Anne Scharmach ist Beraterin für Pinterest-Marketing und unterstützt kreative Selbstständige Frauen dabei, über Pinterest mehr Reichweite und damit auch mehr potenzielle Kund*innen für ihr Business zu gewinnen. Ihr Motto ist: Sichtbarkeit darf auch leicht gehen! Im Interview erklärt sie, wie das mit der Reichweite über Pinterest funktioniert und was heute anders ist als noch vor ein paar Jahren.
Liebe Anne,
du sagst, dass du selbstständige kreative Frauen mit mehr Leichtigkeit in deren Business voranbringen möchtest. Warum ist Pinterest dafür die richtige Plattform?
Pinterest kann eine wertvolle Ressource für Selbstständige sein, da es eine visuelle Plattform ist, die auf dem Entdecken und Sammeln von Ideen aufgebaut ist. Dies bietet die Möglichkeit, Inhalte in einer ästhetischen Art und Weise zu präsentieren und eine Zielgruppe zu erreichen, die nach Ideen, Inspiration und Entdeckungen sucht. Pinterest ist ein positiver Ort und auf die Planung und auf die Inspiration von Kaufentscheidungen ausgerichtet.
Wenn ich noch unsicher bin, welche Reichweiten-Strategie ich nutzen möchte: Was würdest du sagen, sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Social Media, Suchmaschinenoptimierung für Google und Sichtbarkeit über Pinterest? Oder empfiehlst du mehrere Wege zu kombinieren?
Auf jeden Fall empfehle ich mehrere Wege zu kombinieren. Pinterest unterstützt vor allem Content, der langlebig und immer wieder gefunden werden kann. Durch den visuellen Schwerpunkt fällt es vielleicht leichter, dafür Content zu erstellen. Social Media Plattformen dienen vor allem der Interaktion mit der Community, das war lange nicht der Fokus von Pinterest, aber durch die Idea Pins, rückt es auch etwas mehr in den Vordergrund.
Gibt es etwas, das du selbst besonders an Pinterest liebst?
Ich mag vor allem die positive Ausstrahlung, sobald man auf der Plattform unterwegs ist. Viele Pins sind sehr schön gestaltet und man bekommt Lust immer weiter zu scrollen und auszuprobieren. Es gibt einem das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und vor allem relevante Inhalte vorgeschlagen zu bekommen.
Und was nervt dich an Pinterest, sofern es da etwas gibt?
Nerven nicht unbedingt aber durchaus Dinge, die es UnternehmerInnen leichter machen könnte, die Plattform intuitiver zu nutzen. Zum Beispiel für ShopbesitzerInnen, die keinen Shop auf großen Plattformen haben wird es etwas schwer gemacht, die Produkte einfach zu platzieren. Auch wären direkte Verlinkungen in den Idea Pins super, bisher kann man nur auf sein Profil oder auf eine Pinnwand verlinken.
Pinterest ist den meisten bekannt als Ideensammlungs-Plattform für Handgemachtes, DIY, Bastelideen etc. Ist es aus deiner Sicht deshalb insbesondere für Frauen mit einem Business in diesen Branchen empfehlenswert, oder passt grundsätzlich jedes Thema zu Pinterest?
Wenn man mit so einem Thema unterwegs ist, ist man auf jeden Fall an der richtigen Adresse aber der Wettbewerb ist natürlich groß. Ich sage immer, es gibt kaum ein Thema, was auf Pinterest nicht funktioniert. Solange man die Best Practices nutzt und immer im Hinterkopf hat, dass es eine visuelle Suchmaschine ist, kann man mit fast jedem Business auf Pinterest erfolgreich werden.
Es gibt kaum ein Thema, das auf Pinterest nicht funktioniert! (Anne Scharmach)
Eine vielleicht etwas andere Frage, die mich aber sehr interessiert: Meine eigene Erfahrung mit Pinterest ist durchwachsen. Nachdem ich es ab 2018 einige Zeit sehr erfolgreich genutzt hatte, brach die Reichweite, die ich darüber bekam, immer mehr ein und auch zwei verschiedene Pinterest-Expertinnen haben mich zwar nach Kräften unterstützt, aber die Zahlen kamen nicht mehr an die von vorher ran. Viele Pinterest-Beraterinnen wechselten damals sogar ihren Fokus und verabschiedeten sich von Pinterest als Business-Thema. Aus deiner aktuellen Sicht: Hat sich Pinterest in den letzten Jahren verändert und funktioniert heute einfach anders? Braucht es für die Sichtbarkeit über Pinterest vielleicht vermehrt Anzeigen, wie es z.B. auch auf Facebook zu beobachten ist?
