Ach, es war einst so schön zwischen Pinterest und meinem Business. Warum ich nun trotzdem mit dem Pinterest-Marketing aufhöre und ob ich es dir noch empfehlen kannst, liest du hier.
Bessere, statt mehr Strategien
Ich empfehle meinen Kund*innen ja generell nur Strategien, die ich selbst erfolgreich getestet oder mit Kund*innen erfolgreich umgesetzt habe. Denn meiner Erfahrung nach macht es wesentlich mehr Sinn, wenige richtig gute Strategien zu nutzen, als auf allen Hochzeiten nur so ein bisschen zu tanzen. Pinterest war lange Zeit eine Party, auf der ich sehr gerne zu Gast war, weil es mir gute Ergebnisse brachte. Aber das ist nun anders und definitiv kein kurzer Ausreißer mehr, der zu verschmerzen wäre. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, Pinterest ab sofort nicht mehr für mein Business zu nutzen und auch nicht mehr generell als Reichweitenstrategie zu empfehlen. Ich erkläre dir auch gerne, warum. Vielleicht stehst du ja gerade vor der Entscheidung, Pinterest für dein Marketing zu nutzen und meine Erfahrungswerte dazu helfen dir weiter.
Meine Berg- und Talfahrt mit Pinterest
Falls du Pinterest noch nicht kennst, kurz zwei erklärende Sätze dazu: Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, bei der du Ideen (z.B. auch Tipps aus Blogartikeln) mit einem Bild (Pin) auf der Plattform veröffentlichst. Andere können diese Ideen über die Suche finden und so zunächst auf deinen Pin und anschließend zu deinem Blog gelangen. Soweit das Prinzip, das ähnlich wie Google funktioniert, aber eben visuell über die Pins.
Pinterest und ich waren mal ziemlich beste Freundinnen. Ich startete dort bereits 2018, als es in Deutschland noch sehr selten als Reichweitenstrategie für Selbstständige empfohlen wurde. Die visuelle Suchmaschine funktionierte für mich hervorragend, brachte mir viel Traffic (Websiteklicks) und auch Kund*innen. Das ging eine ganze Weile so weiter und ich war sehr happy mit der Entscheidung auf Pinterest aktiv zu sein.
Irgendwann Ende 2019 passierte aber immer weniger über Pinterest, was auch daran lag, dass ich die Plattform nicht mehr so aktiv füllte.
Ich lagerte Pinterest also aus, 2020 an die erste Expertin und 2021 an die zweite. Beide hatten sich auf Pinterest spezialisiert und wussten definitiv, was sie dort tun. Aber trotz aller Regelmäßigkeit, Strategiewechsel, Versuche mehr eigene und weniger fremde Pins zu pinnen, nochmal nachgebesserter Keywordrecherchen, Erstellen der neuen Idea-Pins auf Pinterest und zuletzt auch Pinterest-Anzeigen blieb das Ergebnis gleich: Immer weniger Websitebesucher*innen über Pinterest und quasi gar keine Kund*innen mehr. Als ich dann auch noch von der (ehemaligen) Pinterest-Beraterin Alexandra Polunin hörte, dass sich Pinterest auch in ihren Augen sehr verändert hat und für mein Business und viele meiner Kund*innen nicht mehr die ideale Plattform zu sein scheint, stand es fest: Ich höre auf mit Pinterest und empfehle es künftig nur noch bedingt.
Für wen lohnt sich Pinterest noch?
Es ist natürlich zum einen wie auf anderen Plattformen auch: Seit es die bezahlten Pinterest-Ads gibt, bekommen natürlich zahlende Nutzer*innen mehr Ergebnisse als diejenigen, die nur organisch (also unbezahlt) pinnen. Ist nachvollziehbar und okay für mich, aber da auch aus den Anzeigen kaum Interessent*innen oder gar Kund*innen hervorgingen, war das trotzdem kein Weg, den ich gehen wollte.
Die Zielgruppe von Pinterest scheint einfach eine andere zu sein und enger, als ich bisher dachte. Das zeigt auch ein Blick auf die Beschreibung, die Pinterest sich selbst gibt: „Entdecke Rezepte, Einrichtungsideen, Stilinterpretationen und andere Ideen zum Ausprobieren.“ Das sind die Angaben in den Meta-Texten von Pinterest selbst, also direkt von der Quelle.
Und ja, genau da kam Pinterest auch mal her: Bastelideen, Inspirationen für Einrichtungen, Rezepte, DIY, kurzum Umsetzungsideen, die eine starke optische Komponente haben. Tipps für Texte sind natürlich auch eine Inspiration, aber definitiv am Kern dieser Zielgruppe vorbei.
Ich sehe nach all den Erfahrungen also vor allem diese Businesses gut vertreten bei Pinterest: Foodblogger, Einrichtungsberater, DIY-Blogs, Styling-Coaches etc. Viele meiner Kund*innen arbeiten aber eher als Coaches für Persönlichkeitsentwicklung, Berufung oder Entschleunigung, Tierheilpraktiker*innen, Klangtherapeut*innen, spirituelle Berater*innen etc. Für sie sehe ich leider in Zukunft nicht mehr so viele Möglichkeiten auf Pinterest wirklich gute Reichweite zu gewinnen. Klar, kann man immer um die Ecke denken und als Tierkommunikatorin zum Beispiel Beschäftigungsideen für Hunde pinnen. Inwieweit man das ausprobieren möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Wenn du dir also die Arbeit machst (oder jemanden dafür bezahlst) Pinterest-Keywords zu recherchieren, attraktive Grafiken zu erstellen, diese regelmäßig zu pinnen (bzw. ein Tool zu kaufen, dass das Pinnen übernimmt) und gute Pinterest-Texte zu deinen Pins schreibst, darf es sich am Ende rechnen. Wenn nicht, dann eben nicht. Es ist auch okay, dass sich Strategien ändern. Unter anderem deshalb betone ich ja auch immer wieder, wie wichtig deine eigenen Kanäle sind. Was, wenn Instagram morgen eine reine Influencer-Plattform wird? Ja gut, ich gehe und nutze meine eigenen funktionierenden Kanäle (vor allem meine Website, meinen Blog und Newsletter) weiter, also kein Grund zur Panik. Falls du bisher noch gar keine eigenen Kanäle aufgebaut hast, wäre das also definitiv ein guter Plan für 2022.
Dein Business und Pinterest?
Für Grafikdesigner*innen, die Farbinspirationen oder Logo-Beispiele posten könnten, oder auch Künstler*innen (beide auch unter meinen Kund*innen), kann Pinterest aus meiner Sicht weiterhin interessant sein. Ich rate also nicht generell von Pinterest ab, aber werde selbst dort 2022 nichts Neues mehr pinnen. Für dein Business kann das anders aussehen, aber da ich diese massiven Veränderungen schon stark spüre, werde ich es künftig auch nicht mehr generell für nahezu jedes Business empfehlen (wie zum Beispiel Google). Auch in meinem Onlineprogramm, dem Markenjuwel-Circle, werde ich meine Empfehlungen zu Pinterest ändern.
Je nachdem, was du anbietest, kann die Suchmaschine weiterhin interessant für dein Business sein.
Schreib mir doch gerne in die Kommentare, wie deine eigenen Erfahrungen mit der Plattform sind. Bist du dort und hörst auch auf? Startest du gerade erst mit Pinterest? Funktioniert es für dich nach wie vor gut? Lass es mich gerne wissen – ich bin gespannt!