Texte für Pinterest optimieren: So pushst du deine Pins

Pinterest ist seit einigen Jahren der Trend schlechthin, wenn es um Online-Marketing und Reichweiten-Aufbau geht. Was du neben tollen Grafiken beachten solltest, um auch mit deinen Texten auf Pinterest zu punkten, erzähle ich dir hier.

Ein Hinweis vorab: Pinterest und ich gehen inzwischen getrennte Wege, weshalb ich zwar nach wie vor hinter diesem Artikel und den Tipps darin stehe, diese aber leider nicht mehr in allen Details aktuelle Gültigkeit haben. Hier liest du, warum ich mich von Pinterest verabschiedet habe. 

 

Mehrere Millionen User*innen hat Pinterest bereits in Deutschland und es werden beeindruckend schnell mehr. Mein eigener (ernsthafter und nicht nur „Ich könnte mir das mal angucken-) Pinterest-Start liegt nun etwa zwei Jahre zurück und der Traffic, den Pinterest auf meine Seite bringt, ist nicht abzustreiten. Neben der Websitebesucher*innen, die über die organische Suche über Google und Co. zu mir kommen, kommen jeden Monat auch mehrere Hundert über Pinterest. (Anmerkung: Das stimmt bis etwa 2020, danach hat Pinterest viel verändert und ich kann das nicht mehr so unterschreiben. Trotzdem sind die folgenden Tipps für deine Pinterest-Texte nach wie vor hilfreich, denn trotz vieler Änderungen liegt ein Schwerpunkt auf ihnen.)

 

Pinterest ist also längst nicht mehr ausschließlich für DIY-Blogger und Designer interessant, sondern birgt auch für andere Businesses  großes Potenzial ihre Reichweite zu erhöhen. Noch besser funktioniert das mit dem Reichweitenaufbau, wenn du weißt, wie du deinen Pinterest-Account für die visuelle Suchmaschine optimierst. Der wohl wichtigste Bestandteil sind dabei die Texte. Legen wir also gleich los mit den wichtigsten SEO-Tipps für deine Pinterest-Texte. 

 

Zählt bei Pinterest nur die Optik?

Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine. Sie ist also kein Social-Media-Kanal sondern funktioniert vom Prinzip ähnlich wie Google. Pinterest-User*innen suchen über das Suchfeld der Website nach bestimmten Dingen, meist nach Inspirationen oder neuen Ideen für ihr Vorhaben, aber auch nach konkreten Tipps. Dabei spielt Pinterest die Suchtreffer nicht wie Google in Form zwei-bis dreizeiliger Texttreffer aus, sondern als Bilder, die sogenannten Pins. Auf den ersten Blick entscheiden also optische Kriterien, wie gut sein Pin in der Trefferliste rüberkommt.

 Bei deinen Bildern auf Pinterest sind vor allem diese Dinge wichtig:

• Pingröße: 1000 x 1500 Pixel (früher 600 x 900 Pixel) ist der aktuelle Standard für Pins und sollte auch eingehalten werden. Dafür gibt es zwei Gründe: Horizontale Grafiken oder zu kleine Pins gehen in der Trefferliste schnell unter; sie fallen also schlichtweg nicht genug auf. Zu lange oder generell zu große Pins hingegen werden abgeschnitten und dadurch nicht richtig dargestellt.
• Farben: Helle Farben kommen erfahrungsgemäß gut an, aber nicht zwangsläufig. Bei meinen Pins wird gerade eine der dunkleren Varianten oft aufgerufen und gespeichert. Du kannst in deinen Pins wunderbar deine CI-Farben unterbringen und ihnen dadurch einen persönlichen Look und deiner Marke mehr Aufmerksamkeit geben. 
• Bildqualität: Schöne und gut aufgelöste Bilder fesseln das Auge natürlich eher als ein komplett in Grau eingefärbter Pin. Hast du kein Bild, solltest du den Hintergrund deines Pins optisch ansprechend gestalten. Es gibt aber online auch einige kostenlose Bilddatenbanken, in denen du dir lizenzfreie Bilder heraussuchen und diese für deine Pins nutzen kannst.
• Pin-Formate: Neben rein statischen Pins, also Bildern mit Text darauf, kannst du auch Video-Pins erstellen. Das muss nicht kompliziert sein. Ich animiere bei einigen Pins lediglich die Schrift (ich nutze dafür das Grafiktool Canva), um kleine Video-Pins zu erhalten. Diese kleine Änderung sorgt dafür, dass der Pin deutlich mehr Impressionen bekommt. Aber auch hier kommt es auf das Zusammenspiel aus Text, Bild, Animation und SEO an. Ein weiteres Format, das ebenfalls möglich ist, sind mehrteilige Karussell-Pins.

 

Sind die Texte auf Pinterest überhaupt wichtig?

Bis jetzt ging es nur um die Optik, aber Pinterest dreht sich nicht nur um Bilder und Grafiken. Denn als Suchmaschine – wenn auch als visuelle – möchte Pinterest seinen User*innen möglichst gute Suchtreffer ausspielen. Hier kommen die Texte ins Spiel. Denn damit dein Pin überhaupt in der Trefferliste angezeigt wird, braucht er einen aussagekräftigen Text. So schön die Bilder auch sein mögen, sie werden nicht allein aufgrund ihrer Optik passend zur Suche der User*innen ausgespielt. Ja, die Texte auf Pinterest sind also enorm wichtig! Konkret: Pinterest erkennt einen Pin nicht, wenn auf dem Bild eine Erdbeertorte abgebildet ist, spielt ihn aber sehr wohl als Treffer für eine entsprechende Suche aus, wenn der Text das Wort „Erdbeertorte“ enthält. Texte auf Pinterest sind deshalb der strategisch wichtigere Part und keinesfalls nebensächlich.

 

Wie schreibe ich Texte für Pinterest, die gefunden werden?

Texte auf Pinterest entscheiden darüber, ob dein Pin überhaupt angezeigt wird. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten Texte auf Pinterest zu hinterlegen. Ich empfehle dir, sie alle einmal kennenzulernen und möglichst auch zu nutzen. Die wichtigsten Plätze für deine Pinterest-Texte sind:

 

Dein Pinterest-Nutzername

Länge: max 30 Zeichen

Wichtig: aussagekräftige Bezeichnung, Keyword unterbringen

Praxistipp: Wenn du zum Beispiel Babykleidung nähst und Beispiele deiner Arbeit auf Pinterest pinnst, kannst du schon vor dem ersten Pin viel tun, damit du von deiner Zielgruppe auch gefunden wirst. Nehmen wir an, eine Userin sucht in der Suchmaske auf Pinterest nach „Babykleidung“. Dann kann sie sich sowohl die einzelnen Pins anzeigen lassen, die für diesen Begriff als relevant eingestuft werden, oder auch passende Nutzer. Rechts neben der Suche gibt es ein Drop-Down-Menü, über das die Anzeige der Treffer eingestellt werden kann. Die Option „Alle Pins“ ist bei sehr umfangreichen Trefferlisten oft sehr unübersichtlich. Wählt die Userin hingegen aus, dass sie statt der Pins die Nutzer angezeigt haben möchte, werden alle Nutzer aufgelistet, die ihr Suchwort in ihrer der Profilbeschreibung hinterlegt haben. Du tust also viel für dein eigenes Ranking, wenn du dich nicht nur Maria Mustermann nennst, sondern „Maria Mustermann, Babykleidung und Neugeborenen-Geschenke“ oder ähnliches. Pinterest erkennt dann nämlich, dass dein Profil zur Suchanfrage passt und listet es bei den Treffern der passenden Nutzer auf. Würdest du nur mit deinem Namen gespeichert sein, wärst du bei den Ergebnissen leider nicht dabei. Dein Nutzername ist also der erste strategisch sinnvolle Platz, um mithilfe deiner Texte Reichweite zu generieren. Nutze den Platz daher klug aus. 

Beispiel: Mein Nutzername auf Pinterest enthält die Keywords „Sichtbarkeit“ und „Online-Texte“. Mein Profil wird deshalb aufgelistet, wenn jemand nach diesen Keywords sucht und sich die Nutzer anzeigen lässt. Hier das aktuelle Ergebnis, wenn du „Sichtbarkeit“ suchst: Ich stehe auf Platz 1 der Nutzer-Ergebnisliste.

Deine Profilbeschreibung

Länge: max 160 Zeichen

Wichtig: Erklärende Texte, SEO-Relevanz

Praxistipp: In der Zeile für den Nutzernamen sind derzeit nur 30 Zeichen erlaubt – sehr wenig, um viele Keywords unterzubringen. Aber du hast ja noch deine Profilbeschreibung. Hier sind es immerhin 160 Zeichen, die du dafür nutzen kannst, relevante Keywords unterzubringen und dein Angebot kurz zu beschreiben. Nutze diesen Platz unbedingt, denn hier kannst du dich klar positionieren und den Pinterest-User*innen erklären, was genau du machst und was sie davon haben. Enthält deine Profilbeschreibung ebenfalls gefragte Suchbegriffe, landet dein Profil wieder deutlich wahrscheinlicher in den Trefferlisten. Also schreib hier nicht nur „Ich nähe für dich“ sondern eher „Handgenähte Babykleidung, Strampler und Schmusedecken – auch individualisierbar“ oder ähnliche zu deiner Dienstleistung passende Kurztexte. Wichtig: Versetze dich immer in den User, der auf Pinterest sucht. Was denkt er? Welche Begriffe verwendet er? Die Antworten auf diese Fragen sind gute Anhaltspunkte für relevante Pinterest-Texte. 

