, billig und gut“-Trip unterwegs sind, aber selbst keinerlei Abmachungen einhalten.
Situation 4: Kunde übertritt ständig Grenzen
Ein Anruf spät abends oder dann, wenn du gerade das Büro verlässt. Zig Nachrichten per Messenger oder Anrufe auf dem AB, wenn du nicht innerhalb von fünf Minuten reagierst. Die Erwartungshaltung, dass du doch bitte schnell noch vorm Wochenende etwas Dringendes einschiebst, und, und, und. Musst du nicht akzeptieren, denn Dienstleister*in sein, bedeutet nicht Sklave zu sein, sondern auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten. Du erbringst eine wertvolle Leistung und wirst im Gegenzug dafür bezahlt. So einfach ist das (aber so schwer in der Praxis, ich weiß!)
Dennoch: Setze freundlich, aber bestimmt Grenzen im Business, zum Beispiel mit diesen Formulierungen hier. Je früher du damit beginnst, umso leichter ist es, diese Grenzen vor ständigen Übertritten zu schützen.
Situation 5: Kunde feilscht am Preis rum
Das Argument mit der vermeintlichen Sicherheit, weil es ja was Langfristiges ist, hatten wir bereits. Oft wird es auch als DAS Argument genommen, um dich im Preis zu drücken. Aber auch Dinge wie die folgenden fallen durchaus aus dem Mund mancher Kund*innen, die wollen, dass du deinen Preis reduzierst:
- „Du kannst das doch ganz schnell, das kann ja nicht viel kosten.“
- „Du machst das doch gern!“
- „Das kriege ich woanders aber billiger!“
- „Wir können noch nicht so viel zahlen, vielleicht später, wenn es dann mal läuft.“
Du bist dafür verantwortlich, dass dein Preis klar kommuniziert wird. Nicht dafür, ob die Kund*innen irgendwo anders einen günstigeren finden (Könnten sie ja auch annehmen, wenn sie möchten), dafür, dass es etwas kostet, obwohl du es auch noch gern machst usw.
Situation 6: Kunde kratzt an deinem Selbstwert-Gefühl
Auch Folgendes höre ich immer wieder und zur Sicherheit gleich vorweg: Nein, das ist auch nicht normal und muss nicht einfach hingenommen werden!
Hast du schon mal erlebt, dass ein Kunde deine Arbeit kritisiert hat? Nicht sachlich, sondern emotional, dass er jetzt aber enttäuscht ist von dir und da durchaus mehr erwartet hatte? Dass er überlegt doch wieder woanders zu buchen, weil das mit dir irgendwie kompliziert und anstrengend ist? Dass DU ja froh sein kannst für IHN zu arbeiten, weil das ja schon eine richtig gute Referenz für dich ist?
Solche emotional gefärbten Dinge sind eigentlich immer ein glasklares Signal, dass du die Beine in die Hand nehmen solltest. Denn nein, du musst dich nicht kleinmachen lassen und am Ende noch Danke dafür sagen, dass du um 23:00 Uhr eine E-Mail von ihm beantworten darfst.
Leider gibt es solche Machtspielchen immer wieder mal und ich erlebe, dass gerade schüchterne, zurückhaltende Menschen sich nicht so recht trauen, sich dagegen zu wehren. Aber eins ist auch klar: Wertschätzende Zusammenarbeit sieht anders aus und das hast du definitiv nicht nötig. Und ja: Du kannst das ändern!
Situation 7: Kunde wird ausfallend
Manchmal geht es sogar noch eine Stufe weiter und ein Kunde wird ausfallend, dir gegenüber oder gegenüber Dritten, die nicht anwesend sind. Wurdest du schon einmal von einem Kunden angeschrien? Ist es ganz normal, dass der eine Kunde halt seine cholerischen Anfälle an dir auslässt, über Mitarbeiter schimpft und all sowas? Dass er dich vielleicht sogar gegen andere instrumentalisieren will oder Dienstleister gegeneinander ausspielt?
In diesem Fall kann ich nur das von Punkt 6 wiederholen: Lauf, so schnell du kannst! Kein Umsatz der Welt ist es wert, dich so behandeln zu lassen, oder die Projektionsfläche für die ausufernden Emotionen zu spielen.
Was tun, ohne den Umsatz zu verlieren?
