Geht es um Webtexte, ist überall und jederzeit vom Mehrwert die Rede. Was der Mehrwert ist, woran du ihn erkennst und vor allem die Antwort auf die Frage „Wie schaffe ich Mehrwert?“, habe ich für dich in eine praktische Fünf-Schritte-Anleitung gegossen.
Inhalt:
Mehrwert in Texten: Was ist das eigentlich?
Mit dem Mehrwert deiner Texte steht und fällt im Grunde alles. Mehrwert bedeutet für mich, dass der Content, den du erstellst, einen Wert für die Leser*innen hat. Dass deren Lebenszeit, die sie fürs Lesen deines Textes genutzt haben, also nicht verschwendet wurde, sondern gut investiert war. Das erst einmal als grundsätzlicher Leitgedanke.
Natürlich ist Mehrwert auch für Suchmaschinen relevant, denn auch diese bewerten, was zwischen Links und Keywords inhaltlich passiert. Seiten mit hilfreichen Informationen landen dementsprechend in den Suchergebnissen weit oben. Solche mit Blabla werden nach unten geschickt.
Wie aber entsteht nun ein Text mit Mehrwert? Ohne den Kontext zu sprechen, ist immer schwierig, denn natürlich kommt es darauf an:
- wo dein Text steht und welche Textart du nutzt
- auf welcher Stufe der Kundenreise die Menschen gerade stehen
Die klassische Definition von Marketern würde wohl in etwa so heißen: Mehrwert = Inhalte mir richtig guten Informationen. Und ja, das unterschreibe ich auch, wenn ich auch zusätzlich etwas anmerken möchte. Gute Informationen sind nicht immer automatisch auch viele Informationen. Manchmal sind es auch gar keine klassischen Informationen, sondern ein Anstubser in die richtige Richtung. Oder das vermittelte Gefühl verstanden zu werden. Je nachdem eben.
Aber lass uns, auch wenn wir gerade auf der Meta-Ebene unterwegs sind, mal etwas genauer hinsehen, wie du Texte mit Mehrwert schreiben kannst. Was braucht es dafür?
5 Schritte zum Mehrwert: So schreibst du Texte, die sich lohnen
Mehrwert schaffst du, indem du Inhalte lieferst, die ein Bedürfnis befriedigen. Dieses Bedürfnis kann und wird unterschiedlich sein, denn Menschen stehen nicht starr an einer Stufe, sondern sind in Bewegung. Manchmal wollen sie eine Information zu einer Sache, manchmal suchen sie nach Verständnis, wieder ein anderes Mal nach einem konkreten Produkt. Immer aber sind die folgenden fünf Schritte wichtig und quasi deine grundlegende Mehrwert-Anleitung.
Schritt 1: Definiere deine Zielgruppe
Du willst loslegen und hilfreiche Texte schreiben, ich weiß. Aber bevor du das tun kannst, musst du die Basics klären. Erwartungen kannst du nur erfüllen, wenn du weißt, wer da voller Erwartungen vor der Tür steht. Nehmen wir einmal an, du verkaufst hochwertiges Kinderspielzeug. Dann könnte deine Zielgruppe eine Frau Mitte 30 sein, die berufstätig ist und wenig Zeit für Produktvergleiche hat, aber für ihre Kinder gute Spielsachen kaufen möchte. Das ist nun sehr grob zusammengefasst, aber für unser Beispiel genügt es zunächst.
Was genau beschäftigt deine Zielperson gerade? Was beschäftigt die Mutter, nennen wir sie der Einfachheit halber Mareike, wenn sie sich auf die Suche macht? Sie sucht sicher kein hochwertiges Kinderspielzeug, weil sie gerne mehr Geld ausgibt, sondern weil sie damit etwas verbindet. Möglicherweise hat sie das Bedürfnis nach einem unbedenklichen Produkt, weil sie einfach nicht möchte, dass ihre einjährige Tochter die giftigen Farben vom Lauflernwagen ablutscht oder ihr Sohn mit dem Roller stürzt, weil das Rad nach kurzer Zeit abfällt. Hochwertig und sicher sind zwei eng miteinander verwobene Adjektive. Mareike will ein sicheres Produkt, weil sie Verantwortung für Ihre Kinder trägt. Weil sie ein sicheres Produkt möchte, entscheidet sie sich höchstwahrscheinlich für ein hochwertiges, qualitätsgeprüftes Spielzeug. Diese Gedankenspirale musst du für deine eigene Mareike durchspielen, denn sie ist die Basis deiner späteren Inhalte.