Ich glaube, Pinterest ist mit eine der Plattformen, die noch am wenigsten Veränderungen mitgemacht haben. Schaut man sich z.B. Instagram an, wo fast jede Woche eine Änderung bekanntgegeben wird, ist man bei Pinterest dann in Aufregung, wenn nach 3 Jahren mal was verändert wird. Ich habe von vielen UnternehmerInnen gehört, dass die Zahlen eingebrochen sind im Vergleich zu den Jahren davor. Und ja, auch Pinterest möchte Geld verdienen, und da sind die Anzeigen natürlich ein Thema. Gerade wenn der Account etwas eingeschlafen ist oder man auch ganz neu startet und schneller etwas Reichweite generieren möchte, können Anzeigen attraktiv sein. Im Vergleich zu anderen Plattformen sind die Kosten etwas geringer und dadurch vielleicht attraktiver. Pinterest braucht vor allem Geduld und Kontinuität. Man sollte der Plattform mindestens 1 Jahr eine Chance geben und regelmäßig Content erstellen, und dann schauen, was die Ergebnisse sind.
Was sind aus deiner Sicht die 2-3 wichtigsten Do’s & Don’ts, um 2023 erfolgreich Reichweite über Pinterest zu bekommen? Was ist elementar wichtig? Was vielleicht total überbewertet oder veraltet?
Um mal mit den Don’ts zu starten, mehr als 15 Pins pro Tag zu pinnen ist out und wird als Spam angesehen. Auch Pins von anderen Accounts zu pinnen ist nicht mehr Best Practice. Natürlich hilft es, gerade wenn man ganz neu startet und man selbst noch nicht so viel eigenen Content hat, aber dann lieber weniger eigenen Content aber dafür stetig. Do’s und das ist nicht wirklich neu, achte auf ein ansprechendes, qualitativ hochwertiges Pindesign. Das ist wirklich Key, denn du willst mit deinem Pindesign aus der Masse hervorstechen und auffallen. Und wie vorher schon erwähnt: Kontinuität. Bleibe dran und pinne regelmäßig neue Pins, damit du immer wieder gefunden wirst.
Welche Rolle spielen die Texte bei Pinterest?
Wenn es um Pinterest-Marketing geht, spielen Texte eine sehr wichtige Rolle! Sie unterstützen die visuellen Inhalte und helfen, mehr Reichweite und potenzielle Kund*innen zu gewinnen. Die Texte sind wie der „Guide“ für deine Zielgruppe, der sie zu deinen Pins führt und sie dazu inspiriert, weiter zu erkunden.
Um deine Texte noch kreativer und peppiger zu gestalten, kannst du folgende Tipps beachten:
- Verwende klare und prägnante Überschriften, die die Inhalte gut beschreiben.
- Verwenden Keywords, um dein Inhalte besser zu optimieren und von Pinterest gefunden zu werden.
- Erzähle eine Geschichte und sprich deine Zielgruppe emotional an.
- Verwenden eine einfache und leicht verständliche Sprache, um deine Inhalte auch für nicht-Fachleute verständlich zu machen.
- Verwende ein humorvolle oder unterhaltsame Sprache, um deine Texte interessanter zu gestalten.
- Füge unbedingt einen Call-to-Action hinzu, um deine Zielgruppe dazu zu inspirieren, weiter zu erkunden oder dein Inhalte zu teilen oder zu merken.
Hast du einen ungefähren Richtwert, wie viel Zeit Selbstständige pro Monat für ihr Pinterest-Marketing einplanen sollten, damit es auch zuverlässig läuft?
Wenn du ganz neu bei Pinterest startest, dann braucht es natürlich Zeit, den Account aufzusetzen und die Basis zu schaffen. Du musst eine gute Keywordrecherche machen, einige technische Dinge aufsetzen und natürlich dein Pindesign erstellen. Steht die Basis, dann ist mit ungefähr 3 – 4 Stunden im Monat zu rechnen, um den nächsten Monat vorzuplanen.
Wenn jemand nach den vielen hilfreichen Informationen nun total motiviert ist und mit Pinterest starten möchte: Was ist der sinnvolle erste Schritt? Und gibt es bestimmte Voraussetzungen, um Pinterest nutzen zu können?
Wichtig ist natürlich, dass du dir einen Pinterest-Unternehmensaccount einrichtest, so hast du Zugriff auf Analysen und kannst der Pinterest Business Community beitreten. Wenn du wissen willst du den Account einrichtest dann schaue dir gern meine Pinterest Starter Checkliste an. Dann sollest du dir eine Strategie überlegen, welchen Content du auf Pinterest teilen möchtest und wie du dir dafür eine gute Routine einrichten kannst. Du musst nicht alles neu erfinden, nutze den Content den du schon hast und mache ihn für Pinterest nutzbar.
Vielen Dank für das Gespräch, Anne!
Mehr über Anne und ihre Arbeit findest du auf ihrer Website www.annescharmach.de Schau doch gerne mal bei ihr vorbei!