Welche Seiten oder Menüpunkte braucht eine gute Website? Oder reicht heute nicht sogar ein Onepager? Welche Texte gehören auf welche Unterseite? Lies hier, welche Seiten und Inhalte ich dir unbedingt empfehle und warum.
zuletzt aktualisiert am 21.10.21
Die wichtigsten Fragen zum Aufbau einer Website
Wenn du eine Website erstellen möchtest oder erstellen lässt, steht zuerst die Frage des grundsätzlichen Website-Aufbaus im Raum. Also:
- Welche Seiten braucht die Website?
- Wie viele Unterseiten sind sinnvoll?
- Ist ein Onepager nicht viel sinnvoller?
- Was sind die wichtigsten Texte für meine Website?
Diese Fragen möchte ich dir gerne im Folgenden beantworten.
Welche Seiten braucht die Website?
Ich empfehle meinen Kund*innen diese sieben Seiten:
Startseite:
Klar, ohne Startseite keine Website. Die Startseite, auch Homepage oder Home-Seite genannt, ist der knappe Kurzeinstieg für Eilige und der kompakte Überblick für Menschen, die sich erst einmal ein Bild von dir und deiner Arbeit machen möchten. Und hier sind wir auch schon bei einem der häufigsten Fehler, denn die Startseite wird häufig inhaltlich komplett überladen.
Wichtig: Steige auf dieser Seite glasklar in dein Thema ein und komm direkt auf den Punkt, um das Interesse der Menschen zu halten. Stell dir nur mal vor, du läufst an einem Restaurant vorbei und bevor du überhaupt weißt, was es dort grundsätzlich gibt, erklärt dir der Kellner jede Position auf der Karte in allen Einzelheiten. Du wärst völlig überfordert und hättest wohl vor allem eines im Sinn: Schnell weg hier!
Überlade die Startseite deshalb nicht mit zu vielen Details. Sie ist der Ort der präzisen Teaser, des Rundumblicks und ersten Kennenlernens. Ich empfehle dir deshalb, die Startseitentexte immer erst am Ende zu schreiben und dort die wichtigsten Inhalte der anderen Seiten in komprimierter Form zusammenzubringen. Eine gute Startseite braucht immer auch Bilder und viel Luft zwischen den Texten, auch wenn die Versuchung groß ist, gleich am Anfang möglichst viele Infos zu geben.
Sinnvolle Bezeichnung: Start, Hallo, Home, keine (hinter Logo verlinkt)
Angebotsseite (Arbeite-mit-mir-Seite):
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und vergisst die Angebotsseite. Und das, obwohl ja eigentlich klar ist, was das Ziel der Website ist: Kund*innen gewinnen und unsere Leistungen verkaufen. Keine Sorge, selbst mir ist das passiert, denn die fehlende Angebotsseite war einer der 25 Fehler, die ich bei meiner ersten Website gemacht habe. Manchmal sind wir als Selbstständige richtig betriebsblind und denken nicht an das eigentlich Offensichtliche.
Wichtig: Formuliere deine Angebote möglichst präzise, sodass klar wird, was die Kund*innen bekommen und davon haben. Nach dieser Seite sollte wirklich klar sein, warum das, was du da tust, wertvoll für genau diese Menschen ist. Mach dir deshalb vorher unbedingt Gedanken über ihre Bedürfnisse und greife diese in deinen Texten auf. Dann fühlt es sich auch nicht marktschreierisch an, zu verkaufen.
Sinnvolle Bezeichnung: Angebot, Leistungen, Arbeite mit mir, Zusammenarbeit, deine Hauptleistung als Begriff, Portfolio
Shop-Seite (ggf. zusätzlich bei Produkten):
Wenn du neben deiner Dienstleistung zusätzlich Produkte verkaufst, hast du ggf. noch eine ergänzende Produktseite oder einen Online-Shop. Auch hier ist eine klare Struktur beim Website-Aufbau wichtig.
Wichtig: Versuche möglichst aussagekräftige Oberkategorien zu finden und passende Einzelprodukte in entsprechenden Kategorien zu bündeln. Stell dir vor, wonach die Menschen suchen und fasse die Produkte zu sinnvollen Gruppen zusammen.
