Gudrun Öchsl ist selbständige Unternehmerin und Marketing-Expertin, seit 2017 spezialisiert auf Online-Marketing. Sie unterstützt Selbständige und Unternehmer dabei, ihre Online-Präsenz zu maximieren und Kunden für ihr Angebot zu gewinnen. Im Interview erzählt sie, welche ganz konkreten Vorteile eine gut durchdachte Marketing-Strategie hat, welche Elemente sie haben sollte, ihre besten Tipps zum Dranbleiben und was wichtiger ist: Intuition oder Strategie?
Inhalt:
- 1 Gudrun, kannst du vielleicht zu Beginn kurz erklären: Was bedeutet der Begriff „Marketing-Strategie“ konkret, was ist der große Nutzen davon und wobei hilft sie?
- 2 Welches sind unverzichtbare Bestandteile einer Marketing-Strategie?
- 3 Ist eine Marketing-Strategie immer gleich oder gibt es individuelle Anpassungen?
- 4 Viele Menschen fürchten das Wort „Strategie“, weil sie Angst haben, ihren intuitiven Ansatz zu verlieren, Wie viel Intuition ist aus deiner Sicht möglich oder „erlaubt“, damit Marketing trotzdem noch funktioniert?
- 5 Du stehst ja auch ganz stark für Umsetzung, Welche Best Practice hast du gegen Prokrastination & für mehr Umsetzungspower?
- 5.1 Best Practice 1: Visualisieren!
- 5.2 Best Practice 2: Mach kleine Schritte!
- 5.3 Best Practice 3: Verpflichte dich dazu, jeden Tag EINEN Schritt zu erledigen
- 5.4 Best Practice 4: Schaffe Zeitinseln und nutze Fokusblöcke
- 5.5 Gibt es Tricks, was wir tun können, wenn wir vor der Umsetzung zurückschrecken?
Gudrun, kannst du vielleicht zu Beginn kurz erklären: Was bedeutet der Begriff „Marketing-Strategie“ konkret, was ist der große Nutzen davon und wobei hilft sie?
Eine Marketing-Strategie ist ein Plan, wie du Menschen auf dein Angebot aufmerksam machst. Sie steuert deine Aktivitäten und ist der Schlüssel zum Erfolg für dein Business. Sie schafft Klarheit, Effizienz und Wettbewerbsvorteile und ist ein unverzichtbares Werkzeug für jede Unternehmer*in, die ihre Unternehmen auf- oder ausbauen möchte.
Also ich persönlich, könnte niemals ohne eine Strategie arbeiten! Warum?
- 1. Richtung und Fokus: Sie ist wie eine Taschenlampe im Dunkeln, sie zeigt dir dein Ziel und den Weg dorthin. Um sie zu erstellen, musst du dir erstens darüber klar werden, wohin du mit deinem Business willst, und zweitens, wo du aktuell stehst. Das sind sehr wichtige Erkenntnisse.
- 2. Planvolles Vorgehen: Dann erstellst du einen Plan, wie du Menschen auf dein An-gebot aufmerksam machst.
- 3. Messbare Ergebnisse: Erst mit einem solchen Plan kannst du in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob du noch „on track“ bist. Ich liebe 90-Tage-Check-Zyklen, um festzustellen, ob ich meine Ziele erreicht habe oder nicht. Was gut gelaufen ist und was nicht. Dann lege ich Ziele für die nächsten 90 Tage fest und was ich dafür tun werde. Das überprüfe ich wieder in 90 Tagen.
- 4. Effizienz: Eine Marketing-Strategie hilft dir somit, effizienter und schneller zu arbeiten. Zumindest für 90 Tage musst du nicht darüber nachdenken, was du für dein Marketing tun sollst, sondern du darfst es einfach tun.
- 5. Optimierung: Die regelmäßige Reflexion und kontinuierliche Verbesserung deiner Strategie machen es 10x wahrscheinlicher, dass du deine Ziele erreichst.
