Eine Newsletter-Leserin, die noch am Anfang ihres Business‘ steht, hat mir die Frage gestellt, ob ein Blog allein reicht, um Sichtbarkeit aufzubauen, oder ob es zusätzlich noch Social Media, einen Podcast oder Pinterest braucht. Meine Antwort: In diesem Artikel!
Inhalt:
Das vielleicht größte Missverständnis, beim Thema „online gefunden werden“
Die spannende Frage meiner Leserin verrät bereits in alle Kürze eines: Es geistern ganz schön viele Marketingmaßnahmen herum, die man als Selbstständige nutzen kann: Bloggen, auf Social Media sein, Pinterest starten, einen Podcast ins Leben rufen, LinkedIn und noch so viele weitere mehr. So viele, dass es gar nicht so einfach ist, den Überblick zu behalten, denn wo ist der Unterschied, oder muss man eigentlich am besten auf allen Kanälen unterwegs sein, um eine möglichst breite Sichtbarkeit aufzubauen?
Hilfreich ist sicher, wenn wir uns zunächst diesen Begriff „Sichtbarkeit“ ein wenig genauer ansehen. Für mich bedeutet Sichtbarkeit, dass ein Business gefunden wird und das nicht von allen, sondern insbesondere von den richtigen Leuten. Wer sind die richtigen Leute? Die, für die deine Dienstleistung, dein Coaching, deine Kurse etc. relevant sind.
Es geht also gar nicht darum möglichst alle zu erreichen, sondern eben die richtigen. Und das kannst du mit einem Marketingkanal deiner Wahl tun.
Richtig, du hast die Wahl, denn im Prinzip können sie alle funktionieren, wenn du sie
- entsprechend ihrer Spielregeln bedienst
- lange genug dranbleibst
- und (!) gute Inhalte hast.
Welchen Marketingkanal du wählst, liegt ganz bei dir und deinen Vorlieben und Stärken.
Bist du jemand, der sich lieber schriftlich ausdrückt? Dann könnte ein Blog perfekt für dich sein,
Bist du jemand, der lieber Videos aufzeichnet? Möglicherweise ist YouTube deine Plattform.
Und so weiter.
Frage dich: Welcher Kanal liegt mir und welchen kann ich fortlaufend in mein Marketing integrieren, ohne dabei tausend Tode zu sterben oder Magenschmerzen zu bekommen, wenn ich nur dran denke.
Beispiel: Geh jeden Tag live! Fein oder gruselig?
Beispiel 2: Veröffentliche zwei Blogartikel pro Monat. Machbar oder unangenehm?
Ist also ein Blog allein genug, um sichtbar zu werden?
Wenn wir also davon ausgehen, dass alle Kanäle grundsätzlich funktionieren können, nähern wir uns damit der Antwort schon ein wenig an. Ja, ein Blog kann ausreichen, um sichtbar zu werden. Aber nicht, weil er ein Blog ist, sondern weil er als Kanal die Möglichkeit bietet die komplette Kundenreise mit Inhalten abzudecken.
Bitte, was?
Erkläre ich jetzt genauer, keine Sorge.
Sichtbar werden allein ist im Grunde nur ein Schritt auf der Kundenreise. Die meisten Selbstständigen wollen nicht nur gesehen und gefunden werden, sondern auch Kund*innen gewinnen, also verkaufen. Der Prozess vom ersten Kennenlernen deines Business‘ bis zum Kauf ist ein mehrstufiger, im Marketing auch Kundenreise oder Customer Journey genannt. Ein Kanal alleine reicht dann aus, wenn er dich an allen Stufen der Kundenreise mit Content unterstützen kann.
Ein Blog kann das.
- Er kann dir helfen, neue Leute anzuziehen und auf dich aufmerksam zu machen. (Das klassische „online gefunden werden“) z.B. mit suchmaschinenoptimierten Blogartikeln.
- Er kann dir helfen, dich von anderen zu unterscheiden und Vertrauen aufzubauen. Der zweite Schritt der Kundenreise.
- Er kann auch dabei helfen zu verkaufen. Das ist ein bisschen kniffliger und ich empfehle an dieser Stelle langfristig gerne den Newsletter als gute Ergänzung, aber zunächst einmal kann der Blog das auch.
