Oftmals gilt ausschließlich und einzig und allein mehr Geld als Erfolgsmarker. Das ist das Argument, das nahezu jeder Business-Coach nutzt und das auch sehr stark „zieht“.
Mehr Geld will irgendwie jeder, klar. Und ja, ich selbst helfe meinen Kund*innen unter anderem auch dabei, mehr Umsatz zu machen. Warum es aber trotzdem für mich nicht der einzige Erfolgsmarker ist und was ich mindestens genauso wichtig finde, erzähle ich dir in diesem Artikel.
(Mehr) Umsatz ist definitiv schön (und angesichts der aktuellen Situation auch schlichtweg oft notwendig!). Deshalb freue ich mich für jede Kundin, die mir sagt, dass sie einen neuen Auftrag bekommen hat, nachdem jemand z.B. ihre Website über Google gefunden hat. Und für jeden Kunden, der der jetzt viel mehr Anfragen bekommt, weil die Leute ihn viel deutlicher für sein Thema wahrnehmen. Ein funktionierendes Business braucht Umsatz und dabei helfe ich sehr gern. Und trotzdem konnte ich bisher mehr Geld nie als reinen Erfolgsmarker sehen. Im Gegenteil: Oft brachten mich Situationen, die mehr Geld brachten oder versprachen gerade dazu, anzuhalten oder etwas zu verändern.
Inhalt:
Situationen, in denen mehr Geld mir weniger Zufriedenheit brachte
So platt das klingt, aber Geld allein machte mich bisher tatsächlich noch nie glücklich. Was nicht heißt, dass ich mich nicht über tolle Umsätze freue. 😉 Trotzdem gab es einige Situationen, in denen der Umsatz mega war, ich mich aber absolut nicht erfolgreich fühlte.
Als ich den zweiten Buch-Deal ausschlug
Zum Beispiel damals, als ich für einen Kunden ein sehr großes Projekt umsetzen durfte. Ein Buchprojekt, wirklich eine Ehre und der Hammer, so etwas begleiten bzw. tatsächlich federführend umsetzen zu dürfen. Der Größe des Projekts entsprechend, machte ich damals sehr guten Umsatz. Nur das Ding war: Ich hatte kaum noch Zeit. Es gab viel mehr Absprachen, als ursprünglich gedacht, plötzlich mehr Beteiligte, die mit einbezogen werden wollten, Änderungen, Ergänzungen, Calls, immer wieder auch sehr unterschiedliche Vorstellungen, in welche Richtung das Ganze gehen soll, Emotionalität usw. Und dazwischen sollte ja auch noch die notwendige Kreativität, dass das Buch auch angenehm zu lesen sein soll, Platz finden. Ich blickte in diesen Monaten nur noch müde auf meinen Umsatz. Ja, die Zahl war klasse, aber ich war einfach fertig. Und Zeit, von diesem guten Umsatz was Schönes mit der Familie zu machen, oder sie für eine Weiterbildung o.ä. zu investieren, blieb auch nicht. Das Buch brachten wir dann schließlich erfolgreich raus, aber aus diesem Grund lehnte ich ein zweites angefragtes Buchprojekt ab. Wäre Geld mein einziger Erfolgsfaktor, wäre das total bescheuert. Ist es aber nicht.
Als ich die PR-Leitungsstelle ablehnte
Ein anderes Mal war ich als freie Texterin sehr eingebunden ins Marketing- und PR-Team eines Kunden. Und dieser setzte so viel Vertrauen in mich, dass er mir die Leitung des Teams der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anbot. Wow, was für eine Ehre! Keine Frage. Aber die Bedingungen und ich waren einfach nicht kompatibel: Zig Events, Reisen und Dauer-Erreichbarkeit, am Wochenende und im Urlaub, wenn’s eben mal „brennt“ – von Führungskräften wurde das erwartet. Das ließ man mich wie so eine Randnotiz wissen und wartete auf mein „Ja, aber das ist doch selbstverständlich“-Gesicht.
Aber so ein Gesicht konnte ich nicht machen. 😔
„Nein, ich möchte das nicht machen…“ sagte ich stattdessen.
Und dann… Enttäuschung und das Gefühl des Scheiterns, des nicht für den Erfolg gemacht zu seins, des zu schwach seins… und gleichzeitig die erste ruhige Nacht, in der der Erwartungsdruck nicht mehr ganz so übermächtig war. Mit dieser Absage sagte ich natürlich auch sehr gutes Geld ab. Aber ja, Umsatz ist mir wichtig, aber niemals der einzige Erfolgsmarker.
Erfolgreich fühlen braucht für mich beides: Geld und Freiheit
Kein Business läuft nur von positiven Gedanken; wir brauchen Geld zum Leben, zum Investieren usw. Dennoch:
Das noch Tiefere ist für mich die Freiheit. Die Freiheit, die damit einhergeht, zu wissen, dass die richtigen Menschen kommen werden. Dass keine Not besteht, jemandem nachzurennen. Keine Not etwas tun zu müssen, was ich nicht möchte. Und diese Freiheit zu erreichen, hat mich so manches Mal ein Ja gekostet und stattdessen ein Nein verlangt. Auch immer wieder ein Nein zu mehr Umsatz.