- 6. Motivation: Eine Marketing-Strategie motiviert dich, weil du buchstäblich schwarz auf weiß sehen kannst, wie du Schritt für Schritt vorankommst und wie sich dein Business entwickelt. Das gibt dir Schwung.
- 7. Langfristiges Wachstum: Sie hilft dir vor allem, am Ball zu bleiben und stetig besser zu werden. Eine gute Marketing-Strategie ermöglicht dir, nachhaltig zu wachsen und eine starke Marke aufzubauen.
Zusammengefasst: Ein unverzichtbares Werkzeug. Deshalb empfehle ich allen Selbständigen, ihre Marketing-Strategie alle sechs Monate durch eine Marketing-Expertin oder Business-Coach wie mich reviewen zu lassen. Wenn du mit deinem Business startest, ist ein kürzerer Abstand von drei Monaten sogar noch besser.
Durch den regelmäßigen Austausch mit einem Profi, erhältst du eine realistische Einschätzung, ob du auf dem richtigen Weg bist und neue Impulse, um deinen Erfolg zu beschleunigen. Außerdem ist er ein hervorragendes Mittel gegen Aufschieberitis: Die wird dir ein Coach nicht durchgehen lassen. Vereinbare ein solches Review genauso wie du einen wiederkehrenden Friseur- oder Massagetermin buchst.
Das meine ich ernst. Ich schreibe das nicht, weil ich mehr Beratungstermine verkaufen möchte. Ich bin 100% überzeugt davon, dass ein Coaching-Termin in regelmäßigen Abständen deinem Erfolg im Business einen Quantensprung geben wird. Sportler nutzen Personal Trainer, um besser zu werden. Warum also du nicht einen Coach für dich und dein Business?
Du musst nicht mit einer umfangreichen Strategie anfangen!
Eine Marketing-Strategie darf sich entwickeln. Die einfachste Marketing-Strategie kann sein: Du schreibst ein E-Book, das du auf Amazon veröffentlichst, und in dem Buch ist ein kostenloses Schnupperangebot für dein 1:1-Coaching enthalten.
Eine zweite sehr beliebte Marketing-Strategie besteht aus drei Hauptelementen: Du hast eine Webseite und einen Blog, und verschickst zusätzlich Newsletter. Über diese drei Kanäle bewirbst du dein Angebot.
Der Entwurf einer Marketing-Strategie ist ein kreativer Prozess. Es ist wie früher, wenn im Fotolabor ein Foto entwickelt wurde. Kennst du das? Zuerst ist das Fotopapier in der Entwicklerflüssigkeit weiß. Dann beginnen sich langsam erste Konturen zu zeigen. Dann entstehen immer mehr Formen, langsam erkennst du ein Motiv und schließlich wird das ganze Bild sichtbar.
Bei der Marketing-Strategie ist es ähnlich. Du beginnst mit einem weißen Blatt und fängst damit an, dein Angebot einzutragen. Nun ergänzt du die ersten Schritte, wie du zu deinem Angebot hinführst. That’s it. Das ist deine erste Marketing-Strategie.
In der nächsten Stufe (nach einem oder mehreren 90-Tagen-Check-Zyklen) ergänzt du ein weiteres Element. Zudem kristallisieren sich die Umrisse von weiteren Komponenten heraus. Langsam entsteht eine Struktur. Die weiße Seite beginnt, sich zu füllen.
Vielleicht kommen jetzt deine Webseite, ein Blog, eine Facebook-Seite, ein Instagram-Kanal oder ein YouTube-Blog dazu. Oder du sprichst auf Konferenzen, kreierst einen Podcast und investierst in Werbung. So entwickelt sich Schritt für Schritt eine komplexere Marketing-Strategie. Dafür brauchst du mit der Zeit Unterstützung durch ein Team oder die Hilfe von Freelancern. Gib aus, was dir keinen Spaß macht. Freelancer und virtuelle Assistenten sind heutzutage für kleines Geld zu haben. Dann testen, testen, testen. Dafür ist genau eine Strategie gut. Alle drei Monate beim Check-Zyklus schaust du dir an, was hat funktioniert und was nicht. Du machst mehr von dem, was funktioniert hat und das, was nicht funktioniert hat, passt du an.
Aber das ist Zukunftsmusik. Für den Anfang reicht eine einfache Strategie. Das Vorgehen ist iterativ. Die Strategie wird so lange wiederholt und verfeinert, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Welches sind unverzichtbare Bestandteile einer Marketing-Strategie?
Gehen wir einmal davon aus, dass dein Angebot steht und passt. Das macht es einfacher.
Beginne, indem du dir konkrete Ziele setzt und lege einen Zeitraum fest. Was willst du in den nächsten 12 Monaten erreichen? Wo willst du im Herbst 2024 mit deinem Business stehen? Wie viele Kunden und wie viel Umsatz möchtest du haben?
Dann kommt der Punkt mit den „Menschen“. Welche Menschen möchtest du erreichen und wo findest du sie? Das sollte bestimmen, auf welchen Plattformen du Marketing betreibst. Logisch. Die Plattform sollte aber unbedingt auch dir Spaß machen. Sonst fällt es schwer, dranzubleiben. Wenn Videos nicht dein Ding sind, macht es keinen Sinn, einen YouTube-Kanal zu starten. Ein Video zu erstellen, gut, das wird dir sicher gelingen. Aber regelmäßig 1x im Monat oder 1x in der Woche ein Video erstellen, schneiden, vertonen und posten? Wohl eher nicht. Dann ist es besser, du wählst ein Format, das dir liegt. Bei Sonja sind es geschriebene Texte und Blogartikel. Ein wunderbares Format!
Das ist die klassische Marktforschung und Zielgruppendefinition.
Dann folgt die Content-Strategie: Erstelle einen Kommunikationsplan. Wie oft und mit welchen Themen möchtest du dein Zielpublikum ansprechen? Der Content soll hochwertig, inspirierend und in der Sprache deiner Zielgruppe erstellt sein. Das kennst du, wenn du bereits länger mit Sonja unterwegs bist.
Eine ganz wichtige Sache, die viele Unternehmer*innen weglassen: Marketing ist dafür da, dein Angebot zu verkaufen. Das geht nur, wenn du es auch anbietest.
Im Ernst, viele scheuen sich davor, ihrem Publikum Kaufangebote zu machen. Das ist verständlich, weil man nicht aufdringlich sein möchte. Was aber ist, wenn deine Kunden froh sind, dass sie ab und zu daran erinnert werden? Was ist, wenn sie erleichtert sind, dass du ihnen helfen kannst? Es gibt so viele subtile Möglichkeiten, Hinweise auf dein Angebot in deinem Marketing einzustreuen. Nutze sie.
Zusammengefasst gehören für mich zu einer gut durchdachten Online-Marketingstrategie folgende essenzielle Elemente:
- Ziele
- Zeitraum
- Zielgruppendefinition
- Marktanalyse
- dein Angebot
- dein Branding
- deine Hauptbotschaften
- deine Stories
- und eine Content-Strategie.
Das kann man jetzt beliebig ausweiten um: Social-Media-Marketing, E-Mail-Marketing, bezahlte Werbung, Analyse und Messungen, Webseiten-Optimierung, Budgetplanung, Automatisierung, Affiliate-Marketing und und und …
Ist eine Marketing-Strategie immer gleich oder gibt es individuelle Anpassungen?
In jedem Fall! Eine Marketing-Strategie ist keineswegs eine Einheitsgröße für alle. Ja, es gibt gemeinsame Blöcke für viele Unternehmer*innen, die gleich sind. Beispielsweise einen Blog oder eine Facebook-Gruppe als Teil ihrer Marketing-Strategie.
Aber eine Marketing-Strategie wird immer individuell angepasst: an den Markt, an die Zielgruppe, an die Einzigartigkeit der Unternehmerin und des Angebots. Sie machen einen wesentlichen Teil ihres USP’s aus. Ihres Unique Selling Points – wie sie sich von ihren Mitbewerbern unterscheidet.
Wichtige individuelle Stellschrauben sind: Stil, Farbe, Grafik, Ton, Bild, Text, Video, welche Themen werden behandelt, in welchem Stil, wo wird wie oft publiziert, welche Ressourcen stehen zur Verfügung (Zeit, Budget) und was ist das Ziel.
Diese Anpassungen machen eine Marketing-Strategie zu einem Unikat, das zum einen zu dir als zur Unternehmerin passen und dir Spaß machen soll. Und zum anderen deine Zielgruppe anspricht und dich von deinen Mitbewerbern abhebt.
Viele Menschen fürchten das Wort „Strategie“, weil sie Angst haben, ihren intuitiven Ansatz zu verlieren, Wie viel Intuition ist aus deiner Sicht möglich oder „erlaubt“, damit Marketing trotzdem noch funktioniert?
Für viele Menschen (eher Männer?) ist Intuition, dein höheres Selbst, die innere Weisheit im Business Woodoo-Zauber und rosarotes Wunschdenken. Im Gegenteil! Intuition und Strategie sind im Marketing wie auch in deinem gesamten Business eine unschlagbare Kombination.
Für mich ist sie meine Geheimwaffe; meine beste Business-Partnerin. Der sechste Sinn ist ja nicht nur die Verbindung zum Universum. Dein Bauchgefühl ist deine geschärfte Intelligenz.
Es ist die Summe all deiner Erfahrungen, Sinneseindrücke, Erlebnisse, dein Wissen über dein Geschäft, deine Kunden, über den Markt, über deine Mitbewerber, über die aktuelle Wirtschaftssituation und auch (besonders wichtig) deine Wünsche und Stärken. Und das über Jahre hinweg trainiert. Alles, was du gelesen, erfahren, gehört und erlebt hast.
Das alles zusammen ergibt in deinem Unterbewusstsein eine unschätzbar wertvolle Datenbank, die du dir über dein Bauchgefühl zugänglich machen kannst.
In Lichtgeschwindigkeit verfügbar und um so vieles schneller als dein bewusster Ver-stand. Mit dieser Datenbank kannst du aus den vielen, oft unbewusst aufgenommenen Informationen in Mikrosekundenbruchteilen eine ganzheitliche Beschreibung der Situation zu erstellen, um die richtige und beste Entscheidung zu treffen. Beste im Sinne von: für dich beste.
Die Basis ist die Strategie. Sie sorgt dafür, dass du deine PS auf die Straße bringst und hilft dir beim Dranbleiben. Die Intuition gibt die weitere Richtung an und hilft dir bei allen Fragen, wenn du das Gefühl hast, dass dir wichtige Informationen fehlen, wenn die Varianten fast gleich sind, eine Entscheidung Mut verlangt oder du die Stimmung von Menschen und Situationen erfassen willst.
Erstelle für dein Marketing eine Strategie, aber lasse deine Intuition immer wieder mitreden.
• Ruf doch mal xy an.
• Schreib doch mal über das Thema yz
Achte auf dein Bauchgefühl und handle danach. Nicht so weit, dass deine Strategie verwässert und nicht mehr erkennbar ist. So z.B. wenn ich möchte, dass meine Leser lernen, dass sie bei mir beim Thema Sichtbarkeit gut aufgehoben sind, macht es keinen Sinn, jede Woche über ein anderes Thema zu schreiben. Dann weise ich meine Intuition in sanfte Schranken. Aber nach 90 Tagen – während des Check-Zyklus – frage ich sie wieder.
Ich frage immer meine Intuition und mache damit die besten Erfahrungen. Gerade wenn es darum geht, mit welchen Menschen möchte ich zusammenarbeiten. Der Vorschlag mit Sonja, ein gemeinsames Interview zu machen, ist aus meiner Intuition entstanden. Irgendwann habe ich mir gesagt: „Weißt du was, jetzt schreibe ich sie einfach mal an.“ Und du siehst, es ist ein wunderbares Projekt entstanden!
Du stehst ja auch ganz stark für Umsetzung, Welche Best Practice hast du gegen Prokrastination & für mehr Umsetzungspower?