Um diese Bedürfnisse herauszufinden, lohnt sich ergänzend auch ein Blick auf Rezensionen im Internet. Hier offenbaren User sehr transparent, was sie sich erwarten und welche Bedürfnisse sie haben. Fasse deine Ihre Zielgruppe eher eng, um sie besser ansprechen zu können. Dabei kann es natürlich sein, dass deine Kunden nicht alle Mitte 30 sind, aber allein für deine konkrete Vorstellung beim Schreiben lohnt sich diese einmalige enge Definition. Am Ende lohnt es sich außerdem, eher weniger Menschen größeren Mehrwert zu bieten als der breiten Masse ein bisschen.
Wie schaffe ich Mehrwert? Indem ich meine Zielgruppe klar definiere!
Beispiel für eine klare Zielgruppen-Definition:Mütter, berufstätig, verantwortungsbewusst, hoher Qualitätsanspruch
No-Go: Alle Eltern
Schritt 2: Befriedige echte Bedürfnisse
Nun sitzt Mareike da und tippt „hochwertiges Kinderspielzeug“ in ihre Suchmaschine ein. Und irgendwo unter den Treffern steht deine Seite; sofern du Inhalte mit Mehrwert bietest bestenfalls unter den ersten Treffern. Denke nun an die Bedürfnisse, die du im ersten Schritt herausgearbeitet hast: Mareike möchte ein sicheres Gefühl haben. Wie kannst du ihr das geben und ihr zeigen, dass dein Shop diese Verantwortung ernst nimmt und ihr dabei hilft, ihr Bedürfnis zu befriedigen? Argumentiere auf Mareikes Ebene! Zeig dich als Partner, der ihre Bedürfnisse nachvollziehen kann. In der Liste der Suchtreffer bleibt dir zunächst nur sehr wenig Raum, den du gut nutzen solltest. Fasse dich bereits in den Vorschau-Texten, die die Suchmaschine Mareike anzeigt, so klar und bedürfnisorientiert wie möglich. Nur, wenn du hier klickeinladend formulierst und klar zeigst, dass du Mareikes Bedürfnis kennst, wird sie zu dir finden und aus allen Suchtreffern auf deine Seite klicken.
Wie schaffe ich Mehrwert? Indem ich Bedürfnisse meiner Zielgruppe befriedige!
Beispiel: Hochwertiges Kinderspielzeug, mit dem Ihre Kleinen bedenkenlos spielen können, finden Sie in großer Auswahl in Müllers Shop. Hier kaufen Sie mit gutem Gefühl ein.
No-Go: Müllers Shop hat Rasseln, Roller, Puzzle und noch mehr Sachen für Kinder.
Schritt 3: Sei vertrauenswürdig
Klickt Mareike nun deinen Link an und gelangt auf deine Seite, hast du nur ein paar Augenblicke, um sie zu überzeugen, dass der Klick auf deine Seite sich gelohnt hat. Gerade im Internet klicken Menschen schnell weiter, wenn sie nicht das finden, was sie erwartet haben. Wir sind dort vielmehr scannend und informationsgetrieben unterwegs und haben es deshalb oft eiliger.
Wie schaffst du also Mehrwert, der Mareike halten kann? Indem du ihr Vertrauen gewinnst. Dazu gehört ein seriöses Design ohne zwanzig gleichzeitig aufploppende Aufforderungen und Hinweise. Aber vor allem auch überzeugende Texte. Verwende direkt auf der Startseite Begriffe, die positive Emotionen auslösen und zu ihrem Bedürfnis passen. Texte, die Vertrauen schaffen, sind wie eine Einladung an Mareike. Nicht wie ein Überfall mit Megafon, dass sie sich jetzt schnell, unbedingt und am besten gestern die letzten zwei Exemplare deines Angebotes schnappen sollte.
Wie schaffe ich Mehrwert? Indem ich Vertrauen schaffe!
Beispiel: Entdecken Sie unsere TÜV-geprüften Kinderspielzeuge mit CE-Zeichen und blauem Engel, die Ihnen ein gutes Gefühl und Ihren Kindern lange Freude am Spielen bringen.
No-Go: Wenn weg, dann weg! Greifen Sie jetzt zu und kaufen Sie den letzten Roller!
Schritt 4: Sei relevant
Wie schaffst du nun Mehrwert jenseits der Startseite? Tatsächlich sollte sich der Mehrwert wie ein roter Faden durch deinen ganzen Auftritt bis in die letzte Unterseite hinein ziehen. Mareike findet bisher alles ganz gut und sogar vertrauenswürdig, was du so schreibst. So weit, so überzeugend. Die Schritte 1 bis 3 der Mehrwert-Anleitung waren quasi das Fundament, jetzt baust du darauf dein Haus. Und dies gelingt, indem du der emotionalen Ebene die Ebene der Relevanz hinzufügst.
