Wenn du online Kund*innen gewinnen möchtest, gibt es dafür eine Voraussetzung: Du solltest sichtbar sein. Wie du das wirst und bleibst, ohne zu viel Zeit in deine Contenterstellung zu stecken, erkläre ich in diesem Artikel.
Inhalt:
Wann poste ich was und wie oft?
Um sichtbar zu sein ist es gar nicht nötig, dass du jeden Tag dein Gesicht in die Kamera hältst, sondern dein Content, also deine Inhalte, erzielen und erhalten diese Sichtbarkeit ebenfalls für dich. Neulich fragte mich eine Mentoring-Kundin, wie man diese riesige Content-Menge aber dann organisiert: Man soll bloggen oder podcasten, auf Social Media präsent sein, am besten noch Newsletter verschicken und immer wieder neue Themen bringen, um möglichst viel Mehrwert abzuliefern.
Meine erste Antwort darauf war: Entspann dich! Du musst weder täglich präsent sein, noch zehn vorbereitete Blogartikel in Reserve haben. Folge lieber dem Prinzip „Besser statt mehr“ bei der Contenterstellung.
Meine zweite Antwort: Bündele Aufgaben und fang nicht jedes Mal von null an. Denn wenn du einen klaren Prozess etablierst, kannst du aus einem Stück Content sehr viel rausholen.
Zeitersparnis durch Batching
Dieses Bündeln von Aufgaben nennt man auch Batching. Der Sinn dahinter: Du fasst thematisch zusammenhängende Aufgaben zusammen und erledigst sie am Stück. Wenn du gerade dabei bist, Grafiken zu erstellen, lohnt es sich gleich mehrere auf einmal anzufertigen und nicht für jede Grafik einzeln das Programm neu aufzurufen, dir Gedanken um den Kontext und die verwendeten Bilder zu machen etc. Und wenn du beispielsweise einen Blogartikel geschrieben hast, bist du noch drin im Thema und kannst daraus weiteren Content ableiten.
Die 5 +1 Tipps, um zeitsparend Content zu erstellen
Wie kannst du nun vorgehen, wenn du möglichst einfach und zeitsparend hilfreiche Inhalte erstellen möchtest, die für dich deinen „Status sichtbar“ aufrechterhalten? Das funktioniert mit diesen 5+1 Tipps.
Basis Content erstellen
Ich empfehle dir für dein Content Marketing am Anfang einen Hauptkanal. Bei mir ist es mein Blog. Hier veröffentliche ich meinen umfangreichsten und hilfreichsten Content zu den Themen, die meine Zielgruppe interessieren. Der Blog ist quasi die Basisstation für alle Inhalte, mit denen ich meinen Expertenstatus online aufbaue.
Wenn es ein Thema gibt, zu dem deine Kund*innen häufig nachfragen oder nach dem oft gesucht wird, schreibe ich einen umfangreichen Artikel darüber und veröffentliche ihn in meinem Blog. Dieser Artikel beantwortet möglichst alle relevanten Fragen und gibt jemandem, der nach diesem Thema sucht, hilfreiche Antworten.
Von meinem Blog leitet sich alles andere ab.
Du kannst als Basis für deinen Content aber auch etwas anderes wählen. Die drei häufigsten Optionen sind:
- Blogartikel
- Podcast-Folgen
- YouTube-Videos
Wichtig: Entscheide dich, gerade am Anfang, zunächst für eine Basis, denn das macht es dir deutlich einfacher und spart Zeit. Genau das wollen wir ja, oder?
Content Snacks erstellen
Viele Selbstständige brauchen sehr viel Zeit für ihren Content, weil sie für jeden Inhalt von A bis Z alles neu durchspielen.
- Sich Themen überlegen,
- einen sinnvollen Ausschnitt des Themas wählen
- eine Grafik für jeden einzelnen Beitrag erstellen
Das kostet unglaublich viel Zeit und nervt leider auch ziemlich, weil es sehr anstrengend ist, sich alles immer wieder neu aus den Fingern zu saugen. Stell dir vor, du spielst das alles für jeden einzelnen Social-Media-Post durch: Uahh!
