Reichweite aufbauen und mehr Kunden anziehen, um einen guten Umsatz zu generieren, von dem man auch leben kann – das wollen natürlich alle Selbstständigen. Doch bevor du dich ins Marketing stürzt, solltest du erst zwei andere Dinge tun. Lies gerne rein, wenn du wissen möchtest, welche das sind.
Inhalt:
Reichweite ist nicht der erste Schritt
Die erste Reaktion nach der Gründung ist meist folgende: Herzklopfen, Unruhe und der große Drang möglichst schnell überall präsent zu werden. Eine suchmaschinenoptimierte Website muss her! Ein Logo! Eine Facebook-Businesspage haben ja auch alle. Muss schon auch sein, oder? Und was ist mit Instagram? Pinterest? Hilfe, ein Freebie braucht man doch auch noch und einen Newsletter! Allein beim Lesen hat einen die Hektik schon fest im Griff! Tu dir deshalb selbst den Gefallen und mach erst einmal eines: tief durchatmen! Und dann liest du weiter, denn bevor du all diese Dinge anfängst und völlig den Überblick verlierst, kommen erst einmal zwei andere Schritte.
Positionierung kommt vor Reichweite
Bevor du Menschen (oder mehr Menschen) auf dich aufmerksam machen möchtest, solltest du erst einmal Klarheit darüber haben, was du genau machst. Hast du diese Klarheit schon und kannst zum Beispiel folgende Fragen problemlos beantworten?
- Was bietest du an?
- Wer gehört zu deiner Zielgruppe?
- Welches Problem löst dein Angebot?
- Welches Bedürfnis hat deine Zielgruppe?
- Was zeichnet dich und dein Angebot aus?
Falls ja: Wunderbar! Falls nein, nimm dir unbedingt die Zeit, um klare Antworten auf diese Fragen zu finden. Mit klar meine ich wirklich kurze und knackige Sätze, die schnell übermitteln, was du tust. Wenn du in der Lage bist einen glasklaren Elevator Pitch als Kerraussage deines Business‘ zu nennen, kannst du meist guten Gewissens weiter zu Schritt zwei gehen.
Positionierung – Sichtbarkeit – Reichweite
Nun steht deine Positionierung. Doch bevor du ans Thema Reichweite gehst, darfst du mit dieser Positionierung erst einmal sichtbar werden, sprich, sie nach außen zeigen. Denn Sichtbarkeit bedeutet erst einmal nicht mehr und nicht weniger als das Sichtbarmachen deiner Arbeit. Wenn nur du alleine weißt, wie großartig das ist, was du da tust, bringt das leider recht wenig. Deine Message muss sichtbar sein und gesehen werden können.
Wie machst du das?
Am besten in erster Linie mit einer Website. Hier hältst du schwarz auf weiß fest,
- wer du bist
- was du anbietest
- warum man mit dir arbeiten bzw. von dir kaufen sollte
- wie man an dein Angebot rankommt
Die eigene Website ist die Online-Heimat deiner Expertise. Bevor du dich daran machst mehr Menschen auf dich aufmerksam zu machen, sollte diese Seite stehen. Denn was machst du sonst mit all denen, die du auf allen möglichen Kanälen eingesammelt hast? Denen, die über einen Facebook-Post auf dich aufmerksam geworden sind oder eine Anzeige von dir gelesen haben und mehr erfahren wollen? Wenn du keine Basis hast, an dem du deine wichtigsten Informationen zur Verfügung stellst und den Kontakt zu dir ermöglichst, ist die ganze Reichweite umsonst. Natürlich kannst du auch auf Facebook & Co. argumentieren, aber es gibt viele gute Gründe, warum du deine Website vor deiner Facebook-Seite haben solltest.
Erst die Basis, dann die Reichweite
Schwups, sind wir wieder bei der Reichweite. Denn ja, natürlich brauchst du Menschen, die dich überhaupt wahrnehmen, um unter ihnen Kunden zu finden. Eine Website allein sorgt noch nicht dafür, dass tausende Menschen zu dir kommen und dein Postfach überquillt. Sie kann das nur, wenn Menschen – deine potenziellen Kund*innen – deine Seite finden.
Nun gilt es also deine Basis zu nehmen und Reichweite aufzubauen. Dafür gibt es sehr sehr viele Möglichkeiten, aus denen du wählen kannst. Und auch solltest, denn es funktioniert deutlich besser Reichweite aufzubauen, wenn du wenige Kanäle strategisch nutzt als unendlich viele ein bisschen nebenbei bespielst. Was kannst du also tun, um Reichweite aufzubauen?
- Suchmaschinenoptimierte Blogartikel schreiben
- Persönliche Blogartikel schreiben und promoten
- Einen Podcast starten und promoten
- Auf deiner Facebook-Businesspage posten
- Eine Facebook-Gruppe eröffnen oder relevanten Gruppen beitreten
- Dein Business auf Instagram zeigen
- Twitter nutzen
- YouTube-Videos machen (und die Beschreibungstexte seo-optimieren)
- Dich auf XING oder LinkedIn vernetzen
- Mit Pinterest starten (und die Pinterest-Texte seo-optimieren)
- Gastbeiträge auf anderen Seiten schreiben
- Kooperationen eingehen
- Anzeigen schalten (Google, facebook, Pinterest etc.)
- Freebies oder kostenlose Challenges veranstalten (und damit auch deine E-Mail-Liste aufbauen)
- An Onlinekongressen teilnehmen
- Gastexpert*in im Programm oder Kurs eines anderen Anbieters sein
Du siehst, es gibt sehr viele Möglichkeiten. Beschränke dich am Anfang auf ein bis zwei und erarbeite für deine gewählten Wege eine Strategie. Was möchtest du wo posten? Welcher Kooperationspartner passt zu dir? Welches Thema könnte ein erstes Freebie haben? Spätestens hier siehst du, warum du dir an Punkt 1 Zeit für deine klare Kernaussage nehmen solltest.
Schritt für Schritt zur treuen Community
Wenn du Menschen zu deinen Kunden machen möchtest, brauchst du nicht nur viele Klicks. Es ist wichtig, dass Menschen dich zum einen mit deinem Thema verbinden, aber auch dass sie Vertrauen zu dir aufbauen. Das schaffst du, indem du nicht nur zeigst, was du kannst, sondern auch, wer du bist und Persönlichkeit in deine Kommunikation bringst. Und indem du regelmäßig sichtbar bist und bleibst.
Das muss nicht täglich und nicht auf zehn Kanälen parallel sein. Aber doch regelmäßig, in einem Turnus, der zu dir und deinen Kunden passt.
Wo stehst du gerade? In deiner Positionierung? Im Sichtbarwerden? Oder beim Thema Reichweitenaufbau? Oder hast du einen Schritt übersprungen und gehst gerade nochmal zurück?
Erzähl doch gerne in den Kommentaren, was dich gerade beschäftigt.
Na ja, na ja… Klingt alles recht gut, ich habe aber andere praktische Erfahrungen. Meine Erfahrung ist, dass ohnehin kaum jemand die Webseiten, Newslettter, Blogbeiräge liest, sobald man etwas tiefer in Thematiken einsteigt. Grundsätzlich geht es ja eher so, dass die Besucher über die Suchmaschine oder über einen Sociial-Media Kanal kommen. mal schnell in den Artikel reinschnuppern und – wenn sie nicht das finden, was sie suchen – sofort wieder weg sind.
Meine Erfahrung ist, dass ein Kontakt im „Realen Leben“ 1000 Mal mehr wert ist als jeder Kontakt, der sich auf Xing oder Facebook beschränkt. Das angbot im Web ist einfach zu groß und die Kontakte zu oberflächlich…
Hallo Raphael,
danke für deinen Kommentar und dafür, dass du den Beitrag gelesen hast. 😉 Dass Menschen Beiträge nicht mehr lesen, empfinde ich gar nicht so. Was aber wichtig ist, um aus dem Reinschnuppern, das du erwähnst, ein echtes Lesen zu machen, ist die Aufbereitung eines Artikels. Wenn wir gut strukturieren, macht das das Lesen sehr viel angenehmer.
Empfindest du das Internet nicht als „reales Leben“? Ich arbeite ausschließlich online und gewinne dort echte Kund*innen, mit denen ich wunderbar arbeiten kann. Diese Menschen sind auch nicht „sofort wieder weg“, wie du es schreibst, sondern bleiben teilweise jahrelang Teil meiner Community und/oder meine Kund*innen. 🙂
Wenn es so ist, dass Menschen nur kurz reinschnuppern und wieder weg sind, sollte man natürlich genauer schauen, woran das liegen könnte.
Finden sie nicht, wonach sie suchen?
Sind die Artikel nicht in eine Kundenreise eingeordnet und führt danach kein Weg weiter zum nächsten Schritt?
Gibt es vielleicht kein klares Angebot auf der Seite?
All das kann helfen, aus schnellem Reinschnuppern echte Kund*innen zu machen.
Alles Gute für dich und dein Business!
Viele Grüße
Sonja