Sinnvolle Bezeichnung: Shop, Onlineshop, Sortiment, Einkaufen, Produkte, Ware,
Über-mich-Seite:
Diese Seite ist eine der wichtigsten, denn gerade bei Solopreneur*innen interessiert die Menschen, wer hinter dem Angebot steht. Die Über-mich-Seite ist der ideale Ort, um mehr von dir als Person zu zeigen, deine Expertise, vor allem aber deine Werte und Ansichten zu teilen. Sehr viele Kaufentscheidungen werden auf der Über-mich-Seite getroffen, obwohl sie nicht primär die Aufgabe hat zu verkaufen. Ihr Job ist es, Vertrauen zu wecken. Für beratende Dienstleister*innen wie Coaches oder Mentoren, aber auch in Heilberufen, ist diese Seite extrem wichtig. Denn bevor Kund*innen eine langfristige persönliche Zusammenarbeit eingehen, möchten sie verständlicherweise wissen, mit wem sie es zu tun haben. Nicht jeder möchte, manchmal ja sehr tiefgehende persönliche Themen, mit irgendwem besprechen.
Wichtig: Hier geht es nicht um einen chronologischen Lebenslauf, sondern um mehr: um deine Visionen, deine Art zu arbeiten, um dich als Mensch und auch darum, was du für deine Kund*innen tun kannst. Zeig etwas von dir und lass die Menschen ein Gespür dafür bekommen, was für ein Mensch du bist. Persönlich, nicht zwangsläufig privat. Mehr Tipps, um deine Über-mich-Seite zu schreiben, findest du hier.
Sinnvolle Bezeichnung: Über mich, About me, dein Name, Das bin ich, Über uns, Team, Unternehmen
Kontaktseite:
Logisch, aber manchmal doch vergessen: Die Kontaktseite gehört zum klassischen Website-Aufbau und sollte unbedingt vorhanden sein. Manchmal gibt es wunderbare Websites, die keinerlei Kontaktmöglichkeit bieten außer einer eher versteckten E-Mail-Adresse im Impressum. Das lädt nicht gerade dazu ein, dich anzuschreiben. Binde deshalb unbedingt eine eigene Kontaktseite ein. Ich empfehle immer auch ein, zwei Sätze zu schreiben, die die Hemmschwelle, wirklich bei dir anzufragen, reduzieren.
Wichtig: Benenne die Seite klar und verständlich und platziere sie gut sichtbar im Menü. Nutze z.B. ein einfach zu bedienendes Kontaktformular.
Sinnvolle Bezeichnung: Kontakt, Anfrage
Impressum:
Auch ein Impressum gehört auf die Website. Daran führt auch kein Weg vorbei, denn ein Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Texte sind hier nicht sehr kreativ, sondern sollten vor allem die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Bei Diensten wie e-recht24 kannst du dir kostenlos ein eigenes Impressum generieren lassen.
Wichtig: Diese Seite darf nicht fehlen, egal wie groß oder klein der restliche Aufbau der Website ist. Und das Impressum muss von allen Seiten der Website unmittelbar erreichbar sein.
Sinnvolle Bezeichnung: Impressum oder Impressum & Datenschutz (wenn beides zusammengelegt wird)
Datenschutz:
Eine weitere Pflichtseite, auf der du Angaben zu deiner Datenverarbeitung, zu gesetzten Cookies, eingesetzten Plugins, der Nutzung von Google Analytics oder des Facebook Pixels etc. machen musst. Spätestens seit der DSGVO weiß wohl jeder, wie wichtig diese Seite ist. Glücklicherweise gibt es auch hier kostenlose Generatoren, die du nutzen kannst.
Wichtig: Sei auf dieser Seite wirklich genau und ehrlich und verschweige nichts, um das Risiko einer Abmahnung zu minimieren.
Sinnvolle Bezeichnung: Datenschutz oder Impressum & Datenschutz (wenn beides zusammengelegt wird)
Blog:
Der Blog gehört nicht zu den klassischen Webseiten, findet aber auch auf deiner Website seinen Platz. Er dient vor allem der Reichweitensteigerung. Ganz nach dem Prinzip: Der Blog zieht die Menschen an, die Website macht sie zu Kund*innen. Ich empfehle dir Suchmaschinenoptimierung in den Blog „auszulagern“, denn dort kannst du sie deutlich leichter für dich nutzen. Im Blog geht es um Themen, die deine Kund*innen interessieren. Im Idealfall eben um die, nach denen sie suchen. Der Blog ist genau deshalb oftmals die erste Seite, die Menschen auf deiner Website lesen, weil sie über eine Suchmaschine wie Google zunächst zu deinem Blogartikel kommen und dann weiter zur Website gehen.
Aber du kannst deinen Blog auch nutzen, um deinen Expertenstatus aufzubauen und das Vertrauen in dich zu festigen. Nicht jeder Artikel muss suchmaschinenoptimiert sein, auch persönliche Artikel finden hier ihren Platz.
Wichtig: Gib deinem Blog einen thematischen roten Faden. Misch also nicht Kochrezepte mit Fachartikeln und deiner Brand Story, sondern sorge dafür, dass es einen kleinsten gemeinsamen Nenner gibt, den jeder Blogartikel trifft. In der Regel geht es immer in irgendeiner Form um dein Businessthema.
Sinnvolle Bezeichnung: Blog, dein Thema, Wissen (Alternativ zum Blog auch Podcast, YouTube etc.)
Wie viele Unterseiten sind sinnvoll?
Die eben genannten Webseiten sind meine Empfehlung für einen guten Website-Aufbau, der deine Leser*innen informiert, aber nicht überfordert. Weitere Unterseiten halte ich für unnötig. Gerade in Zeiten von Mobile first, wo also Websites inklusive ihres Website-Aufbaus in erster Linie für die mobile Nutzung optimiert sein sollen, gilt hier ohnehin eher „weniger ist mehr“. Zu viele Unterseiten sind zum einen verwirrend für die Leser*innen, zum anderen umständlich, um sie am Smartphone aufzurufen. Außerdem steigt mit jeder weiteren Unterseite auch die Gefahr der thematischen Überschneidung zu vieler Seiten und damit das Risiko, dass die Relevanz deiner Seiten sinkt. Kurzum: Suchmaschinen erkennen dann nicht mehr, dass du wertvolle Inhalte hast, sehen viele gleichrangige Seiten und quittieren das mit einem maximal mittelmäßigen Ranking. Klarheit und eine gute Struktur sind absolute Basics für Nutzerfreundlichkeit und gute Rankings.
Ist ein Onepager nicht viel sinnvoller?
Wenn von Mobile first gesprochen wird, rücken auch die Onepager immer mehr in den Fokus. Ein Onepager ist eine Website ohne Unterseiten. Hier finden sich also alle Informationen auf einer einzigen Seite. Der große Vorteil der Onepager ist der nach unten automatisch fließende Website-Aufbau. Du musst bei einem Onepager nicht mehr durchs Menü und die jeweiligen Unterseiten klicken, sondern findest alles nacheinander auf einer einzigen Seite. Mit einem Scrollen kannst du also ohne Seitenwechsel alle Informationen bekommen. Das ist zeitsparend und gerade am Handy sehr angenehm. Aber es ist auch eine Herausforderung, wenn du deine Website für Suchmaschinen optimieren möchtest. Denn eine einzelne Seite erlaubt auch hinsichtlich SEO nur einen Themenschwerpunkt. Grundsätzlich kannst du die oben genannten Unterseiten auch nacheinander als Onepager anordnen. Ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen sie aber als eigenständige Webseiten aus meiner Sicht besser.
Was sind die wichtigsten Texte für meine Website?
Jede der genannten Seiten innerhalb des Aufbaus der Website braucht eigene, einzigartige Texte. Texte auf mehrere Seiten zu kopieren gilt als Duplicate Content und wird von Google abgestraft. Abgestraft bedeutet, dass du in den Suchergebnislisten viele Plätze nach unten rutschen kannst und schlechter gefunden wirst oder im schlimmsten Fall sogar komplett aus dem Google-Index fliegst. Aber es macht auch aus Nutzersicht gar keinen Sinn überall die selben Inhalte zu platzieren. Wie du ja jetzt weißt, hat jede Seite deiner Website ihre Aufgabe. Die eine verkauft, die andere schafft Vertrauen usw. Schreibe deine Texte immer mit diesem Wissen im Hinterkopf.
Website-Aufbau für dein Business
Beim Website-Aufbau ist es wirklich ein wenig wie beim Hausbau. Eine klare und strategisch sinnvolle Grundstruktur dient als festes Gerüst, das deiner Botschaft Halt gibt. Nimm dir einmal die Zeit, um deinen Aufbau zu planen und jeder Seite einen geeigneten Text zu schreiben, dann wirst du sehr lange davon profitieren können.
Wie sieht dein Website-Aufbau aus? Hast du noch andere Seiten als die genannten? Erzähl mir gerne in de Kommentaren davon.