Was kann ich schreiben, wenn es ja alles schon gibt? Macht es überhaupt Sinn den hundertsten Blogartikel zu Thema xy zu schreiben, wenn gefühlt alles schon gesagt wurde? Tauchen wir tiefer ins Thema ein!
Inhalt:
- 1 „Zu meinem Thema gibt es schon so viel Content – was tun?“
- 2 Sichtbarer Expertenstatus, statt „Hoffentlich erkennt man meine Expertise“
- 3 Besser über Google & Co gefunden werden
- 4 Aktualität in deinem Themenfeld zeigen
- 5 Näher an der Zielgruppe sein und bleiben
- 6 Selbst im Thema bleiben und weiterbilden
- 7 Wichtig: Bloggen ist vielseitig und besteht aus mehr als Info-Artikeln
„Zu meinem Thema gibt es schon so viel Content – was tun?“
Da nimmt man sich vor, Content fürs Business zu erstellen, legt los mit der Themenrecherche und stellt fest: Es gibt alles schon! Zu jedem Thema wurde schon viel und durchaus auch guter Content erstellt. Die Menschen, die danach suchen, bekommen also schon ausreichend gute Antworten. Macht es da wirklich Sinn selbst auch noch mitzumischen, oder lohnt sich das effektiv nicht mehr?
Ich lade dich zu einem Perspektivwechsel ein: Denn was, wenn es nicht schlecht ist, dass schon viele andere über „dein“ Thema gebloggt haben, sondern gut?
Weil es zeigt, dass Interesse an deinem Thema besteht und es einen Markt dafür gibt? Was, wenn es gar nicht so schlau ist, ein absolut einzigartiges Blogthema zu suchen, weil es vielleicht deshalb einzigartig ist, weil sich niemand dafür interessiert?
Die Verkäufer*innen beim Wochenmarkt stellen sich mit ihrem Stand ja auch bewusst dorthin, wo die anderen stehen, weil sie wissen, dass da die Kundschaft unterwegs ist, und platzieren sich nicht in der Seitengasse, weil dort noch niemand ist und dort noch keiner Kartoffeln oder Käse anbietet.
Wenn du für dein Thema gesehen werden möchtest, musst du dorthin gehen, wo die Menschen nach diesem Thema suchen. Und klar, sehr wahrscheinlich, dass du nicht die erste bist, die darüber sprechen oder eben schreiben wird. Das ist erst einmal völlig okay. Es lohnt sich trotzdem, dass auch du noch Content für dein Thema erstellst, denn schließlich arbeitest du ja an deiner Sichtbarkeit und nicht an der anderer.
Aber warum lohnt es sich und was ist wichtig zu wissen, um trotzdem auch selbst noch den erhofften Erfolg mit deinen Blogartikeln zu haben?
Sichtbarer Expertenstatus, statt „Hoffentlich erkennt man meine Expertise“
Wenn du z.B. suchmaschinenoptimierte Artikel schreibst, ist es ganz normal , dass du über etwas schreibst, über das auch schon andere geschrieben haben. Du zeigst damit: Ich kenne mich mit diesem Thema auch aus und betrittst das Spielfeld für Thema x. Wenn also der Gedanke kommt: „Lohnt es sich überhaupt noch darüber zu schreiben, wenn ja schon x andere das getan haben und auch alles gesagt wurde?“, dann antworte einfach mit einem klaren Ja!
Ja, wenn du dich selbst ebenfalls als Expert*in für dieses Thema positionieren willst, lohnt sich das. Denn dass du Expert*in für dein Thema bist, kann man ja nicht wissen, wenn du es nicht zeigst. Bei der Kundengewinnung online steht an allererster Stelle immer das Thema. Menschen, die dich noch nicht kennen, suchen nicht nach deinem Namen, sondern nach jemandem, der in deinem Bereich arbeitet und sich mit diesem Thema gut auskennt. Damit dein Name bei dieser Suche aufploppt, brauchst du unter deinem Namen Content zu diesem Thema. Egal, ob es schon x andere gibt, die ebenfalls auf diesem Spielfeld stehen. Du zeigst damit den Menschen – vor allem deinen potenziellen Kund*innen –dass dein Name und dieses Thema online zusammengehören.
Tipp: Vom großen Spielfeld in die chancenreiche Nische
Was natürlich helfen kann, ist dir nicht das am dichtesten belegte oder überdimensional große Spielfeld auszusuchen. Das ist damit gemeint, wenn Marketingleute davon sprechen, dir eine Nische zu suchen. Es kommt natürlich auf die Balance an: Welches Themen-Spielfeld ist noch groß genug, dass Menschen danach suchen, aber klein genug, dass du noch eine Chance hast, gesehen zu werden? Du kannst beispielsweise als Texterin bewusst über die Texte der Startseite schreiben, statt über „Text allgemein“ oder als Coach über das Thema „Zeit für sich finden als berufstätiger Elternteil“, statt über „Coaching allgemein“. Hier deinen Platz zu finden, ist ein Prozess. An dieser Stelle wichtig zu wissen ist zunächst: Dass es schon Menschen gibt, die dein Thema bedienen, sollte dich nicht aufhalten, deinen Expertenstatus ebenfalls zu zeigen.
