Viele Selbstständige, die online sichtbar werden wollen, planen irgendwann beides: Website und Blog und ggf. auch Social Media. Doch was kommt zuerst und warum? Ist die naheliegende Antwort wirklich auch die richtige? Sehen wir es uns an!
Inhalt:
Website oder Blog: Womit startest du am besten?
Klar, beides ist wichtig und soll für viele langfristig eh entstehen. Aber da wir ja nun nicht alles gleichzeitig machen können, stellst auch du dir vielleicht früher oder später die Frage, worin du zuerst deine Zeit und dein Geld investieren solltest: Website oder Blog? Und wo ist überhaupt der Unterschied?
Website vs. Blog: Wo ist der Unterschied?
Ok, das ist tatsächlich ein bisschen ein Begriffs-Kuddelmuddel, denn letztlich beinhaltet die Website den Blog, sofern du einen hast. Denn dein Blog liegt in der Regel direkt auf deiner Website hinter einem eigenen Menüpunkt versteckt.
Grob zusammengefasst kann man sagen:
Die Website bezeichnet den statischen (zumindest die meiste Zeit über, es verändert sich nicht wöchentlich was) Teil, der Blog eher den dynamischen (es finden häufiger Ergänzungen statt) Teil deiner Seite. Zur Website zählt also deine Startseite oder Über-mich-Seite, während im Blog einzelne Artikel zu bestimmten Themen veröffentlicht werden (so wie dieser hier). Du kannst eine Website ohne Blog haben und einen Blog betreiben, ohne die klassischen Seiten der Website zu erstellen. Für Selbstständige empfiehlt sich aber eine Kombination aus beidem: eine aussagekräftige Website mit einem integrierten Blog. Warum? Weil Website und darin beheimateter Blog unterschiedliche Aufgaben erfüllen, die beide wichtig sind, um online gefunden zu werden und Kund*innen zu gewinnen.
Welche Aufgaben haben Website & Blog?
Auf der Website werden aus Interessent*innen ▶ Kund*innen.
Wenn jemand deine Website besucht, informiert er sich z.B. auf deiner Angebotsseite darüber, was du verkaufst und schickt dir über die Kontaktseite eine Anfrage.
Der Blog hingegen sorgt erst einmal dafür, dass Menschen deine Website finden und Vertrauen zu dir als Expertin aufbauen, er macht also aus Fremden ▶ Interessent*innen. Die häufigsten Einstiegsseiten, also Seiten, die Menschen auf der gesamten Website zuerst besuchen, sind Blogartikel. Klingt unlogisch, ist aber so. Google einfach mal selbst etwas und schau mal, wie viele deiner Suchtreffer Blogartikel und eben nicht statische Hauptseiten sind.
Wenn die meisten Menschen also über einen Blogartikel zum allerersten Mal auf deine Seite kommen, sieht die Reise der potenziellen Kund*innen so aus: Blog ▶Website.
Jemand findet z.B. meinen Artikel darüber, wie man gute Texte fürs Internet schreibt, findet ihn gut und will dann mehr über mich und meine Arbeit wissen. Was passiert? Diese Person klickt weiter, meist zur Startseite, um einen ersten Überblick zu bekommen.
Also ist die Antwort logischerweise mit dem Blog starten?
Hm, nein. Zwar kommen auf diesem Weg die Menschen zu dir, aber du als Ersteller*in solltest genau den umgekehrten Weg gehen.
Warum du es genau andersrum machen solltest
Wenn DU nämlich mit dem Blog startest, ziehst du Menschen an, für die es danach nicht weitergeht. Das ist grundsätzlich möglich und nicht per se falsch. Aber es ist schade, weil du Ressourcen investierst, um Menschen anzuziehen, denen du noch kein Angebot machst.
Das ist wie Flyer verteilen, bevor der Laden überhaupt eröffnet hat und dann stehen die Leute vor verschlossener Tür… (Klar, du kannst behelfsmäßig etwas anbieten; es gibt immer Lösungen, die aber erneut Ressourcen kosten)
Ich empfehle dir deshalb folgende Vorgehensweise:
Erst die Website ▶ dann der Blog
Aber klar: Im Idealfall entsteht beides zeitnah zueinander. Weil beides einander braucht und unterstützt.
Was wichtig ist, wenn du Website & Blog erstellst
Ich empfehle dir also mit der Website zu starten, damit die Menschen, die du über deinen Blog auf deine Website leitest, gleich sehen, was du anbietest und mit wem sie es zu tun haben. Aber, und das ist jetzt ganz wichtig, bitte bleib nicht bei der Website stehen.
Ganz, ganz viele Selbstständige sind vom Projekt Website so beeindruckt, dass sie diese zu 100 % perfekt machen wollen. Sie bleiben bei ihr stehen, schreiben zum 20. Mal an ihrer About-me-Seite rum oder suchen den perfekten Einstiegssatz für die Startseite. Sie vergessen Sichtbarkeit aufzubauen. Doch, wer sieht dann diese mühsam aufgebaute Website, wenn sie komplett unsichtbar bleibt?
Deshalb, mindestens genauso wichtig:
- Beiß dich nicht an der Website fest! Schreibe sie gut. Aber gut ist dann auch für den Moment gut genug.
- Die beste Website allein bringt nichts, wenn du keine Sichtbarkeit für sie aufbaust. Schieb das nicht endlos auf.
- Beides ist immer ein ongoing process, du kannst sowohl Website, als auch Blog jederzeit aktualisieren und verändern. Nichts ist in Stein gemeißelt.
- Geh den den nächsten Schritt. Versteck dich nicht hinter den 10 % Optimierung, die deiner Website evtl. noch fehlen.
Was ist dein nächster wichtiger Schritt, um Ergebnisse zu sehen? Deine Website oder dein Blog? Verrate es mir gerne in den Kommentaren, ich bin gespannt, wo du stehst und womit es bei dir weitergehen soll.