- Ich persönlich ergänze die drei klassischen Säulen – Anziehung, Beziehung, Verkauf – gerne noch um eine weitere, nämlich die des Hürdenabbaus. Menschen entwickeln im Laufe des Prozesses Kaufbedenken. Das ist einfach ein ganz normaler Vorgang und heißt nicht, dass dein Marketing für die Tonne ist, sondern sie haben einfach Zweifel: An dir, an deinem Produkt, oftmals auch an sich selbst und ob sie das wirklich schaffen. Auch diese Phase kannst du mit deinem Content wohlwollend begleiten (oder eben massiven Druck aufbauen, wie es leider auch ganz häufig im Marketing geschieht. Aber das ist ja nicht unser Weg, richtig? Ich hoffe, du stimmst mir da zu. :-))
Du siehst also: Die Wahl des Marketingkanals, also z.B. Blog, Instagram, YouTube etc. ist das eine. Die Inhalte sind das andere und mindestens doppelt so wichtig, damit das mit der Sichtbarkeit wirklich stabil läuft.
Brauche ich weitere Marketing-Kanäle ergänzend zum Blog?
Bei einem Blog können wir also sagen: Nein, du brauchst nicht zwangsläufig einen oder mehrere weitere Marketingkanäle für die Sichtbarkeit. Du kannst weitere nutzen, aber du musst es nicht. Insbesondere nicht am Anfang, wenn eh schon jede Menge zu tun ist.
Bei einem Newsletter beispielsweise ist es anders. Dieser Weg ist z.B. klasse für die Vertrauens- und Verkaufsphase, aber überhaupt kein Anziehungs-Kanal. Denn die, die deine Mails abonniert haben, kennen dich ja schon. Zumindest hatten sie mindestens einen Kontaktpunkt zu deinem Business, als sie sich für den Newsletter eingetragen haben.
Social Media brauchst du nicht zusätzlich.
Auch einen Podcast nicht.
Auch Pinterest nicht.
Du kannst weitere Kanäle ergänzen, aber (nochmals) musst es nicht!
Brauche ich also einen Newsletter?
Nein, nicht unbedingt, aber es ist langfristig empfehlenswert. Wenn du startest, kannst du aus meiner Sicht den Newsletter nach hinten schieben und erst einmal einen guten, mit relevanten Inhalten befüllten Blog, aufbauen. Das bringt dir wesentlich mehr, gerade wenn du noch zu wenig Sichtbarkeit hast.
In der Praxis ist es aber auch so, dass nicht jeder, der über deine Blogartikel auf deine Website kommt, in diesem Moment kaufbereit ist. Ein Newsletter hilft dir, mit diesen Menschen in Verbindung zu bleiben und später – zu einem Zeitpunkt, der ihnen dann besser passt – ein Angebot zu machen und zu verkaufen. Hast du noch keinen Newsletter, verlierst du die Menschen, die erst später kaufbereit sind, erst einmal. Das ist nicht optimal, aber für den Start okay. Langfristig macht es aber schon sehr viel Sinn, solch ein Verbindungstool zu ergänzen, weshalb meine optimale Empfehlung lautet:
- Starte mit dem Blog und fülle ihn mit relevanten Inhalten für deine Zielgruppe (Wie das für dein Business geht, lernst du praktisch runtergebrochen in „Content-Juwel“)
- und ergänze, sobald du Ressourcen und eine solide Grund-Sichtbarkeit hast, deinen Newsletter.
Fazit: Dein Blog als starker, unabhängiger Marketingkanal
Fassen wir zusammen: Der Blog ist ein enorm starker Marketingkanal, der keine Ergänzung braucht, aber ergänzt werden kann, wenn du das möchtest. Er ist besonders gut geeignet, wenn du dich lieber schriftlich ausdrückst und Wert auf einen eigenen, unabhängigen Kanal legst. Auch wenn du Social Media gegenüber eher abgeneigt bist, weil es dir zu laut, zu schrill oder zu schnelllebig ist, kann der Blog eine exzellente Alternative sein. Du merkst es schon, ich liebe den Blog, weil er für Solo-Selbstständige einfach so viele Vorteile hat.
Doch womit starten?
Lies gerne hier weiter: In diesem Artikel findest du meine Tipps für deinen ersten Blogartikel.