Besser über Google & Co gefunden werden
Nicht nur den Menschen, sondern auch den Suchmaschinen zeigst du mit deinem Content, wofür man dich gedanklich abspeichern soll. Denn die Inhalte deines Contents entscheiden darüber, wo dich Google & Co thematisch einsortieren. Wenn du also Coach für Berufungsfindung bist, kannst du das zwar auf deiner Website so kommunizieren. Wenn du aber zusätzlich relevanten Content zu Themen, die Menschen auf der Suche nach ihrer Berufung haben, im Blog auf deiner Website veröffentlichst, untermauert das diese Tatsache nochmals. Du festigst mit jedem Artikel die Verbindung von dir zu deinem Thema. Weil du nicht nur einmal auf deiner Startseite schreibst, was du machst, sondern in vielen unterschiedlichen Content-Stücken verschiedene Aspekte des Gesamtthemas aufgreifst.
Wer guten Content zu seinem Thema erstellt und veröffentlicht, hat dadurch viel mehr Chancen über diesen Content online auch gefunden zu werden.
Fun Fact: Die meisten Eintrittsseiten, also Seiten, die zuallererst aufgerufen werden, sind Blogartikel. Beobachte das gerne mal bei deinen eigenen Suchen. Welche Seiten findest du, wenn du etwas suchst? Wo landest du? Auf der Startseite einer Website oder doch eher auf einem Blogartikel? Letzteres ist extrem häufig der Fall und zeigt, warum es so wichtig ist, dass du über dein Thema bloggst, auch wenn das schon andere vor dir getan haben.
Nur weil schon andere Menschen über dein Thema bloggen, heißt das nicht, dass du das nicht tun solltest. Denn mit jedem Blogartikel positionierst du dich und zeigst: „Ich kenne mich in diesem Bereich gut aus und bin da!“ Du betrittst das Spielfeld, statt es anderen zu überlassen.
Aktualität in deinem Themenfeld zeigen
Wenn es schon Artikel zu deinem Thema gibt, heißt das nicht, dass dein Content überflüssig ist. Denn oftmals sind Inhalte, die man findet, auch veraltet. Klar gibt es nicht jeden Tag etwas Neues darüber zu schreiben, was ein gutes Branding für Selbstständige braucht, oder wie man eine Aufgabe an virtuelle Assistent*innen auslagern kann. Trotzdem gibt es Themen, die einen starken aktuellen Bezug haben und solche, bei denen sich mit der Zeit immer mal wieder etwas tut.
Indem du regelmäßig Content veröffentlichst, zeigst du, dass du an diesem Thema dranbleibst und signalisierst eine gewisse Zuverlässigkeit. Ich als potenzielle Kundin halte es für wahrscheinlicher, dass du mir gut weiterhelfen kannst, wenn dein letzter Blogartikel nicht zehn Jahre her ist.
Muss man also ständig das Rad neu erfinden?
Nein!
Schau, dass du einen guten Mix hinbekommst und Evergreen-Content (der, der sich nicht so schnell ändert, sondern langfristig gültig bleibt) bei Bedarf aktualisierst. Zusätzlich kannst du, wenn es sich anbietet, hier und da ein aktuelles Thema einstreuen. Gibt es eine Gesetzesänderung in deinem Bereich? Eine Frage, die gerade jetzt besonders häufig aufkommt? Nutze das für deine Blogartikel.
Näher an der Zielgruppe sein und bleiben
Manchmal neigen wir als Expert*innen dazu, zu sehr in unserem Experten-Sichtfeld zu verharren. Wir verlieren dadurch leicht die Bedürfnisse und Fragen unserer Zielgruppe aus dem Blick, weil deren Antworten für uns schon so selbstverständlich geworden sind. Dieser Artikel hier ist ein gutes Beispiel: Für mich ist Content-Erstellung, insbesondere das regelmäßige Bloggen, schon so selbstverständlich, weil ich die vielen Vorteile, die es für die Sichtbarkeit hat, richtig verinnerlicht habe. Doch für meine Kund*innen und Interessent*innen ist es das nicht. Jemand, der noch nicht regelmäßig Content erstellt, steht vielleicht gerade an der Hürde, dass er entmutigt aufgeben will, weil er bei einer kurzen Keyword-Recherche schon ungefähr 1000 gute Content-Treffer gefunden hat und nun überhaupt keine Lust mehr hat den 1001. Artikel darüber zu schreiben. Nun kann ich einfach mit den Schultern zucken und sagen: „Egal, mach trotzdem!“ Oder ich kann mir die Zeit nehmen und in einem Artikel wie diesem hier erklären, warum es eben Sinn macht, das Spielfeld auch noch zu betreten und nicht den anderen zu überlassen. (Btw: Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Artikel mehr Klarheit für dich ins Thema bringe!)
