Eines der meistbeklagten Themen unter Selbstständigen: Woher nehme ich die Zeit für guten Content? In ihrem Gastartikel teilt Business-Mentorin Susanne Schaffer, Expertin für eine souveräne Selbstständigkeit, ihre besten Tipps, wie du schneller zu tollen Inhalten kommst. Meine Empfehlung: Nimm dir die Zeit und lies rein; du bekommst sie sicher wieder raus, wenn du auch nur einen Tipp für dich nutzen kannst.
Ein Gastartikel von Susanne Schaffer
Inhalt:
Zeitsparend Content erstellen – so geht’s
Als ich damals als Lektorin ins Online-Business gestartet bin, war ich fasziniert von dem Content, den andere Selbstständige regelmäßig veröffentlichen. So viele tolle Tipps, die ich für meine neu gegründete Selbstständigkeit nutzen konnte.
2019 stieß ich über Social Media auf die Inhalte von Sonja, und sie waren Gold wert, als ich an meiner Website arbeitete. Nachdem ich einige Zeit in ihrem Newsletter war und all ihre Blogartikel verschlungen habe, kaufte ich bei ihr ein 1:1-Feedback für meine Website-Texte. Und sie blieb nicht die Einzige, bei der ich kaufte und mich mich fortbildete.
Schnell merkte ich: Dieses „Content-Spiel“ ist ziemlich smart! Während ich von klassischem Marketing, wie TV-Werbung oder Zeitungsanzeigen, eher immer abgeschreckt war, war Content-Marketing endlich mal eine angenehme Art von Marketing, die mich als Kundin überzeugte.
Daher wollte ich auch für mein eigenes Business Content-Marketing machen. Machte ich auch, aber ich stieß schnell an meine Grenzen: Wie soll ich es schaffen, regelmäßig Content zu erstellen, wenn ich als Dienstleisterin so stark in Kund*innenaufträge eingebunden bin?
Und vielleicht stehst du auch gerade an dieser Stelle, dass du gerne regelmäßig Inhalte erstellen würdest, aber einfach nicht weißt, wann du das neben Kund*innenaufträgen auch noch machen sollst?
Dann ist dieser Artikel für dich. Denn seit 2019 habe ich viel gelernt, wie es einfacher geht, regelmäßig und zeitsparend Content zu erstellen. Außerdem bin ich mittlerweile nicht mehr Lektorin, sondern Business-Mentorin und gebe dieses Wissen an andere selbstständige Frauen weiter. Und genau das möchte ich in diesem Blogbeitrag machen. Let’s go!
Spontanes Content-Marketing
Zu der Zeit, als ich noch sehr mit dem regelmäßigen Veröffentlichen gestruggelt habe, lief das Content-Marketing bei mir sehr spontan ab.
Vielleicht kennst du das:
- „Jetzt habe ich etwas Luft, jetzt mache ich mal Marketing.“
- „Das ist eine gute Idee! Die poste ich sofort.“
- „Ups, schon so lange nichts mehr veröffentlicht, jetzt sollte ich aber wirklich mal wieder …“
Solche Gedanken fördern natürlich, dass man Content nicht regelmäßig und strukturiert, sondern eher spontan erstellt. Aber diese Gedanken sind auch sehr nachvollziehbar. Das spontane Posten hat ja auch vermeintlich ein paar Vorteile:
- Du denkst vielleicht, dass es einfach viel flexibler ist – und genau diese Flexibilität magst du so sehr an deiner Selbstständigkeit.
- Es wirkt „echter“, weil es aus dem Moment entsteht.
- Du beschäftigst dich eben dann mit Marketing, wenn es die Zeit zulässt.
Mit Plan statt spontan
Trotzdem habe ich mit der Zeit lernen dürfen, dass ich zeitsparender Content erstellen kann, wenn ich einen Redaktionsplan habe und das Marketing vorausschauend angehe.
Ein Vorteil vom Planen ist definitiv, dass du eine Strategie hast und dass dein Content auf deine Ziele einzahlt.
Aber der fast wichtigste Vorteil: Du sparst Zeit. Fehlende Zeit ist ja oft das, was dich davon abhält, regelmäßig Content-Marketing zu machen. Aber eben diese Regelmäßigkeit ist so wichtig.
Hätte ich nur einmal von Sonja gehört und dann erst vier Monate später wieder – ich glaube nicht, dass ich sie gebucht hätte. In der Zwischenzeit hätte ich andere Anbieter*innen mehr auf dem Schirm gehabt, ihnen vertraut und mich für sie entschieden.