Liebe Sonja, danke! Ich liebe diese Frage! Ich bin der Umsetzungsjunkie der Familie, sozusagen. Natürlich habe ich Best Practices. Sie könnten ein ganzes Buch füllen. Die vier wichtigsten sind:
Best Practice 1: Visualisieren!
Am Anfang stehen deine Vision und deine Jahresziele. Klebe dir einen Jahreskalender in Großformat an die Wand. Trage deine Vision und deine Ziele für das Jahr breit und in bunten Farben ein. Das Gleiche machst du für deine Quartalsziele und Wochenziele.
Es muss nicht kompliziert sein. Ich habe für alles ein kleines DinA5-Notizbuch. Das teile ich wie folgt auf:
- Die ersten Seiten sind für meine Jahresziele reserviert.
- Dann folgt eine Doppelseite für den ersten 90-Tage-Zyklus. Ich notiere mir, was ich in den 90 Tagen erreichen möchte und was ich plane, dafür zu unternehmen.
- Dann folgt eine Doppel-Seite für jeden Monat, z.B. Januar. Auf der rechten Seite male ich für jede Woche einen Kasten. Das heißt, ich habe ca. 5 Kästen pro Monat. Und schon habe ich eine Monatsübersicht. Dort trage ich die wichtigsten Termine und Ziele des Monats ein. Auf der linken Seite schreibe ich mir diese Ziele als eine Liste auf und ergänze sie gegebenenfalls um Dinge, die auf der Kästchen-Ansicht keinen Platz gefunden haben.
- Nach drei solchen Doppelseiten für jeweils einen Monat kommt die nächste Doppelseite für die 90-Tage-Reflexion, über die wir schon gesprochen haben.
- Danach wieder die Doppelseiten für den zweiten 90-Tage-Zyklus und so weiter.
- Falls ich es brauche, kann ich für Wochenziele und Tagesziele beliebig Seiten dazwischen einfügen. Aber ich bevorzuge es so einfach wie möglich.
Dieses Notizbuch liegt bei mir offen neben meinem Computer, so dass ich jeden Tag meine Ziele sehen kann. So habe ich meine Ziele im Blick und kann mich auf sie fokussieren. Das macht das Dranbleiben so viel leichter! Und wenn du deine Ziele und deine Todos an den Badezimmerspiegel befestigst, ist das auch gut. Hauptsache, du siehst sie jeden Tag. Das ist Tipp 1.
Best Practice 2: Mach kleine Schritte!
Die zweite Sache, über die ich sprechen möchte und die die meisten Leute nicht realisieren, ist: Mach kleine Schritte!
Je anspruchsvoller ein Projekt ist, je eingespannter du bist, desto wichtiger ist dieser Tipp. Nimm dir einmal Zeit und lege deinen großen Plan fest. Schreibe jeden einzelnen Schritt auf, der notwendig ist, um an dein Ziel zu kommen. Mach das gerne in einem Rutsch, denn wenn es stressig wird, hast du nicht mehr die Energie, dich auf das große Ganze zu konzentrieren und eine Strategie zu entwerfen.
Wenn du diese Kleine-Schritte-Liste hast, kannst du in stressigen Zeiten, wenn du nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht, auf sie zurückgreifen. Gerade, wenn dir nur ein paar Minuten am Tag übrig bleiben, wird das wichtig. Arbeite sie „stumpf“ ab, um dranzubleiben. Wenn du wieder mehr Zeit hast, kannst du größere Schritte in Angriff nehmen oder mehrere der Mini-Schritte auf einmal.
Best Practice 3: Verpflichte dich dazu, jeden Tag EINEN Schritt zu erledigen
Verpflichte dich dazu, jeden Tag EINEN Schritt zu deinem Ziel zu erledigen. Jeden. Das ist nicht verhandelbar. Dinge, die uns wichtig sind, haben einen Nachteil: Sie sind selten dringend. Dringende Dinge sind laut und schieben sich gerne vor langfristig angelegte Projekte. Diesen einen Schritt pro Tag auf mein Ziel hin setze ich persönlich immer gleich als Erstes am Tag um. Dann kann der restliche Tag gerne chaotisch werden, ich habe das Wichtigste bereits erledigt.
Best Practice 4: Schaffe Zeitinseln und nutze Fokusblöcke
Mein 4. Tipp lautet: Zeitinseln schaffen & Fokusblöcke nutzen. Das ist wohl der Punkt, an dem die meisten scheitern. Sie lassen zu viel dazwischen kommen. Sie konzentrieren sich nicht. Sie daddeln herum, würde eine Freundin von mir sagen. Zum Umsetzen gehört Selbstdisziplin. Unbedingt ja. Um es dir leichter zu machen, schaffe dir Zeitinseln und nutze Fokusblöcke, um konzentriert an einer Sache zu arbeiten. Fokusblöcke sind Zeiteinheiten von 60 – 90 Minuten, wo du ohne Unterbrechung ungestört an einem Thema arbeitest.
Du willst z.B. ein Buch schreiben. Logisch, in deinem angefüllten Alltag kommst du nicht dazu. Außer du hast eine gute Strategie. Bist du ein Morgenmensch? Dann nutze das Hoch deiner kreativen Energie, um an deinem wichtigsten Projekt (deinem Buch) zu arbeiten. Setze dich jeden Morgen pünktlich 8 Uhr an deinen Schreibtisch und widme dich nur dieser einen Aufgabe. Schalte alle Störungen aus, schau nicht einmal hinein: Handy, WhatsApp, E-Mail, Social Media. Alles bleibt auf aus, bis du deinen Fokusblock beendet hast. Das sind im besten Fall jeden Tag 90 Minuten für dein wichtigstes Projekt! Kannst du dir vorstellen, was du damit alles schaffen kannst?
Mehr praktische Tipps zum Thema Umsetzen findest du hier in einem kostenlosen Webinar in meiner Facebook-Gruppe.
Gibt es Tricks, was wir tun können, wenn wir vor der Umsetzung zurückschrecken?
Du meinst, du hast dir in deiner Marketing-Strategie etwas vorgenommen, das dir feuchte Hände und zitternde Knie einbringt, wenn du nur daran denkst? Dann solltest du es wahrscheinlich tun!
Wie du dich überlisten kannst:
- 1. Erst einmal schau genau hin, WAS ist es genau, was dich zurückschrecken lässt?
- 2. Gibt es einen vernünftigen Grund (außer dass dich der Mut verlässt) vor der Umsetzung zurückzuschrecken? Wenn ja, beseitige ihn. Ich denke da gerade daran, dass dir vielleicht Wissen oder eine Vorlage oder ein technisches Element fehlen könnten.
- 3. Oder kannst du in kleinen Schritten vorgehen? Dich herantasten? Bei meinen Kundinnen helfen oft Mini-Schritte. Diese Kleine-Schritte-Liste, über die wir vorhin gesprochen haben, machen und sie dann stur umsetzen. Gar nicht lange darüber nachdenken.
- 4. Oder kannst du die Umsetzung öffentlich machen? So dass du den Termin einhalten musst? Ich denke da an ein Webinar, das du immer machen wolltest, dich aber nicht getraut hast. Setze einen Termin fest und veröffentliche ihn. Wenn du auf SENDEN gedrückt hast, gibt es (fast) kein Zurück mehr.
- 5. Oder du teilst deine Pläne mit einer Freundin oder in deiner Mastermind. Sie werden dich daran erinnern, sie auch umzusetzen.
Diese Tricks sollten dir helfen, wenn du vor der Umsetzung zurückschreckst. Feiere jeden kleinen Erfolg, sei stolz auf dich, belohne dich und setze damit eine positive Spirale in Gang, die dich motiviert, dranzubleiben.
Vielen Dank für das sehr informative Interview, Gudrun!
Möchtest du mehr erfahren? Hier findest du Gudruns Website mit weiteren Tipps zu Marketing und Sichtbarkeit: www.gudrunoechsl.de