 

Auf den Pins

Länge: möglichst kurz und präzise

Wichtig: ansprechend, nicht SEO-relevant, klickanreizend

Praxistipp: Auch dein Pin selbst braucht Text, denn auf ein Bild alleine klickt kaum jemand. Diese Texte auf Pinterest, die auf Bildern stehen, sind zwar nicht SEO-relevant, weil der Text direkt auf der Grafik nicht als solcher erkannt wird. Hier sind vor allem die User*innen wichtig. Formuliere deine Pintexte deshalb so, dass sie zum Bedürfnis der User*innen passen. Kurze, klare, ansprechende und auch die Neugier weckende Texte sind für deinen Pin perfekt. Wichtig: Packe nicht zu viel Text auf deinen Pin, denn dann bist du gezwungen eine kleinere Schriftart zu wählen. Je schlechter der Text aber auf den ersten Blick zu entziffern ist, umso wahrscheinlicher scrollen die User*innen an deinem Pin vorbei. Beschränke dich auf eine starke Headline und ggf. eine erklärende Subline. Die Schriftgröße kann fast nicht zu groß sein, mindestens (!) Schriftgröße 20 für Sublines und 60 aufwärts für Headlines darf es sein. Kommt dein Pin mit einzelnen Begriffen aus, darfst du auch gerne in Richtung der Schriftgröße 100 gehen. Auch wenn es so wirkt, ist das nicht zu groß. Sieh dir einmal deine klassische Trefferliste an. Kaum jemand hat die Geduld, sich den Text genauer anzusehen, sondern entscheidet in den ersten Sekundenbruchteilen, ob die Kombination aus Bild und Text für ihn oder sie interessant ist. Zur Veranschaulichung: Die Headline meines Pins auf dieser Seite hier ist 100 Pt. groß, die Subline 49.

Wenn sich hinter deinem Pin ein sehr erklärungsbedürftiger Inhalt verbirgt, kannst du auch mit einer Kombination aus großem Schlagwort und kleinem Textblock arbeiten. So fällt der Pin durch das Schlagwort rasch auf und gibt trotzdem mittels des Textblocks die wichtige Zusatzinformation weiter. Dennoch ist weniger Text auf Pins meist mehr.

 

 

 

Pinbeschreibungen

Länge: keine Begrenzung, möglichst ausführlich

Wichtig: Keywords an den Anfang

Praxistipp: Jeder Pin kann mit einer Pinbeschreibung versehen werden. In diesen Pinterest-Texten erklärst du, worum es in dem verlinkten Inhalt genau geht, was die User*innen also erwartet, wenn sie deinen Pin nicht nur ansehen, sondern danach auf den Link zu deiner Website klicken. Auch hier gehören deine Keywords rein und ein ansprechender und klickanreizender Text. Denn die Reise der User*innen auf Pinterest verläuft so:

 Suchmaske  ⇒ dein Pin wird gefunden, angeklickt und vergrößert 

⇒ die Pinbeschreibung wird gelesen ⇒  deine Website wird besucht

Die Pinbeschreibung ist der zentrale Ort, der den Traffic von Pinterest auf deine Website leitet. Nur wenn deine Pinbeschreibung neugierig macht und überzeugt, klicken die User*innen auf „Besuchen“ oder „Mehr lesen“ oder „Ausprobieren“ – je nachdem, wie es bei dir konkret heißt. Bis zur Pinbeschreibung hast du also die Aufmerksamkeit lediglich auf deinen Pinterest-Auftritt gelenkt. Ab hier kannst du den Schritt zu deiner Website machen. Die Pinbeschreibung bietet sehr viel Platz und derzeit keine Zeichenbegrenzung. Die ersten Zeilen sind aber die wichtigsten, weil nur diese in der Vorschau angezeigt werden und das erste Interesse wecken sollten. Packe relevante Keywords also an den Anfang und werde schnell konkret. 

Wichtig: Die Pinterest-Texte in der Pinbeschreibung spielen auch eine große Rolle, wenn du deine Pins vorplanst, zum Beispiel mit Tailwind. Denn mir ist es schon öfter passiert, dass ich einen fremden Pin nicht teilen konnte, weil dieser keine Pinbeschreibung hatte. Ein Text erleichtert also anderen auch, deine Pins weiterzupinnen und damit deine Reichweite zu steigern.

