Gut verständliche Texte, die ankommen und die gewünschte Reaktion bei den Leser*innen erreichen, sind wohl immer das Ziel, wenn wir schreiben. Aber dann kommt’s: Wir schweifen ab, verlieren uns in Kleinigkeiten oder schreiben zu kompliziert. Diese Anleitung für deinen roten Faden im Text beendet das nun. Schau gerne rein, wenn du dir endlich mehr Struktur und Klarheit in deinen Texten wünschst.
Inhalt:
Roter Faden: dein Text-Must-have
Kennst du folgende Situation? Du willst endlich mal wieder bloggen und setzt dich an deinen Artikel, aber es knirscht und hakt an allen Ecken und Enden. Der Anfang ist holprig, die Argumentation wacklig, du wiederholst dich und schweifst zu weit vom Thema ab. Der berühmte rote Faden fehlt einfach und dein eigentlich so gut angedachter Artikel wird zum Wort-Kuddelmuddel. Keine Panik, das kennen wirklich viele! Und die gute Nachricht: Es gibt einen ziemlich gelingsicheren Weg, deinen roten Faden im Text zu finden und – juchhe! – auch bis zum Ende des Artikels zu behalten. Genau das lohnt sich, denn ein roter Faden im Text hat viele Vorteile:
- Du gibst deinen Texten Struktur
- Du schreibst klarer und verständlicher
- Du löst ein Problem deiner Leser*innen
- Du verbesserst den Lesefluss
- Du erreichst deine vorher definierten Contentziele deutlich wahrscheinlicher
- Du schreibst schneller und effizienter
- Du zeigst deine Expertise, Klarheit und Kompetenz
So findest du den roten Faden im Text
Wenn du ohne roten Faden schreibst, liegt das häufig daran, dass du einfach spontan drauflos schreibst. Du kennst ja dein Thema, du weißt, was du sagen willst und du musst es ja eigentlich nur noch zu Papier bringen. Ja, eigentlich ist gut, denn genau das ist die Kunst. Der erste Schritt der Anleitung für einen reißfesten roten Faden im Text beginnt deshalb schon vor dem Schreiben. Bevor du also das erste Wort schreibst oder tippst, solltest du dir einige Momente Zeit nehmen und folgende Dinge klären:
- Was ist die Kernaussage des Textes?
- Was ist das Ziel meines Textes?
- Wen spreche ich mit meinem Text an?
Wir gehen das nun Schritt für Schritt durch.
Schritt 1 der Roter-Faden-Anleitung: Kernaussage
Wenn der rote Faden fehlt, liegt das sehr, sehr oft daran, dass im Text zu viele verschiedene Themen miteinander vermischt werden. Das ist nachvollziehbar, denn irgendwie grenzen sie ja alle aneinander an und haben etliche Berührungspunkte. Zum Beispiel dieser Artikel hier hat das Kernthema „Anleitung für einen roten Faden im Text“. Direkt daran grenzen aber auch Dinge an wie:
- Wie schreibe ich eine Einleitung für meinen Blogartikel?
- Wie formatiere ich meinen Text richtig?
- Welche generellen Kriterien gibt es für gute Webtexte?
- Wie behalte ich die Zeit beim Schreiben im Auge?
- und, und, und
Der wichtigste Schritt am Anfang ist es deshalb, dein Thema eng einzugrenzen. Kläre für dich ganz konkret, was in deinem Artikel thematisiert wird und was nicht und sammle bereits die Argumente, die du im Text anbringen möchtest. Schreibe dir Randbereiche auf und behandle sie ggf. später in separaten Artikeln. Nur so schaffst du es, dass dein Text kein Buch wird, sondern kompakt und strukturiert bleibt. Notiere dir dein Kernthema, damit du es beim Schreiben immer vor Augen hast.
Schritt 2 der Roter-Faden-Anleitung: Ziel des Textes
Nun weißt du, worüber du schreiben möchtest. Sehr gut! Im nächsten Schritt auf dem Weg zum roten Faden geht es nun um das Ziel deines Textes. Was beabsichtigst du? Möchtest du zum Beispiel:
- Vertrauen aufbauen
- Reaktionen deiner Community bekommen
- etwas verkaufen
Wenn du dein Ziel kennst, notiere es ebenfalls. Es hilft dir beim Schreiben dabei, immer wieder zum Kern zurückzukommen und zielgerichtete Formulierungen zu finden. Möchtest du beispielsweise, dass nach dem Lesen ein Kauf getätigt wird, hebst du im Text bereits den Nutzen deines Produktes oder deiner Dienstleistung hervor und bindest Verlinkungen zu deinem Angebot ein.
Schritt 3 der Roter-Faden-Anleitung: Zielgruppe
Zielgruppengerechte Texte, also Inhalte, die genau zu den Bedürfnissen deiner Zielgruppe passen, sind unabhängig von der Textart wichtig. An dieser Stelle reicht es, wenn du dir deinen Kundenavatar, dein Wunschkundenprofil, deine Buyer Persona oder wie du sie nennen magst, kurz ins Gedächtnis rufst. Dann bekommst du einen klaren Bezug zu deinen Leser*innen und tust dich beim Schreiben leichter.
Anleitung für deine Rote-Faden-Textgliederung
Nun geht es auch schon fast ans Schreiben. 😉 Du hat die zentralen Fakten gesammelt und notiert und könntest jetzt loslegen. Richtig hilfreich ist es aber, sich vor dem Schreiben eine grobe inhaltliche Planung zu machen. Konkret: Was schreibst du wann wohin? Blogartikel und auch Texte auf deinen Sales Pages folgen sehr häufig diesem einfachen Grundschema:
Einleitung –> Problem–> Lösung –> Fazit
Zunächst reißt du also das Kernthema an, zeigst ein Problem auf, gibst eine Lösung für dieses Problem und ziehst am Schluss ein Fazit mit einer Handlungsaufforderung (CTA). Nutze diese Grobgliederung auch, um kurz zu sortieren, welches Argument du wohin packen möchtest. Also, welche Probleme gibt es bei deinen Kund*innen, wie löst du sie, welche Argumente und Belege hast du und was möchtest du am Ende erreichen? Stichpunkte genügen. Und dann kann es losgehen!
Der Schreibprozess mit rotem Faden
Endlich geht’s ans Schreiben. Jetzt wirst du garantiert merken, dass sich deine Vorarbeit richtig gelohnt hat, denn das Schreiben geht durch dein Konzept deutlich leichter. Beim Schreiben selbst kannst du nun auf folgende Dinge achten, um deinen roten Faden festzuhalten und nicht im Inhalts-Wollknäuel aus zig Themen zu landen:
- Packe dein Kernthema in die Überschrift
Wirklich, tu es! Auch wenn die Headline am Ende meist noch einmal optimiert wird, hilft sie dir zunächst beim Schreiben. Ganz vereinfacht ausgedrückt kannst du deinen roten Faden im Text gar nicht verlieren, wenn deine Überschrift dir immer wieder einen liebevollen Schubs in die richtige Richtung gibt. Ein Beispiel: Meine Kernaussage ist die Anleitung für einen roten Faden im Text. Und ja, jetzt gäbe es noch so viel mehr Hilfreiches zu Überschriften zu sagen, aber durch meine Headline mit meiner Kernaussage weiß ich, dass dies an dieser Stelle und in diesem Artikel zu viel wäre. Ich schweife also nur so weit ab, wie es mein Kernthema braucht und kehre dann zum roten Faden im Text zurück. - Kläre im ersten Absatz, worum es geht
Logisch, nach der Ankündigung in der Überschrift sollte es nahtlos weitergehen. Erkläre also gleich im ersten Absatz, was du mit diesem Artikel zeigen, erklären oder rüberbringen möchtest. - Pro Unterthema ein Absatz
Auch dein Kernthema lässt sich in Unterbereiche untergliedern. Dieser Artikel beispielsweise in den Nutzen eines roten Fadens, die Vorbereitung und den Schreibprozess. Mache es dir und deinen Leser*innen einfach und packe möglichst nur ein Unterthema in einen Absatz oder Sinnabschnitt. Vermeide es, Unterthemen über mehrere Absätze hinweg immer wieder zu wiederholen oder zwischen ihnen hin und herzuspringen, denn das verwirrt und lenkt ab. - Überleitungen zwischen Unterthemen
Führe deine Leser*innen durch deinen Text. Gerade bei langen Artikeln ist das wichtig und wohltuend, denn sie merken zum einen, dass du dir Gedanken gemacht hast und können zum anderen deine Argumente auch deutlich besser nachvollziehen. Schaffe inhaltlich logische und sprachliche Verknüpfungen, beispielsweise durch Konjunktionaladverbien wie „denn“, „deshalb“ oder „doch“. Inhaltliche Überleitungen ergeben sich dank des Grobkonzepts und deiner logisch aufeinander aufbauenden Argumente meist von selbst - Einfachheit statt Komplexität
Manchmal verlieren wir den roten Faden auch, weil wir auf mehren Ebenen immer wieder neu erklären. Wir schreiben einen Fachbegriff, erklären diesen im Nebensatz, erklären aus dem Nebensatz heraus wiederum etwas und so weiter. Und schon sind wir kilometerweit vom roten Faden im Text abgekommen, obwohl wir es nur gut gemeint haben. Du kannst diese Komplexitätsspirale vermeiden, indem du von Anfang an einfache und für deine Zielgruppe geläufige Begriffe verwendest. Setze Fachbegriffe nur wohldosiert dort ein, wo sie für das Verständnis des Textes keiner weiteren Erklärung benötigen. - Zum Ziel hinschreiben
Gerade weil es inhaltlich so viele mögliche Abzweigungen gäbe, spielt dein Ziel beim Schreiben eine große Rolle. Sieh immer wieder, Absatz für Absatz, auf dein vorher definiertes Ziel und bleibe dabei, auf dieses hinzuschreiben. All deine Argumente sollten am Ende zu diesem Ziel und zu keinem anderen führen. - Verweise zu Randbereichen
Du wirst früher oder später zu angrenzenden Themen kommen. Behandle sie aber nicht in diesem Text, sondern biete deinen Leser*innen an, sich bei Bedarf später zu vertiefen. Eine Möglichkeit sind interne Verlinkungen, wie ich sie in diesem Beitrag zum roten Faden im Text mehrfach eingefügt habe oder verwandte Artikel unterhalb deines Textes. Im Text selbst bleibe bei deinem Kernthema. - Fasse Wichtiges zusammen
Je größer dein Thema ist, umso wichtiger ist es, am Ende noch einmal den Bogen zu schlagen. Fasse kurz die zentralen Punkte zusammen oder gib eine kompakte Einschätzung des gesamten Themas ab.
Roter-Faden-Checkliste zum Nachmachen
Geschafft! Du weißt nun, welche Vorteile ein roter Faden im Text hat, wie du dich optimal vorbereitest, um deinen roten Faden zu finden und zu behalten, und was du im Schreibprozess beachten kannst. Wenn du mit diesem Gerüst einige Male gearbeitet hast, wird es dir von Text zu Text leichter fallen, beim Thema zu bleiben. Versuch es doch gleich mal aus und setz dich an deinen ersten Text. Und teile diese Anleitung gerne auch mit anderen, die sich ein wenig Unterstützung beim Finden und Halten des roten Fadens im Text wünschen.