Aus diesem Grund, empfehle ich dir, deinen Content zu planen, um eben regelmäßig dranzubleiben und auf lange Sicht in den Köpfen deiner potenziellen Kund*innen präsent zu sein.
Findest du das grundsätzlich gut, möchtest dich trotzdem nicht ganz vom spontanen Veröffentlichen verabschieden? Musst du auch gar nicht. Hier nenne ich dir drei Möglichkeiten, wie du das trotzdem machen kannst:
- Falls du Facebook oder Instagram nutzt, kannst du aktuelle Geschehnisse und spontane Einfälle in den Storys mit deinen Follower*innen teilen.
- Du kannst in deinem Content-Plan z. B. jede Woche Platz lassen, um Aktuelles zu veröffentlichen.
- Oder du kannst auch etwas Vorgeplantes verschieben. Dein Plan ist ja nicht in Stein gemeißelt!
So erstellst du einen Content-Plan
Habe ich dich überzeugt, dass es doch einige Vorteile hat, deinen Content zu planen? Yeiii! Okay, dann fragst du dich jetzt aber vielleicht: Jaaa … aber wie soll ich das machen? Wie funktioniert das mit der Content-Planung?
Als Erstes finde ich wichtig, dass du weißt: Es geht nicht darum, dass du das gesamte nächste Jahr durchplanst. Da wäre ich auch raus!
Sicher ist es hilfreich, wenn du einen groben Überblick über das ganze Jahr hast. Wenn du aber generell nicht so weit im Voraus planst, reicht meiner Meinung nach auch ein Überblick über die nächsten drei Monate.
Aber: Wenn dir auch das zu groß klingt und es dich vom Planen abhält, dann beginne kleiner. Klingen die nächsten drei Wochen realistisch für dich?
Hast du einen Zeitrahmen, der sich gut für dich anfühlt, kannst du so vorgehen:
Überlege:
- Was steht in diesem Zeitraum an?
- Launchst du ein Programm?
- Oder bist du vielleicht im Urlaub und gar nicht da?
Dann empfehle ich dir, deine einzelnen Wochen näher anzuschauen.
- Was ist das Thema und was das Ziel in dieser Woche?
- Neue Newsletter-Abonnent*innen gewinnen?
- Plätze verkaufen, weil dein Programm bald startet?
- Oder einfach generell sichtbar sein?
Diese Überlegungen solltest du schriftlich festhalten – das kannst du in einer Excel- bzw. Google-Tabelle oder in einem Projektmanagement-Tool machen. Und schon bist du stolze Besitzerin eines Redaktionsplans!
4 Tipps, um zeitsparend Content zu erstellen
Jetzt hast du also einen Plan und weißt, welchen Content zu welchem Thema du in der nächsten Zeit erstellen möchtest.
Bleibt immer noch die Frage: Wie schaffe ich es zeitlich, die Content-Erstellung in meinem Business-Alltag unterzubringen?
Lass mich dich davor aber noch an eine Sache erinnern: Content-Marketing wird immer Zeit in Anspruch nehmen. Das ist quasi der Deal: Bei Content-Marketing investierst du kein Geld (wie in Ads), sondern eben deine Zeit.
Trotzdem kann das Ganze schneller gehen. 4 Tipps, wie du zeitsparend Content erstellen kannst, bekommst du jetzt:
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Zeitfresser finden
Als Erstes ist es wichtig, dass du generell mal reflektierst: Warum hast du so wenig Zeit? Wo bleibt sie eigentlich? Welche Umstände sorgen dafür, dass es zeitlich immer eng ist und du keine Zeit für die Content-Erstellung hast?
Wenn du ein paar Anregungen dafür haben möchtest, empfehle ich dir meine Zeitspar-Checkliste, in der du 25 Ideen findest, wo du ggf. noch Zeit sparen kannst. Hier kannst du dir die Zeitspar-Checkliste für 0 € herunterladen.
Kennst du deine Zeitfresser, kannst du aktiv dagegensteuern und so schon mal etwas von deiner wertvollen Zeit zurückgewinnen.
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Mit Zeitfenstern arbeiten
Wenn du einen Überblick über deine Situation hast, rate ich dir, deine Woche in Zeitfenster einzuteilen, in denen du jede Woche aufs Neue an den gleichen Dingen arbeitest.
So hast du also z. B. jeden Dienstagvormittag Zeit reserviert, um an deinen Blogartikeln zu schreiben oder sonstige Content-Inhalte zu erstellen. Dadurch musst du nicht jede Woche neu überlegen, wann du dich dieses Mal an deinen Content setzt. Außerdem geht es durch das Bündeln von Aufgaben um einiges schneller.
Weitere Vorteile dieser Methode und noch mehr Infos darüber erfährst du in meiner Podcast-Episode „Wie du trotz vieler Aufträge mehr Zeit für dich gewinnst“.
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Content wiederverwenden
Wenn du dir also die Zeit genommen hast, dich in Ruhe an deinen Content zu setzen, gibt es auch innerhalb der Content-Erstellung einen Tipp, wie du Zeit sparen kannst.
Und zwar hast du bei der Content-Planung ja jetzt ein Wochenthema definiert. Darauf aufbauend empfehle ich, dass du dein Haupt-Content-Stück darauf ausrichtest. Schreibe also z. B. einen Blogartikel, der auf deine Ziele einzahlt und sich mit dem Wochenthema beschäftigt.
Im nächsten Schritt kannst du aus eben jenem Blogartikel zeitsparend weitere Content-Stücke erstellen. Du kannst z. B. aus den fünf Tipps, die du im Blogartikel erwähnst, ein Posting für Instagram erstellen. Oder die Blogartikel-Einleitung kannst du in deinen Newsletter einfließen lassen.
Durch diese Wiederverwendung deiner Inhalte sparst du jede Menge Zeit!
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Ein Planungstool verwenden
Als vierten Tipp gebe ich dir mit, ein Planungstool für Social Media zu verwenden.
Wenn du Facebook und Instagram nutzt, kannst du das z. B. direkt in der kostenlosen Meta Business Suite machen. Ich nutze das externe Planungstool RecurPost in der kostenpflichtigen Version, weil ich auch viel auf LinkedIn unterwegs bin. Es gibt aber auch noch einige weitere Tools, die du gerne ausprobieren kannst.
Der Vorteil an einem Planungstool ist eben die Vorplanungs-Funktion. So musst du nicht zu dem Zeitpunkt veröffentlichen, wenn der Content online gehen soll. Sondern du kannst deinen gesamten Content z. B. für eine Woche oder auch schon für einen Monat einplanen.
Warum es außerdem Zeit spart: Du musst nicht jedes Mal zum Posten Social Media öffnen und wirst abgelenkt. Zu schnell ist man ansonsten in den Weiten des Feeds versunken, oder?
Zusammenfassung: So kannst du zeitsparend Content erstellen
Content-Marketing ist eine tolle Möglichkeit, deine potenziellen Kund*innen auf dich aufmerksam zu machen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. So richtig wirkt es aber erst, wenn du Content-Marketing regelmäßig machst.
Genau das ist aber für viele Selbstständige schwierig, denn so oft fehlt einfach die Zeit dafür. Lass mich kurz zusammenfassen, wie du künftig zeitsparender Content erstellen kannst:
- Die Content-Erstellung geht schneller, wenn du mit einem Planungstool vorplanst, anstatt spontan zu posten.
- Trotz (Redaktions-)Plan musst du aber nicht auf spontane Einfälle verzichten! Gerade das macht dich ja auch nahbar und sympathisch. 🙂
- Dann darfst du insgesamt reflektieren, wie es zurzeit um dein Zeitmanagement steht und dir aktiv Zeit dafür reservieren, deinen Content zu erstellen.
- Ein besonders wichtiger Tipp zum Schluss: Erfinde das Rad nicht für jedes Content-Stück neu, sondern verwerte deine Inhalte wieder. So sparst du jede Menge Zeit!
Jetzt hoffe ich, dass du künftig zeitsparender Content erstellen kannst und du durch deine Kontinuität die Wunschkund*innen anziehst, die du dir wünschst! Viel Spaß dabei!
Über die Autorin
Susanne Schaffer unterstützt Freelancerinnen, die selbst und ständig arbeiten und zeigt ihnen, wie sie ihr Business optimieren, damit sie mit Kund*innen arbeiten, die ihre zeitliche Unabhängigkeit respektieren.
Mehr über Susanne und ihre Arbeit findest du auf ihrer Website www.susanne-schaffer.de – schau doch gerne mal bei ihr vorbei!