Mareike wollte ein sicheres Kinderspielzeug und erhofft sich in dir den idealen Ansprechpartner gefunden zu haben. Sie möchte sich informieren oder gar kaufen. Das tut sie aber nur, wenn du ihr nun verständlich machst, dass du hast, was sie sucht. Wichtig für deine Texte ist an dieser Stelle, dass du dich nicht in Details verlierst, die für Mareike unwichtig sind. Sie weiß, dass Kinder generell viel spielen sollten, dass es aktive und geistig fordernde Spiele gibt und dass ein 1000-teiliges Puzzle kein sinnvolles Geschenk zur Taufe ist. Liefere ihr Konkretes! In diesem Fall klare und nachvollziehbare Angaben über Sicherheitsstandards, die Spielzeuge erfüllen müssen. Gib etwas Handfestes, zum Beispiel Informationen über verschiedene Prüfsiegel und die Anleitung, wie Mareike diese selbst erkennen kann. Gib in deinen Texten Antworten auf die Frage, die sich deine Leser stellen, dann bietest du Mehrwert. Ohne Relevanz funktioniert es nicht.
Auch hier wieder: Es ist etwas schwierig das pauschal für alle Texte zu beantworten, aber ganz grundsätzlich profitierst du von relevanten, wirklich konkreten Informationen. Denn Blabla gibt es schon genug und gewinnt keine zufriedenen Kund*innen.
Wie schaffe ich Mehrwert? Indem ich relevante Informationen liefere!
Beispiel: Lesen Sie in unserem kostenlosen Ratgeber, woran Sie gute Qualität bei Kinderspielzeug erkennen und welche Prüfsiegel es gibt. Gleich hier informieren und Wissensvorteil sichern!
No-Go: Roller, Puzzle, Murmelbahn – wir bieten alles rund ums Spielen.
Schritt 5: Sei einzigartig
„Mensch, das klingt toll!“, wird sich Mareike nun vielleicht denken. Du hast Vertrauen geschaffen und Mareike mit Wissen ausgestattet. Jetzt fehlt nur noch der Übergang zu deinem Angebot. Mache mit starken Texten klar, dass Mareike nicht länger nach diesen hochwertigen Produkten mit Prüfsiegel XY suchen muss, sondern diese gleich bei dir findet. Bei dir, der sich als durchaus vertrauenswürdiger Ansprechpartner gezeigt hat. Fordere Mareike dazu auf, genau deine hochwertigen Produkte zu entdecken. Hier und jetzt bei dir, sie hat es nicht mehr weit.
Konkret auf den Text bezogen, wird natürlich insbesondere auf der Angebotsseite einer Website verkauft. Hier sind vor allem konkrete Handlungsaufforderungen wichtig, sogenannte Call-to-Actions.
Wie wichtig der Call-to-Action am Ende der Texte ist, wird immer wieder unterschätzt. Nutze die Chance dieser auffordernden Abschlussformulierung als hilfreichen Service. Für Mareike, die jetzt nicht nur weiß, was hochwertiges Spielzeug ist, sondern in den nächsten Tagen eins geliefert bekommt, wenn sie jetzt aktiv wird. Und für dich selbst natürlich obendrein. Mehr zum wichtigen Schlusssatz liest du ergänzend in diesem Artikel zum Call-to-Action.
Wie schaffe ich Mehrwert? Indem ich einzigartig bin!
Beispiel: Entdecken Sie, welchen Unterschied gute Qualität macht und ermöglichen Sie Ihrem Kind ab heute schönste Spielerlebnisse auf unserem farbenfrohen und robusten Spielteppich „Sommerlaune“.
No-Go: Jedes Kind braucht einen Spielteppich.
Branchenunabhängig Mehrwert schaffen
Wie du Mehrwert in deinen Texten bieten kannst, ist keine Frage der Branche. Ob du nun Spielzeug, Socken, Webdesign oder Berufungs-Coaching verkaufst, spielt tatsächlich eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Mehrwert kennst, deine Zielgruppe genau definierst und deren Bedürfnisse befriedigst. Diese Arbeit lohnt sich, denn sie ist ein nachhaltiges Investment in deinen langfristigen Erfolg.
Kennst du den größten Wert deines Angebotes bereits? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.