Nun kennst du sieben der vielen möglichen Situationen und hast vielleicht die eine oder andere auch aus deinem Leben wiedererkannt. Bei den meisten Menschen folgt dem ersten unangenehmen Entsetzen, was man sich da eigentlich täglich antut, der laute Zweifel, ob es denn WIRKLICH anders geht. Und ja: Ich kann das nachvollziehen und bin die Letzte, die diesen Zweifel einfach so wegwischen möchte. Er ist berechtigt, denn von Luft und guten Vorsätzen allein rechnet sich so ein Business ja auch nicht.
Vielleicht kennst du das ambivalente Gefühl zwischen „Puh, wenigstens ein Auftrag“ und „Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich es lieber nicht annehmen“, wenn du das „Go“ für einen Naja-Auftrag bekommst, der dir eigentlich gar keine Freude macht, nur allzu gut. Vielleicht auch das schlechte Gewissen Freunden und Familie gegenüber, weil du eigentlich nur noch dauergereizt bist. Vielleicht die zermürbende Erkenntnis, dass du 60 Stunden arbeitest, aber am Ende gerade so am Mindestlohn kratzt, wenn du es mal umrechnest.
Und zwischendrin immer wieder die Frage, ob vielleicht doch die Anstellung der bessere Weg ist. Dabei hattest du so große Träume mit deinem eigenen Business. Dabei liebst du es so sehr, was du tust.
Ich fühle das so sehr (einige dieser Situationen habe ich selbst auch erlebt) und höre es so oft, dass ich es am liebsten herausbrüllen möchte und jedem Selbstständigen, der das gerade erlebt, sagen will:
Mach dein eigenes Business unabhängig von diesem Hoffnungs-Marketing!
Was meine ich damit? Von der Hoffnung, dass es schon irgendwann besser wird, denn nein (leider!), wird das nicht von allein geschehen. Ohne eigenes Marketing kommen Kund*innen nicht mehr auf dich zu bzw. wenn, dann meist nur solche, mit denen es zu genau diesen Situationen kommt.
Erst, wenn du so sichtbar bist, dass genug Menschen dich finden und mit DIR arbeiten wollen, kommt Bewegung in dieses zehrende Spiel. Dann kannst DU wählen. Und Nein sagen, wenn alles, außer dem notwendigen Umsatz in dir eh schon „NEIN!“ brüllt.
Das passiert leider wie gesagt nie von allein, sondern, dann, wenn du dein Business für die richtigen Menschen sichtbar machst. Wenn du mit dem, was sie von dir lesen können, aus dem Online-Lärm herausstichst.
Das gute Gefühl, dass es wertschätzende Kund*innen gibt
Für mich hat mein eigenes Marketing, das Herausgehen mit meinem Content für MICH und nicht mehr nur für die Kund*innen tatsächlich ALLES in dieser Hinsicht verändert. Deshalb gebe ich das auch von Herzen gerne weiter, weil es so eine unendliche Erleichterung bedeutet, sich nicht mehr alles bieten zu lassen, sondern wählen zu können. Wenn DU genug wertschätzende Menschen anziehst, wenn DEIN Content aus dem ganzen Gewusel hervorsticht und positiv im Gedächtnis bleibt, kommst du in die Situation zu wählen. DU suchst aus, mit wem du arbeitest. DU bestimmst, wem du deine wertvolle Unterstützung zukommen lässt. Das ist der Ende des täglichen Aufreibens und der Beginn von einem Gefühl, über das für mich nichts hinausgeht: einem erfolgreichen UND selbstbestimmten Business nach deinen Regeln.
So kommst du aus der Spirale raus
Ich weiß, während man IN der Situation steckt, ist jeglicher Hinweis, vor allem, wenn er mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist, schwer anzunehmen.
Gerade in dieser Situation ist damit anfangen schwer, weil es nicht mit einem Fingerschnips anders wird. Aber jeder Schritt ist einer in die richtige Richtung und jeder unterlassene Schritt die Verlängerung solcher Situationen.
Stell dir vor, es hätte sich schon verändert. Wäre friedlicher, zufriedener, wertschätzender und lukrativer.
Es ist möglich. Ich glaub an dich und dein Business, magst du es auch tun? 🍀💜
Und wenn du Unterstützung auf deinem Weg möchtest, sieh dich gerne in Ruhe bei mir um, z.B. hier, um mit deinem Content sichtbar und damit unabhängiger zu werden, und melde dich von Herzen gern, wenn du bereit bist.
Von Herzen das Allerbeste für dich und dein Business!