 

Pinnwände

Länge: max 500 Zeichen

Wichtig: Keywords an den Anfang, Neugier weckend

Praxistipp: Deine einzelnen Pins sammelst du auf themenspezifischen Pinnwänden. Jede Pinnwand hat zusätzlich eine Pinnwandbeschreibung, die erklärt, worum sich die hier gesammelten Pins thematisch drehen, z. B. um Schmusedecken oder Taufgeschenke, um das Beispiel von oben fortzuführen. Satte 500 Zeichen geben dir hier viel Spielraum, deine Pinnwände ausführlich zu beschreiben und für die Leser*innen interessant zu machen.Bei den Pinnwänden wird auch die Suchmaschinenoptimierung wieder wichtiger, denn du kannst dir nicht nur einzelne Pins oder Nutzer als Trefferliste ausgeben lassen, sondern auch Pinnwände. Benenne deine Pinnwände also möglichst mit Keywords, damit sie weit oben ranken und auf den ersten Blick ersichtlich ist, worum es geht. Sucht eine Userin dann nach deinem Thema, wird sie bei einer passenden Pinnwandbeschreibung rasch auf deine Boards (Pinnwände) aufmerksam. Die Pinnwandbeschreibung ist eine gute Alternative, wenn du im Nutzernamen nicht alle relevanten Suchbegriffe unterbringen konntest.  Ich habe zum Beispiel eine Pinnwand zum Thema „Webtexte“ schreiben. Diese Pinnwand wird gefunden, wenn User*innen auf Pinterest nach „Webtexten“ suchen – und das, obwohl ich den Suchbegriff nicht in meinem Nutzernamen unterbringen konnte. 

 

Hashtags auf Pinterest

Länge: unbegrenzt

Wichtig: relevant, nicht zu spezifisch

Praxistipps: Deine wichtigsten Keywords kannst du außerdem als Hashtag in deine Pinbeschreibungen integrieren. Dazu fügst du in deiner Pinbeschreibung lediglich #deinKeyword in den Text ein, zum Beispiel #Babykleidung. Dein Pin wird daraufhin mit anderen Pins desselben Hashtags verknüpft und ähnlich wie bei Instagram ausgespielt, wenn jemand nach diesem bestimmten Hashtag sucht. Wichtig ist, hier nicht zu kleinteilig zu werden. #rosaBabystramplermitelefanten wird höchstwahrscheinlich nicht gesucht #babystrampler allerdings schon. 

Bonustipp: Keywordrecherche auf Pinterest

Bevor du deine Texte für Pinterest optimierst, ist es sinnvoll, relevante Suchbegriffe (Keywords) zu recherchieren. Dies kannst du direkt auf Pinterest tun und hast dafür verschiedene Möglichkeiten:

Pinterest-Autosuggest: Im Prinzip genau wie bei Google & Co. auch, kannst du auch bei Pinterest eine Autovervollständigung nutzen. Tippst du beispielsweise „Instagram“ ins Suchfeld ein, ergänzt Pinterest um häufige Suchanfragen, die andere Nutzer*innen durchführten, z.B. „Instagram Feed“ oder „Instagram Follower gewinnen“. Dadurch bekommst du eine erste Idee, welche Keywords für Pinterest-User*innen in diesem Bereich relevant sind.

Alphabetische Suche: Wenn du noch tiefer gehen möchtest, kannst du die Autosuggest-Funktion noch etwas anders nutzen. Da Pinterest nur die allerhäufigsten Suchanfragen vorschlägt, bekommst du hier erst einmal sehr umkämpfte Keywords ausgespielt. Ergänzt du stattdessen selbst deine Suchanfrage nach „Instagram“ um ein „A“, zeigt dir Pinterest weitere häufige Suchanfragen, die mit „Instagram a…“ beginnen. Dieses Prozedere kannst du für alle Buchstaben des Alphabets durchspielen und dadurch weitere Keywordideen für deine Pinterest-Texte finden.

Optimiere deine Pinterest-Texte

Du siehst, dass es eine Menge Möglichkeiten gibt, deine Texte für Pinterest zu optimieren. Achte also darauf, dass du nicht nur schöne Bilder auswählst, sondern auch prägnante Beschreibungen hast, um deine Zielgruppe auf deine Website zu lenken. Ich wünsche dir frohes Pinnen. Wenn dir mein Beitrag weitergeholfen hat, pinne das obige Bild doch gerne auf einem deiner Boards oder besuch auch gerne mal mein Pinterest-Profil.