Über ein Thema zu bloggen, das schon sehr präsent ist, hat diesbezüglich also zwei Vorteile:
- Du kommst wieder näher an die Bedürfnisse deiner Kund*innen ran und kannst ihre Ausgangslage besser nachvollziehen
- Du zeigst, dass man auf dich zählen kann und bei dir zu diesem Thema gut aufgehoben ist, weil du die Bedürfnisse verstehst und passende Antworten findest
Selbst im Thema bleiben und weiterbilden
Du baust also Vertrauen in dich als Expert*in auf, aber profitierst selbst auch enorm, wenn du dich deines Themas in allen Phasen immer wieder annimmst. Denn du lernst nicht nur durch die Arbeit mit deinen Kund*innen selbst immer wieder dazu, sondern auch dadurch, dass du Content zu deinem Thema erstellst.
Wie gesagt lernst du die Bedürfnisse (wieder) besser kennen und zeigst, dass du dich mit diesen beschäftigst. Aber es ist auch sehr wahrscheinlich, dass du Neuerungen im Thema, unterschiedliche Sichtweisen, kleine bisher vielleicht übersehene Details etc. besser bemerkst, indem du selbst regelmäßig über etwas schreibst, als es nur als gegeben vorauszusetzen.
Wenn ich z.B. schon sehr gut weiß, wie Website-Texte aufgebaut sein sollten, wird mir eine erneute Recherche zum Thema möglicherweise trotzdem noch etwas aufzeigen, das ich bisher vielleicht übersehen habe. Wenn wir Expert*innen für ein Thema sein wollen, dann ist es unsere Verantwortung unser Wissen in diesem Thema aktuell zu halten. Das geschieht insbesondere durch Weiterbildungen und aktive Arbeit in unserem Bereich, aber eben auch, indem wir uns immer wieder aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und darüber schreiben oder sprechen.
Wichtig: Bloggen ist vielseitig und besteht aus mehr als Info-Artikeln
Du siehst also: Ja, es macht durchaus Sinn, über Themen zu schreiben, über die auch andere bereits geschrieben haben. Aber, was auch wichtig ist zu wissen: Stark nachgefragte Themen zu bespielen, ist nur ein Teil des Bloggens. Wenn du über deinen Blog Kund*innen gewinnen möchtest, arbeitest du mit mehreren Contentphasen, wie ich es nenne. Die Anziehungsphase ist die erste, dort thematisierst du Dinge, für die sich Menschen interessieren und für die es bereits eine Nachfrage (das erkennst du daran, dass danach gesucht wird) gibt. Doch um die Menschen nicht nur einmal kurz auf deine Seite zu bekommen und dann wieder zu verlieren, brauchst du Content für weitere Phasen, z.B. solchen, der dich von den anderen abhebt. (Tipp: In meinem Programm „Content-Juwel“ lernst du alle Phasen und was der jeweilige Content dafür braucht, im Detail kennen.)
Es ist wie auf dem Markt: Natürlich stehen alle auf diesem gemeinsamen Platz, weil dort die Menschen sind. Aber nachdem sie sich dort gezeigt haben, geht es darum, sich von den anderen abzuheben.
- Vielleicht gibt es bei dir etwas, das es an den anderen Ständen noch nicht gibt.
- Vielleicht ist die Zusammenarbeit mit dir ganz besonders.
- Oder manche Menschen fühlen sich durch deine Persönlichkeit mehr angesprochen als von anderen.
All das kannst du nutzen, aber erst im zweiten Schritt. Im ersten geht es ganz simpel darum, dich für dein Thema zu zeigen und zu vermitteln: „Hey, bei xy darfst du mit mir rechnen. Ich bin Expert*in für diesen Bereich!“ Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn du das gut machst, wirst du besser gefunden und von den Menschen, die du erreichen möchtest, wahrgenommen. Der ideale Einstieg in eine nachhaltige Sichtbarkeit und Kundengewinnung online!
Nun interessiert mich wirklich sehr: Hat dir dieser Artikel geholfen, mehr Klarheit zu bekommen? Fühlst du dich etwas motivierter über dein Thema zu schreiben, auch wenn du damit nicht die erste bist? Oder sind noch Fragen offen? Lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen!