Du weißt sicher bereits, dass ich Blogs als Marketingtool sehr schätze. Doch auch wenn das so ist, sollten nicht der Blog und die Veröffentlichungsintervalle über dich bestimmen, sondern genau andersrum. Warum du dich nicht zur Sklavin deines Blogs machen solltest und woran du erkennst, dass du das tust, erkläre ich dir.
Inhalt:
Vorteile deines Unternehmensblogs
9 von 10 Deutschen sind online [Studie als PDF]– sicher auch deine Zielgruppe. Du erreichst deine Kund*innen also nicht mehr ausschließlich über Mund-zu-Mund-Propaganda und klassische Printwerbung, sondern zunehmend auch über das Internet. Genau hier kommt dein Blog ins Spiel, denn er ermöglicht dir gute Ergebnisse bei moderatem Aufwand. Ein Blog hilft dir dabei:
- dich online als Expert*in zu positionieren
- die Qualität deines Angebotes zu zeigen
- deine Reichweite zu steigern
- die Bekanntheit deiner Marke zu erhöhen
- dein Wissen zu teilen
- häufige Kundenfragen online zu beantworten
- Kooperationspartner zu finden
- Vertrauen aufzubauen
- deine Inhalte unabhängig von Facebook und Co. zu veröffentlichen
Alles super. Doch jetzt kommt das große ABER.
Wie oft soll ich bloggen?
Vorsicht! Wenn du jetzt googelst, wirst du von der Masse an Tipps erschlagen. Dir wird die klassische Empfehlung „mindestens 1x wöchentlich bloggen“ ebenso begegnen wie der Rat lieber seltener zu posten, dafür aber Content mit mindestens 2000 Wörtern. Auch Tipps, die dir sagen, dass es unter zwei Beiträgen pro Woche gar keinen Sinn macht, tummeln sich im Netz. Und mittendrin du, die du danach genauso schlau wie vorher aber mindestens doppelt so verunsichert bist. Ich mache es kurz, denn auf die Frage „Wie oft soll ich bloggen?“ gibt es keine Pauschalantwort. Außer die:
Blogge so oft, wie du was zu sagen hast und es gut in dein Business integrieren kannst.
Es macht weder Sinn kopflos drei Beiträge pro Woche rauszuschicken noch dich endlos abzuhetzen, um endlich mal wieder einen Blogbeitrag zu veröffentlichen, weil es Zeit wird. Zeit ist kein Argument, sondern ein Marker, den du zur Orientierung nutzen kannst. Erfolgreich bloggen hängt natürlich damit zusammen, dass du es überhaupt tust. Ich empfehle meinen Kund*innen einen Intervall von einmal wöchentlich bis einmal monatlich. (Weitere Bloggertipps gibt es hier), aber nur, wenn dieser Intervall zu dir passt. Wenn du nur alle sechs Wochen dazu kommst, ist das völlig ok, wenn dann ein genialer Beitrag mit ordentlich Mehrwert entsteht. Natürlich beschleunigen viele Beiträge in kürzeren Abständen deine Reichweite. Absolut. Aber nur, wenn sie auch jedes Mal gut sind.
Lieber seltener bloggen?
Wenn du vor der Entscheidung stehst:
Oft bloggen, dafür mittelmäßige Inhalte liefern
oder
Seltener bloggen, dafür starken Mehrwert bieten
empfehle ich dir immer, dich für die zweite Variante zu entscheiden. Denn am Ende gilt, dass langsam sichtbar zu werden und dauerhaft zu bleiben sinnvoller ist als schnell aufzusteigen und rasant zu fallen.
5 Anzeichen dafür, dass du Sklavin deines Blogs bist
Wie steht es um dich und dein Verhältnis zum Bloggen? Hat dich der Postingdruck im Griff oder bloggst du nach wie vor gerne? Die folgenden fünf Anzeichen zeigen dir, dass du euer Verhältnis einmal kritisch hinterfragen solltest:
- Du bist gestresst, weil dein letzter Beitrag schon so lange her ist.
- Du grübelst pausenlos über Blogthemen und quälst dich damit rum.
- Du kopierst die Themen anderer, weil dir selbst nichts mehr einfällt.
- Du schreibst Beiträge, hinter denen du nur halbherzig stehst.
- Du vernachlässigst andere Projekte wegen deines Blogs.
Stressfreier bloggen: Content mehrfach verwerten
Ja, ohne gute Inhalte ist es schwer mit dem Content Marketing. Aber viele Menschen schöpfen das Potenzial eines Blogartikels nicht voll aus. In der Regel wird ein Blogartikel einmal geschrieben und einmal auf Facebook, Instagram oder Twitter geteilt. Das ist aber das absolute Minimal-Programm. Du kannst deinen Content deutlich länger nutzen, wenn du ihn stärker promotest.
Versuche es doch mal mit diesen Dingen und entschleunige deinen Bloggingstress:
- Teile deinen Blogartikel auf deinen Social-Media-Kanälen
- Teile deinen Beitrag in relevanten Facebook- oder XING-Gruppen
- Poste einen Tipp aus deinem aktuellen Artikel
- Zeige eine Frage, die dein Text beantwortet
- Rege eine Diskussion zu deinem Artikelthema an
- Reposte ältere Beiträge nach einigen Wochen bzw. Monaten
- Teile deine Blogartikel mit deinen Newsletter-Abonnenten
- Erstelle Pins auf Pinterest für deinen Blogpost und repinne diese nach einiger Zeit
- Poste deine Pins auch auf Gruppenboards und teile sie in Pinterest-Tribes
- Poste ein Zitat aus deinem Artikel auf Instagram
- Mache ein Facebook-Live zur Quintessenz deines Beitrags
- Nimm einen Podcast zu deinem Thema auf
Content wiederverwerten, als „Snackable Content“ in kleinen Häppchen anzubieten oder aus Teilbereichen deines Artikels neuen Content zu erstellen ist deutlich einfacher und damit stressfreier, als dich Woche für Woche in ein neues Thema einzuarbeiten und alles von A bis Z neu zu beantworten. Und sichtbar wirst du trotzdem – aber mit Leichtigkeit und so, dass es zu deinem Alltag passt.
Also, werde wieder zur Herrin über deinen Blog und lass dich nicht zu sehr von der Masse an Tipps verunsichern. Der allerwichtigste Tipp ist immer, dass dein Business und damit auch dein Blog, zu dir passt!
Magst du deine Gewohnheiten beim Bloggen mit anderen teilen? Wie oft bloggst du? Wie promotest du deine Artikel? Was verunsichert dich noch? Pack es gerne in die Kommentare!
Vielen Dank für die Tipps! Hab genau den Drang ständig etwas neues schreiben zu müssen. Dank diesem Beitrag kann man es gelassener angehen.
LG Raffaele
Hallo Raffaele,
danke für deinen Kommentar.
Also wenn du gerne öfter bloggen möchtest, ist das natürlich ok und toll. Dir aber Druck zu machen, nur weil es mal wieder Zeit wäre, halte ich für absolut unnötig. Ich wünsche dir viel Spaß beim gelassenen Bloggen. 🙂
Viele Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
da ist viel wahres dran. Man kann hier einiges mitnehmen aus dem Artikel.
Bei mir war das eine ganz komische Geschichte. Ich habe anfangs Anleitungen geschrieben und hier und da mal News kommentiert. Wenn ich mal über Tage oder Wochen nichts geschrieben habe, war das völlig OK. Es hat mich ja niemand gezwungen.
Und irgendwann bin ich in die „Tech-Blogger“-Ecke abgedriftet. Und ich war in so einer Gruppe drin, die sich gegenseitig „heiß“ gemacht hatte. Jeder Husten musste verbloggt werden. Am besten noch über alle Blogs hinweg und auf die anderen Blogs verlinkend.
Ich hab dann irgendwann keine Lust mehr darauf gehabt. Dennoch habe ich in meinem Blog 3, 4 Artikelchen pro Tag raus geblasen. Und dann war ich irgendwann leer. Ich hab mir gesagt, dass das so nicht weitergeht. Also habe ich geschaut, wozu ich nichts mehr schreiben möchte.