Natürlich muss man es sich leisten können, sich diese Freiheit zu nehmen. Wenn kein Umsatz reinkommt, ist es schwer, Naja-Aufträge abzulehnen und die Überlegung, doch nochmal Ja zu sagen und in den sauren Apfel zu beißen, kommt auf. Klar gab es auch Zeiten, in denen ich nicht nur die 100%-Treffer angenommen habe. Aber genau diese Zwickmühle können wir als Selbstständige aktiv verlassen. Damit die Entscheidungen für die Volltreffer-Projekte und die gegen die Bauchschmerz-Anfragen leichter fallen.
Heute schenkt mir mein Content, meine Website und mein Blog, ganz viel Freiheit. Mein Content ist online und arbeitet für mich. Immer. Wenn ich schlafe, wenn ich im Call oder im Urlaub bin. Wie laut müsste ich brüllen, damit Monat für Monat fast 4.000 mal Menschen meine Website aufrufen, viele von ihnen meine Blogartikel lesen, meinen Newsletter abonnieren und mir Anfragen für eine Zusammenarbeit schicken? Mein Content schafft das auf entspannte Art und Weise. Klar, bringt mir das Umsatz, aber eben auch eine tiefe innere Ruhe und Freiheit. Beides gehört für mich untrennbar zusammen und ist auch der Grund, warum ich genau diese Vorgehensweise in meinen Mentorings und meinem Online-Programm „Content-Juwel“ an andere Solo-Selbstständige weitergebe. 💎
Was Freiheit im Business für mich bedeutet
Welches Bild kann die Freiheit wirklich beschreiben, ohne sie einzuengen?
Freiheit ist für mich den Blick schweifen lassen zu können, statt hektisch das nächste Stöckchen zu suchen, das wieder einen Moment tragen können wird. Freiheit ist für mich, nicht alles machen zu müssen: nicht jede Anfrage annehmen, wenn sie mir z.B. Bauchschmerzen macht. Besondere Momente mit meinen Lieblingsmenschen zu teilen, egal, ob sie zu einer typischen „Feierabendzeit“ stattfinden oder nicht. Freiheit ist für mich, Zeit für mich zu haben.
Und Freiheit ist für mich auch Sinn. Ob ich einen Call habe oder einen Blogbeitrag, wie diesen hier schreibe: Ich mache das nicht für das Häkchen auf der To-do-Liste, sondern für das Dahinter. Dafür, dass auch dein Business gesehen wird, ohne dass du dich permanent anpeitschen musst. Dafür, dass du mutiger wirst mit jedem Erfolg, den du siehst. Zu wissen, dass ich denjenigen, die wertvolle Arbeit leisten, zu mehr Aufmerksamkeit verhelfe, ohne sie auf eine Bühne schubsen zu müssen, gibt mir ein ganz tiefes Gefühl von Sinn. Ich will, dass du gesehen und für deine Arbeit wertgeschätzt wirst! Aber so, dass du dich selbst dabei noch erkennst. 💜
Freiheit ist auch das Loslassen der Entscheidung, wer bereit ist für den nächsten Schritt. Wer bin ich, dir zu sagen, was für dich in diesem Moment richtig ist?! Ich möchte niemand sein, der hinter dir steht und dich anbrüllt, dass du „jetzt endlich springen und ALL IN gehen sollst“. Ich kann dich nur inspirieren und dir zeigen, was für dich möglich sein kann. Und dich herzlich einladen, dir diesen nachhaltigen Weg, den ich oben beschrieben habe, für dein eigenes Business aufzubauen, sobald du bereit bist. Die Sichtbarkeit, die dich weg vom versteckten Geheimtipp bringt und dafür sorgt, dass deine Traumkund*innen dich online finden. Wieder und wieder. Weil dann auch dein Content für dich arbeitet, ob du gerade im Garten sitzt, oder in einem Kundengespräch bist.
Welche Erfolgsmarker hast du definiert?
Ich feiere jeden Erfolg meiner Kund*innen immer aus mehreren Perspektiven. Wenn ihre Seitenaufrufe steigen und mehr Menschen ihre Website finden, beeinflusst das ihren Umsatz positiv, aber immer auch die persönliche Freiheit. Weil sie dann wählen können, mit wem sie arbeiten wollen.
Wenn sie durch ihren Content klarer mit ihrem Thema verbunden werden, kann das für mehr Umsatz sorgen, aber auch für mehr Selbstsicherheit und Freude, weil die richtigen Menschen bei ihnen anklopfen.
Erfolg kann für mich nicht eindimensional sein. Wie ist es für dich? Welche Erfolgsmarker hast du für dich definiert? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.