Viel einfacher ist es, wenn du aus einem Basis-Content mehrere kleine Inhalts-Häppchen, sogenannte „Content Snacks“ machst. Für Social Media brauchst du nämlich keine Postings mit 2.000 Wörtern, sondern kannst kleine Ausschnitte teilen. Das kommt auch den User*innen sehr entgegen, die eher flüchtig durch die Timeline scrollen und ohnehin nicht in der Stimmung und Konzentrationsphase sind, ellenlange Texte aufzunehmen.
Nimm also deinen Basis-Content und leite aus ihm mehrere kleine Informationshäppchen ab. Lege dir am besten bestimmte Formate zurecht, die sich wiederholen, um Zeit zu sparen.
Mögliche Content Snacks sind zum Beispiel:
- ein einzelner Tipp aus dem Basis-Content
- eine stark komprimierte Zusammenfassung des Basis-Contents
- Ein prägnantes Zitat aus dem Basis-Content
- Ein typischer Mythos zum Thema des Basis-Contents
Wenn du so vorgehst, kannst du aus einem Blogartikel, einer Podcastfolge oder einem Video gleich mehrere Social-Media-Posts erstellen und bleibst dort sichtbar, ohne Mehraufwand zu haben.
Newsletter vom Basis-Content ableiten
Kennst du das Problem, dass du längst mal wieder einen Newsletter schicken wolltest, aber einfach nicht weißt, was du erzählen sollst? Auch hier hilft dir der einmal erstellte Basis-Content. Du kannst nämlich einen der eben genannten kleinen inhaltlichen Happen für deine Newsletter-Einleitung nutzen. In der Mail verweist du dann auf deinen neuen Artikel, dein neues Video oder deine neue Podcastfolge. So sparst du dir das Kopfzerbrechen über den Mailinhalt und bleibst außerdem deine Abonnent*innen im Gedächtnis. Ich habe zum Beispiel viele Leute, die nur meinen Newsletter lesen, aber meiner Facebook- oder Instagramseite nicht folgen. Mit diesem Prozess stelle ich sicher, dass sie jeden neuen Content erhalten und ich für sie sichtbar bleibe.
Dieses Vorgehen spart sehr viel Zeit, denn durch den Basis-Content steht mindestens die Hälfte meines Newslettertextes fest und er kann schnell rausgehen.
Content Recycling nutzen
Wenn du einen Basis-Content hast, kannst du aus diesem recht schnell weitere Inhalte ableiten. Alles was du tun musst, ist das Format deines Inhalts zu ändern. Möglichkeiten gibt es viele:
- Aus einem Video wird ein Blogartikel
- Aus mehreren Blogartikeln wird ein Freebie
- Aus einer Podcastfolge wird eine Checkliste
Das Gute daran: Du brauchst nicht ständig neue Themen und erschaffst trotzdem einen Mehrwert. Und außerdem sprichst du durch die verschiedenen Formate auch unterschiedliche Lern- und Wahrnehmungstypen an. Möglicherweise liest der eine lieber deine ausführlichen Artikel, während der andere lieber eine kompakte Checkliste nutzt und ein Dritter mag es eher auditiv und bevorzugt Podcasts.
Diesen Tipp musst du nicht bei jedem neuen Content berücksichtigen. Content Recycling lohnt sich vor allem bei deinen beliebtesten Beiträgen. Wenn du also einen absoluten Spitzenreiter in deinem Themenpool ausmachen kannst, denk doch mal drüber nach, ob du diesen guten Content noch recyceln und anders nutzen kannst.
Content Republishing betreiben
Es ist übrigens auch völlig in Ordnung bestehende Artikel und Videos nach einer Weile nochmals zu posten. Bei Blogartikeln funktioniert das Content Republishing besonders gut, denn du kannst den Artikel sowohl einfach nochmals neu promoten, oder aber ihn um einen neuen Sachverhalt ergänzen und damit fortlaufend aktualisieren. Auch Content Snacks kannst du wiederverwenden. Entweder, indem du sie komplett, wie sie waren, neu postest (das solltest du aber nur selten tun), oder indem du einen Inhalt grafisch neu aufbereitest, beispielsweise ein neues Bild wählst.
Tipp: Wiederhole gleichen Content nicht zu oft 1:1, aber zeige bestehende Inhalte in lockeren Zeitabständen mehrmals. Ich teile zum Beispiel einen Blogartikel, also meinen Basis-Content, mehrmals pro Jahr, wähle aber immer einen anderen Teasertext für Facebook oder den Newsletter.