Und am Ende ist es dann so, dass ich mir nun sage, dass es ausreicht, so zu schreiben, wie ich Lust habe. Momentan ist es halt immernoch mit nahezu täglich etwas viel. Aber ich bin das eben so gewöhnt. Das ist eine ziemliche Umstellung.
Aber ich mache mich halt nicht mehr verrückt. Wenn ich halt mal nichts schreibe, breche ich mir auch keinen ab. Aber ich „scanne“ nach wie vor die Themen. Aber ich setze mich eben nicht mehr unter Druck.
Ich hoffe, es ist nicht schlimm, wenn ich den Link setze, aber mein Artikel beschreibt ganz gut den Zeitpunkt meines Umdenkens: https://www.henning-uhle.eu/in-eigener-sache/ruhe-im-blog-wieso-weshalb-warum
Hallo Henning,
danke für deinen Kommentar! Da hast du ja ein ganz schönes Pensum absolviert – puh! Wenn du mit deinem jetzigen Intervall gut zurechtkommst, ist das doch wunderbar und völlig in Ordnung.
Ich spreche nur immer wieder mit Kunden, die sich Sorgen machen, wenn sie eben „nur“ alle 14 Tage oder „nur“ monatlich bloggen. Meiner Meinung nach ist das überhaupt nicht schlimm. Eine gewisse Regelmäßigkeit ist sinnvoll, absolut. Aber krampfhaft nach Themen suchen oder bloggen, obwohl man gerade gar kein relevantes Thema hat, halte ich für verzichtbar. Da macht es mehr Sinn einmal ordentlich nach wirklich hilfreichen und relevanten Themen zu suchen und einen Intervall zu finden, der zur Person und zum Business passt. Ist entspannter und bringt trotzdem eine ganze Menge.
Liebe Grüße und dir weiterhin viel Erfolg beim Bloggen
Sonja
Hallo Sonja,
sehr schöner Artikel. Ich liebäugele mit dem zweiwöchigen Intervall und weniger auf Social-Media, dafür aber geplanter und gezielter. Momentan habe ich genügend Themen für 2-4x bloggen pro Wochen. Aber die Themen sind sehr umfangreich und lassen sich nicht mal eben schnell runter schreiben. Außerdem soll der Content ja lange im Netz stehen bleiben und Relevanz haben.
Ich fühle mich allerdings immer sehe gedrängelt, weil eben viele andere Blogger häufiger bloggen. Ich weiß, dass es mich eigentlich nicht stören sollte, aber das tut es. Kopfsache eben.
Ich arbeite dran.
Danke, trotzdem nochmal. Der Artikel kam wirklich zum richtigen Zeitpunkt!
Ganz liebe Grüße,
Ilka
Hallo Ilka,
danke für deinen Kommentar! 🙂 Ja, Themen gibt es meistens mehr als genug, aber ich sehe es wie du: Lieber ein Thema ordentlich aufbereiten und dafür eben nicht jede Woche bloggen. Es kommt natürlich auch auf die persönlichen Ziele mit dem Blog an. Kurze persönliche Artikel, die mehr das Ziel „Personal Branding“ haben, sind ja auch schneller geschrieben als umfangreiche und thematisch tiefe Artikel. 🙂
Viel Erfolg bei deinem nächsten Beitrag! 🙂
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
da sind ein paar gute Tipps dabei. Wenn ich nicht mehr weiß, worüber ich schreiben soll, dann erstelle ich oft Listen von Programmen, Tools, Strategien oder Ähnliches um daraus dann einen Blogbeitrag zu verfassen. Auch eine Art Zusammenfassung älterer Beiträge, z. B. „Die besten Beiträge über Pinterest aus dem letzten Jahr“ kann man sehr einfach erstellen, wenn man mal wieder eine Schreibblockade hat.
M.f.G.
Guido
Hallo Guido,
danke dir für deinen Kommentar! Listen mit den Top x sind immer eine gute Idee und werden ja auch wirklich gerne gelesen. 🙂
Viele liebe Grüße
Sonja