Wie werde ich erfolgreich? Wann genau muss ich was genau tun? Und wie oft wiederholen? Oder ist das zu streng gedacht und es geht nur um den Flow? Manifestiere ich nicht richtig? Wenn du dieses Gedanken-Hamsterrad kennst, lade ich dich ein, genauer hinzusehen. Denn es bringt weder etwas, nur zu hustlen, noch nur zu warten. Es braucht beide Seiten.
Inhalt:
Nein, es reicht nicht eine Kerze anzuzünden und zu warten…
Es geht um die Balance. Immer geht es um die Balance. Um die Balance aus Wissen und Handeln, aus Tun und Ruhen, aus Strategie und Intuition, aus Mut und Vertrauen. Was ich aber beobachte ist, dass beide Seiten gegeneinander ausgespielt werden, dass es quasi ein „Team Push“ und ein „Team Flow“ gibt. Und uns, die wir manchmal schneller die Seiten wechseln, als das Licht bei „1, 2 oder 3“ angeht.
Auf der einen Seite, die sehr männliche Energie: Struktur, Klarheit, Pushen, mehr und mehr geben, rausgehen, sich präsentieren, Strategie bis in die Haarspitzen. Und auf der anderen Seite das sehr weibliche Prinzip: Empfangen, warten, sich hingeben, intuitiv sein, im Flow bleiben, female Vibes only.
Die Yin-Yang-Entrepreneur-Journey, die fast jede*r durchläuft
Die Realität, die ich meist beobachte, ist folgende: Menschen, die online Kund*innen gewinnen möchten, starten meist bei Yang, wechseln dann zu Yin und spätestens dann drehen sie sich im Kreis und sind frustriert.
Sie legen los mit Yang und sagen sich: Ich brauche einen klaren Fahrplan und eine detaillierte Strategie! Dieser Punkt ist der typische für Gründer*innen. Die Motivation ist groß, der Fleiß auch und die Bereitschaft Nächte durchzumachen sowieso.
Sie tun und machen also, am besten alles auf einmal und – logisch – können irgendwann nicht mehr.
Das ist der Moment, an dem sie entweder aufgeben oder in den Yin-Status wechseln, der ungefähr so aussieht: „Ich brauche mehr Flow, mehr Ruhe, mehr Vertrauen ins Universum“. Sie buchen Mindset-Programme, üben sich im Geduldigsein und darin, sich der Freude hinzugeben. Darüber beginnen sie die vorher erlernten Strategien zu verteufeln und komplett abzulehnen. Hat ja nichts gebracht außer Stress.
Und dann? Passiert meist auch nicht das, was sie sich erhofft hatten. Die Strategie war zu anstrengend, aber die reine Hingabe brachte auch keine Ergebnisse.
Was also tun, wo doch offensichtlich beides nicht geklappt hat?
Ich sage: Beides vereinen!
Die Balance aus Tun und Ruhen
Ehrlich gesagt, hab mich oft gefragt, ob mit mir irgendwas nicht stimmt, weil ich keine der beiden Seiten voll und ganz fühle. Dass ich einerseits eine Struktur habe, andererseits aber überhaupt nichts damit anfangen kann, eine Struktur zu meinem persönlichen Regelgefängnis zu erheben. Dass ich angesichts der Instagram-Bubble von „Du musst nur eine Kerze anzünden und vertrauen“ zweifelnd die Augenbraue hebe, aber durchaus Erdungsübungen und Co. nutze und sehr zu schätzen weiß.
Ich hab mich nie so beeindruckend durchgeplant gefühlt wie die Strategen und nie so easy-going wie die Voll-im-Flow-Preneurinnen.
Fakt ist aber auch: Das meiste Geld habe ich verdient –und auch die größte Freude gehabt– wenn beides da war. Wenn ich in Aktion getreten bin und einen Plan hatte, den spontan abzuändern ich mir aber erlaubte. Wenn ich mir vertraute, statt etwas zu erzwingen, aber eben auch umsetzte und mich nicht zurücklehnte und wartete, dass alles von selbst auf mich zukommt.
Was, wenn du keine Schublade, sondern ein Apothekerschrank bist?
Lass uns doch mal die Perspektive drehen. Es ist ja ganz normal, dass wir Menschen in Schubladen denken. Dass wir uns sagen „Ich bin so“ und „Xy ist richtig oder eben falsch“. Dass wir uns Vorbilder suchen, die uns in unserem Label, das wir uns geben, bestätigen. Dass wir zu einer Seite gehören wollen. Was aber, wenn eine einzige Schublade viel zu eng für unser ganzes Spektrum ist? Was, wenn du alles bist? Laut und leise? Strategisch und intuitiv? Keine einzelne Schublade, sondern ein ganzer Apothekerschrank mit hunderten Fächern?
Was, wenn es keine Limitierungen gibt, sondern nur Möglichkeiten? Und du das Spielfeld, auf dem du spielst, jederzeit wechseln kannst? Dir aber auch darüber bewusst sein solltest, dass du nie bis zum Sieg kommst, wenn du in der ersten Halbzeit das Feld räumst?
Was, wenn es okay ist, mal richtig gut damit zu fahren, strategisch zu planen und an anderen Tagen seine eigenen Pläne mal Pläne sein zu lassen? Was, wenn wir den größten Gewinn haben, wenn wir nicht verbissen hustlen, sondern gleichzeitig aktiv sind UND entspannt auf die Ernte warten?
Was, wenn weder Yin noch Yang dein Weg ist, sondern irgendwas dazwischen?
Definitiv ist das das Ende von One-size-fits-all-Businesscoachings und gleichzeitig der Anfang von tausend Möglichkeiten.
Ist es nicht eigentlich schön, dass wir immer wählen können? Und der Weg, der zu diesem Zeitpunkt deiner ist, ohnehin immer richtig ist?