Extra-Tipp: Content vorplanen
Den Content schnell zu erstellen ist die eine Sache, ihn zeitsparend für die Veröffentlichung vorzubereiten die andere. Auch hier kannst du Zeit sparen, wenn du deinen Content vorplanst. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich nutze:
- für Blogartikel die Funktion „Beitrag planen“ in WordPress
- für Facebook und Instagram das Facebook Creator Studio
Beides kostenlose Tools. Ich bin allerdings auch intuitiv unterwegs und plane nicht alles minutiös vor, sondern schaue mir immer für etwa eine Woche im Voraus an, wann ich was posten möchte. Außerdem bleibt immer auch Raum für spontane Postings, die mir in diesem Moment wichtig sind und die dementsprechend nicht lange vorgeplant werden.
Sichtbarkeit darf Spaß machen
Was mir ganz wichtig ist: Sichtbarkeit darf Spaß machen und soll nicht zur lästigen Pflicht werden. Mach dir keinen Kopf, wenn du einmal nur zwei Content Snacks aus einem Artikel abgeleitet hast und beim letzten Mal waren es noch fünf. Nutze deine wichtigsten Inhalte, um sichtbar zu sein und zu bleiben und mach dir das Leben mit diesen Tipps etwas einfacher.
Hat dir der Artikel geholfen? Hast du noch eine Frage? Wie gehst du vor, um sichtbar zu bleiben, ohne dich zu sehr zu stressen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar und lass uns miteinander austauschen.
Hallo Sonja,
ein wirklich toller Artikel mit jeder Menge Tipps! Ich habe noch absolut Verbesserungspotenzial beim Batching. Da verzettele ich mich gerne noch mal und mache 1000 Aufgaben irgendwie zwischendurch. Aber die Erkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung 😀
Viele Grüße
Magdalena
Hallo Magdalena,
vielen Dank für dein Lob! Ja, das Verzetteln wegen der vielen Ablenkungen steht wieder auf einem anderen Blatt. 😉 Wenn mir das passiert, hilft mir oft, mit der Pomodoro-Technik zu arbeiten. Vielleicht ist das auch für dich hilfreich.
Alles Liebe für dich und dein Business!
Viele Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
was für ein absolutes Geschenk ist denn Dein Hinweis auf Planoly? Facebook und Pinterest plane ich automatisiert mit Canva, aber Instagram musste ich immer manuell machen, was mich tierisch genervt hat. Ich wollte aber nicht noch mehr Geld ausgeben für ein weiteres Programm/Planning Tool. Dank Dir kann ich Instagram jetzt kostenlos posten lassen! Danke dafür <3
Ich werde mich mal weiter durch Deinen Blog lesen 😉
Einen guten Start in die neue Woche,
Gesa
Hallo Gesa,
danke für deinen lieben Kommentar. Ich freu mich, dass der Tipp hilfreich für dich ist. 🙂
Viele liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
so ein angenehmer Artikel, mit viel Mehrwert! Deine Tipps beruhigen irgendwie, denn der Druck als Blogger, ständig und überall präsent zu sein und mehr Content zu schaffen, macht mich schon ein wenig unruhig.
Toll finde ich Deine Prämisse: Lieber besser als mehr.
Der werde ich folgen – denn es gibt ja im Netz auch einige andere Blogger -Coaches, die genau das Gegenteil promoten : Lieber viel und unperfekt und vor allem am besten jede Woche oder häufiger…… puh….
Deshalb ein riesiges Danke für Deinen ARtikel, den ich gerade hier gefunden habe 🙂
Hallo Annette,
danke für deinen Kommentar! Ja, es gibt viele verschiedene Empfehlungen und ich denke die Viel-Blogger haben damit für sich gute Erfahrungen gemacht. Es kommt sicher drauf an, welche Bedürfnisse man selbst hat. Mich stresst es, in Zeitraum x eine bestimmte Menge an Artikeln zu bloggen, nur um der Menge willen und ich sehe, dass es das für meine Ziele, die ich mit dem Blog verfolge, gar nicht braucht.
Ich freu mich sehr, dass ich dir mit dem Artikel gute Impulse geben konnte. 🙂
Herzliche Grüße und einen guten Start ins neue Jahr
Sonja